Verdreckte Gemeinde macht Familienvater wütend: „Was ist nur aus Holzwickede geworden“
Sascha Hacker ist eigentlich jemand, den so schnell nichts aus der Ruhe bringt. Doch was der Holzwickeder Familienvater gestern (26.3.) Morgen entdeckte, als er mit seinem vierjährigen Sohn das Haus verließ, ließ dann doch seine Zornesadern schwellen: „Das Bahnhofsumfeld ist unfassbar verdreckt. Das geht gar nicht. Das Bahnhofsumfeld ist doch das Aushängeschild der Gemeinde. Jeder, der am Bahnhof in Holzwickede aussteigt, findet zuerst diesen Dreck vor.“
Was den Holzwickeder ganz konkret aufregt: Beim Gang mit seinem Sohn stieß er gestern zunächst am Eingang zum Bahnhofstunnel auf jede Menge schmutzige Wäsche, Prospekte, eine gebrauchte Schutzmaske und anderen Müll, der aus einer großen herumfliegenden Reisetasche quoll. Gleich daneben liegen um einen völlig überfüllten Papierkorb weitere Abfälle verteilt. Ein paar Meter weiter an der Bushaltestelle Nordstraße (Höhe Nachtwey) sind die Büsche mit Abfällen zugemüllt. Den ekeligen Höhepunkt entdeckten Vater und Sohn aber an der VKU-Haltestelle direkt oben an den Bahnsteigen. Dort hat tatsächlich irgendein Ferkel mitten auf der Sitzbank einen großen Sch…haufen hinterlassen.
Bahnhofsumfeld kein Aushängeschild
„So etwas habe ich seit 20 Jahren nicht in Holzwickede nicht gesehen“, schimpft Hacker. Da komme selbst er als Pädagoge in Erklärungsnöte: „Mein Sohn ist gerade in einem Alter, wo er ständig fragt und alles wissen will. Wie erkläre ich einem Vierjährigen die Sch… auf der Bank und den ganzen anderen Dreck hier?“ Richtig wütend macht den Familienvater, „dass dieser ganze Müll hier schon seit Tagen herumliegt. Anscheinend interessiert das aber keinen. Die Gehwege sind mit Krähenkot verdreckt und auf dem Edeka-Parkplatz fliegen überall die Einweghandschuhe herum. Was ist nur aus Holzwickede geworden?“
Personeller Engpass am Baubetriebshof
Weil der Holzwickeder nicht genau wusste, bei wem er sich beschweren kann, fotografierte er die Missstände und wandte sich an seinen Ratsvertreter. SPD-Fraktionschef Michael Klimziak nahm daraufhin heute Morgen per E-Mail Kontakt zu Bernd Hellweg, Leiter des Baubetriebshofes der Gemeinde auf. „Der Leiter des Baubetriebshofes hat mir zugesagt, dass die Abfälle heute im Laufes des Tages noch beseitigt werden“, bestätigte Klimziak. Er habe sich auch dafür entschuldigt, dass der Baubetriebshof in den vergangenen Tagen nicht wie gewohnt für die Sauberkeit in der Gemeinde sorgen konnte, erklärt Klimziak. Es gebe derzeit krankheitsbedingt einen personellen Engpass im Baubetriebshof. Gleichzeitig habe der Baubetriebshof in den vergangenen Tagen viel damit zu tun gehabt, u.a. illegal entsorgte Abfälle im Gemeindegebiet zu entsorgen.
F. Redix
Er wusste nicht genau, bei wem er sich beschweren konnte? *rofl*
Deswegen wendet man sich nicht an die Gemeinde, sondern postet die Fotos auf Facebook!? Das nenne ich mal zielführend!
Gab es den Kontakt zu Herrn Klimziak vor dem Posting, oder danach, rein interessehalber?
Peter Gräber
Guten Tag,
die Zuständigkeiten im Bahnhofsumfeld sind kompliziert und für Bürger wirklich nicht einfach zu durchschauen, zumal ja auch noch die VKU im Spiel ist, wenn es um ÖPNV-Haltestellen geht. Dass Herr Hacker sich mit seiner Beschwerde an den SPD-Fraktionsvorsitzenden Michael Klimziak gewandt hat, ist meinem Bericht übrigens nicht zu entnehmen.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Gräber
F. Redix
Stimmt, mein Lesefehler.
Unabhängig von den Verhältnissen hat man ihm bei Facebook bestimmt weitergeholfen, denn da ist es bestens platziert.
Peter Gräber
Sind Sie sicher, dass Sie da nichts verwechseln? Soweit ich das erkennen kann, hat der Hr. Hacker überhaupt nichts bei Facebook gepostet. Der Beitrag dort ist lediglich auf der Seite des Emscherblogs erschienen.
MFG
Sascha Hacker
Sehr geehrter Herr Redix,
was spricht dagegen, auf gravierende sich wiederholende Missstände auch öffentlich hinzuweisen? Kein Post auf Facebook soll mir Hilfestellung leisten wo ich so etwas melden kann. Wir können uns gerne morgen früh um 7.30 Uhr an der Südstraße treffen und sie begleiten mich auf meinem Weg zum Bäcker. Ich bin gerne bereit, ihnen noch viel mehr solcher unfassbaren Zustände zu zeigen. Ich habe nichts mit Holzwickeder Kommunalpolitik zu tun. Mit geht es einzig darum, aufzuzeigen was in Holzwickede mittlerweile einfach so hingenommen wird obwohl es unzumutbare Zustände sind.
Mit freundlichen Grüßen
Sascha Hacker
Susanne Sommer
Dem kann ich nur zustimmen, nicht zu vergessen die ewig vollgek……Bürgersteige (Rausingersrasse etc.). Abends zu Fuss unterwegs sein z.B.ins Restaurant oder ganz zu schweigen von den Senioren, die um die Hundehaufen Slalom fahren müssen und auf die Strasse ausweichen müssen. Die insgesamt Misere in Holzwickede war auch schon vor Corona.
Hans-Dieter Trelle
Die Berichte sind leider zutreffend, an der Stehfenstrasse zwischen Danehl und Rossitis ist auch so ein Dreckhaufen, hinterlassen von campierenden LKW Fahrern. Festzustellen ist auch, daß es in der Stadtmitte keine öffentlichen Toiletten gibt, ebenso am Bahnhof. Dafür gibt es demnächst eine Parkgebühr fürs Klima in Holzwickede, man muss eben Prioritäten setzen.
Realist
Hallo Zusammen. Sorry, aber ist jemanden schon einmal aufgefallen, dass wir seit Tagen „Ausnahmezustand “ haben? Bei den Mitarbeitern bei der Gemeinde läuft es auch nicht anders, als in anderen Betrieben. Es fehlen Leute, weil sie Krank oder gefährdet sind. Wenn Leute ihren Müll in der Gegend entsorgen, liegt es nicht an denen, die ihn weg machen müssen, sondern an denen, die ihn dort hinwerfen – und natürlich kann ich auch in dieser Zeit daran vorbei laufen anstatt ihn zu entsorgen.