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Stiftung Zukunft, Sparkasse, gatter 3 (Foto: P. gräber - Emscherblog)

Veranstaltung der Stiftung Zukunft bei Gatter3: „Chancen und Risiken von Wasserstoff für Unternehmen“

Diskutierten mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft auf Einladung der Stiftung Zukunft zum Thema "Chancen und Risiken von Wasserstiff für Unternehmen" , von li.: Landrat Mario Löhr, Dr,. Rolf Albus (GWI), Klaus Moßmeier (Sparkasse), Metin Duman und Jörg Tiemann (beide Gatter3), Dr. Andreas Breuer (EON) und Heiko Schneider (GoGas). (Foto: privat)
Diskutierten mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft auf Einladung der Stiftung Zukunft zum Thema „Chancen und Risiken von Wasserstiff für Unternehmen“ , von li.: Landrat Mario Löhr, Dr,. Rolf Albus (GWI), Klaus Moßmeier (Sparkasse), Metin Duman und Jörg Tiemann (beide Gatter3), Dr. Andreas Breuer (EON) und Heiko Schneider (GoGas). (Foto: privat)

„Wasserstoff – Chancen und Risiken für Unternehmen“ lautete das Themas einer Veranstaltung, zu der die Stiftung Zukunft der Sparkasse Unna-Kamen am Mittwochabend (3.11.) gemeinsam mit Gatter3 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft und Politik in die Räumlichkeiten des Unternehmens an der Gottlieb-Daimler-Straße im Holzwickeder Eco Port eingeladen hatte. 

Die vorgesehene Podiumsdiskussion war hochkarätig besetzt: Neben Dr. Andreas Breuer, Vizepräsident des Bereichs Forschung und Entwicklung beim Energieversorger EON, Heiko Schneider, Geschäftsführer der GoGas und Dr. Rolf Albus vom Gas-Wärme-Institut (GWI) Essen, der die Gesprächsrunde moderierte, diskutierte auch Dr. Metin Duman, Geschäftsführer von Gatter3 und Mitglied im Kuratorium der Stiftung Zukunft auf dem Podium mit.

Chance auch für Holzwickede und die Region

Hielt den Impuls-Vortrag des Abends: Mein Duman (li.), Geschäftsführer von Gatter3. (Foto: P. Gräbner – Emscherblog)

Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Landrat Mario Löhr und Klaus Moßmeier, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse. Wer nach dem Impuls Kohleausstieg über alternative Energien nachdenke, lande ganz schnell bei der Wasserstoff-Technologie, beschrieb Moßmeier das Motiv für diese Veranstaltung. „Manches ist vielleicht noch nicht ganz fertig, doch da sind viele Chancen drin.“ Der Stiftung Zukunft sei es wichtig, Menschen und Ideen in der Region zusammenzubringen und Schwerpunkte zu setzen. „Zuletzt haben wir das immer in der Bildung getan, heute ist das Thema Wasserstoff dran“, so Klaus Moßmeier.

Den Impulsvortrag des Abends hielt Metin Duman, Geschäftsführer des gastgebenden Unternehmens. Sein Appell: Beim Klimagipfel in Glasgow hätten Joe Biden und die anderen Regierungschefs klare Verpflichtungen ausgesprochen. Jetzt käme es darauf an, dies herunterzubrechen und diese Verpflichtungen in die Köpfe der Menschen zu kriegen und Sensibilität dafür zu schaffen. „Wichtig ist, dass wir unsere Klimaziele erreichen und unserer Welt eine Chance geben, wieder grüner zu werden“, glaubt Duman. „Wobei Entscheidungen, die wir heute treffen, erst in fünf Jahren sichtbar werden.“ Vor diesem Hintergrund sollten sie aber auch getroffen werden.

„Ich glaube, dass Holzwickede polarisierend sein kann, als White Label für weitere Maßnahmen und vielleicht sogar Strahlwirkung für ganz Deutschland haben kann.“

– Metin Dumann (Geschäftsführer Gatter3)

Der Gatter3-Geschäftsführer plädierte dafür, dass Unternehmen sich den Herausforderungen des Klimawandels stellen, Innovationen mutig angehen und Veränderungen annehmen. Als Beispiel, das Mut machen kann, nannte er sein eigenes, noch junges Unternehmen: Vor gerade einmal sieben Jahren seien Jörg Tiemann und er, die beiden Gründer von Gatter3, noch allein gewesen. Heute beschäftigt ihr Unternehmen knapp 500 Mitarbeiter und macht 400 Mio. Euro Umsatz im Jahr. „Geschafft haben wir das, weil wir ein verlässlicher Partner sind, aber auch, weil wir stets bereit sind Innovationen aufzunehmen“, erklärt Metin Duman. Ausdrücklich bedankte er sich für die „tolle Unterstützung in allen Bereichen, die wir hier am Standort gefunden haben“. In Holzwickede soll die Geschichte von Gatter3 deshalb auch weitergehen, bekräftigte er. „Ich glaube, dass Holzwickede polarisierend sein kann, als White Label für weitere Maßnahmen und vielleicht sogar Strahlwirkung für ganz Deutschland haben kann“, so Metin Duman weiter. „Zumal wir mit EON auch einen starken Partner gefunden haben.“  

Deutschland ist Importeur von Energie und wird es auch bleiben, ist er sicher. Entscheidend sei deshalb die Frage: „Wie kriegen wir unsere Importpfade wieder hin?“, glaubt Duman.  „Wie kriegen wir die Energie in unsere vorhandenen Netze?“ Geradezu entsetzt zeigte sich der Gatter3-Chef, dass von verantwortlichen Politikern „die bestehenden Netze und damit das Geschäftsmodell“ von Netzbetreibern in Frage gestellt wird. „So wird derzeit Stimmung gemacht“, kritisiert Duman. „Dabei sollten wir die vorhandenen Netze nutzen.“

Pilotprojekt: Nutzung des Gasnetzes für Wasserstoff

Wie das funktionieren kann, darüber sollten seiner Ansicht nach aber besser Fachleute wie Ingenieure entscheiden und keine Anwälte. „Die Technologien sind alle da, die zur Anwendung kommen können“, glaubt Duman.

Wie eine solche Netzbetreibung aussehen könnte, wird gleich nebenan im Eco Port mit einem mutigen Pilotprojekt getestet, erinnerte Duman an den lokalen Aspekt: Im Rahmen dieses Projektes wird getestet, ob und wie sich Erdgasleitungen für den Transport von Wasserstoff eignen. Oder wie es Metin Duman ausdrückte: „Wir schauen hier, was am Ende einer umgewidmeten Leitung herauskommt, wenn wir vorne 100 Prozent Wasserstoff hineingegeben haben.“ Die dafür notwendigen Armaturen im Wärmebereich werden ebenfalls geprüft. Bei dieser Innovation „sind wir gerne vorne mit dabei“, versicherte der Gatter3-Geschäftsführer.

In der folgenden etwa einstündigen Podiumsdiskussion wurde dann eingehender über die Chancen und Risiken von Wasserstoff für Unternehmen gesprochen.

Mit einem Imbiss und Come-Together klang die Veranstaltung anschließend pünktlich noch vor dem Anpfiff der Champions League-Begegnung des BVB gegen Ajax Amsterdam aus.

Für die Musik in den Pausen zwischendurch hatte der Holzwickeder Saxophonist Peter Sagurna gesorgt.

Gatter3, Stiftung Zukunft, Wasserstoff


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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