Skip to main content
Die Gemeindeverwaltung soll Gespräche mit der VKU über die Anbindung des Wohnparks Emscherquelle mit der übrigen Gemeinde führen, haben die Grünen beantragt. Foto: VKU)

Testlauf Buslinie Eco Port: Ausschuss wünscht Anbindung ohne Umweg

(Foto: VKU)
Als Testphase für die neue Buslinie der VKU  in Holzwickede ist der Zeitraum Oktober 2018 bis März 2019 vorgesehen. (Foto: VKU)

Im öffentlichen Teil des Ausschusses für Wirtschaftsförderung und Demografie stand auch ein Bericht zum Testlauf der Buslinie Eco Port auf der Tagesordnung. Ziel ist bekanntlich eine verbesserte ÖPNV-Anbindung des gewerblich geprägten nördlichen Gemeindegebietes, aber auch der Siedlungsbereiche in der gemeindlichen Mitte.

Wie die Verwaltung darlegte, ist in den diversen Abstimmungsgesprächen zwischen dem Kreis Unna und der VKU inzwischen die ursprünglich vorgesehene Linienführung für den Testlauf „abgespeckt“ worden.

So sei die Erschließung der Gemeindemitte nach Prüfung durch die VKU „nicht durchführbar“. Weiterhin habe sich nach einer örtlichen Prüfung herausgestellt, dass die Stehfenstraße und Natorper Straße östlich der Nordstraße „aufgrund baulicher Einschränkungen“ in die neuen Linienverläufe „nicht integrierbar“ sind.

Nach dem jetzigen Stand haben der Kreis Unna und die VKU für die Durchführung des Testlaufs außerdem vereinbart, dass die Einrichtung der Buslinie der VKU vom Bahnhof Holzwickede über die Nordstraße und dann als Schleife zunächst über die Chaussee und dann über die Gottlieb-Daimler-Straße und zurück erfolgt. Die Gemeindeverwaltung und auch der Wirtschaftsförderungsausschuss befürworten jedoch eine direkte Einfahrt in die Gottlieb-Daimler-Straße.

Nicht zuerst Flughafen anfahren

Die Gemeinde favorisiert eine direkte Einfahrt des Busses von der Nordstraße in die Gottlieb.Daimler-Straße - ohne Umweg über die Chaussee. (Foto: P. Gräber - Emscherblog.de)
Die Gemeinde favorisiert eine direkte Einfahrt des Busses von der Nordstraße in die Gottlieb.Daimler-Straße – ohne Umweg über die Chaussee. (Foto: P. Gräber – Emscherblog.de)

„Sonst würden ja alle Arbeitnehmer, die im Eco Port arbeiten, morgens zunächst an ihren Arbeitsplätzen vorbeifahren, über die Chaussee am Flughafen vorbei und danach erst in den Eco Port fahren“, meint Michael Klimziak, Sprecher de SPD im Ausschuss. „Wir wollen ja nicht in erster Linie den Flughafen mit der neuen Linie bedienen, sondern den Eco Port. Darum favorisiert der Ausschuss ganz klar die Variante, nach der der Bus vom Bahnhof kommend direkt in die Gottlieb-Daimler-Straße einfährt und danach in Richtung Wiederholt-Werke und Rausinger Straße“, so Klimziak weiter. „Noch lieber wäre es uns, wenn auch noch die Gewerbebetriebe im Rausinger Feld eingebunden würden.“

Allerdings würde es auch aus Sicht des Wirtschaftsförderungsausschusses „Sinn machen, wenn auch der Flughafen langfristig eine Anbindung an die Linie“ hätte, glaubt Klimziak. Morgen (28. Juni) ist dazu auch noch ein Abstimmungsgespräch zwischen der Gemeinde, dem Kreis, der VKU und den Flughafenbetreibern vorgesehen. Sollten sich die Betreiber bereit erklären, an den Kosten der Buslinie zu beteiligen, wäre eine Anbindung des Flughafenterminals in die neue Linie möglich. Bislang lehnen die Flughafenbetreiber eine Kostenbeteiligung ab.

Anpassung an Schichtzeiten im Eco Port

Des Weiteren ist für den Testlauf bisher vorgesehen:

  • Die Testphase dauert vom 1. Oktober 2018 bis 31. März 2019
  • In dieser Zeit wird er VKU-Bus im 20-Minuten-Takt auf der neuen Linie verkehren
  • Die Linie verkehrt in Anpassung an die Schichtzeiten im Eco Port nur in einer Morgen- und Nachmittagsverkehrsspitze
  • Im Zuge der Bedienung des Eco Ports sind zurzeit drei Haltestellenpaare als Provisorium in der Gottlieb-Daimler-Straße vorgesehen
  • Die Mitarbeiter aller Betriebe im Eco Port werden mit einem Info-Flyer über das neue ÖPNV-Angebot informiert. Außerdem informiert die Gemeinde bei einem erneuten Gewerbegebietsgespräch nach den Sommerferien die Unternehmen
  • Um das Nutzerverhalten zu ermitteln wird es eine erste Fahrgastbefragung am Bahnhof Holzwickede geben, die bereits am Montag dieser Woche begonnen hat
  • Für das Unternehmen Vincenz Wiederholt soll zunächst eine Mitarbeiter-Mobilitätsanalyse durch die Kreisinitiative „mobil & Job“ durchgeführt werden. Dabei soll fiktiv eine (zukünftig denkbare) TaxiBus-Linie zwischen Vincenz Wiederholt und dem Bahnhof Holzwickede vorausgesetzt werden
  •  Die Kosten der Testphase betragen 72 000 Euro, die sich der Kreis Unna und die Gemeinde Holzwickede teilen (50:50).

Damit würden sich die Kosten für die Gemeinde von zunächst angenommenen 48 000 Euro auf 36 000 Euro reduzieren. Die Unternehmen im Eco Port lehnen eine Kostenbeteiligung an der Buslinie mit Hinweis auf die Daseinsvorsorgepflicht der öffentlichen Hand ab.

Der Wirtschaftsförderungsausschuss nahm den Bericht zum Testlauf zustimmend zur Kenntnis, wobei die Verwaltung in den weiteren Gesprächen deutlich machen soll, dass die Gemeinde die direkte Anbindung des Eco Ports favorisiert (ohne Umweg über die Chaussee).

Korrektur: In einer ersten Version des Artikel haben wir Michael Klimziak irrtümlich als Vorsitzenden des Ausschusses für Wirtschaftsförderung und Demografie bezeichnet. Wir bitten um Entschuldigung für dieses Versehen. Der Vorsitzende des Ausschuss ist Jochen Hake (FDP).

Testlauf, VKU


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert