SPD will eine Lernplattform, WLAN und digitale Endgeräte für alle Schüler
Die Politik hat auf die Corona-Pandemie reagiert und im März alle Schulen in NRW geschlossen. Das hat auch in Holzwickede zu massiven und andauernden Unterbrechungen des Schulbetriebes geführt. Die Wiederaufnahme des normalen Schulbetriebes mit Anwesenheitspflicht und Unterricht nach Lehrplan ist auch weiterhin noch gar nicht absehbar. Etwa 1.600 Schülerinnen und Schüler sind in Holzwickede betroffen. Vor diesem Hintergrund hält die SPD die Schaffung einer gemeinsame Lernplattform für alle Holzwickeder Schulen durch die Gemeinde als Schulträger für notwendig. Außerdem soll die Gemeinde Lernräume mit leistungsstarkem WLAN und Druckern sowie leihweise digitale Endgeräte für alle Schüler bereitstellen, die bislang am Lernen auf Distanz nicht teilhaben konnten. Eine entsprechende Prüfung durch die Verwaltung hat die SPD jetzt beantragt.
Die vergangenen Wochen hätten gezeigt, begründet die SPD ihren Antrag, dass die die Schulen am Ort sich auf die Situation eingestellt haben. Alle Schulen haben individuelle, aber eben auch unterschiedliche Ansätze der Kommunikation und des Lernens auf Distanz für ihre Schüler aus Holzwickede entwickelt. „Eltern, deren Kinder verschiedene Holzwickeder Schulen besuchen, sind inzwischen Fachleute beispielsweise für Ilias oder Skype (Lernplattformen CSG) und Anton oder SchoolFox (Lernplattformen Dudenrothschule), um nur einige zu nennen“, sagt Michael Klimziak.
Verwaltung soll schnelle Umsetzung prüfen
„Wir halten es daher für sinnvoll, wenn in kommunalem Einvernehmen von allen Schulen eine einheitliche Basisplattform durch den Schulträger zur Verfügung gestellt wird und von dem Schulen genutzt werden kann.“ Beispiele, wie so etwas gemacht werden kann, gibt es ausreichend in größeren Kommunen.
Ohne auf groß angelegte Konzepte des Landes oder Bundes zu warten, halten wir es für zwingend notwendig, kommunale Lösungen zu suchen.“
– Michael Klimziak (SPD)
Leider hat sich in den vergangenen Wochen aber auch gezeigt, dass, wenn auch aus den unterschiedlichsten Gründen, Schüler unterschiedlich gut an diesem Lernen teilhaben können, glaubt der SPD-Fraktions- und Schulausschussvorsitzende. Als kommunaler Schulträger ist es sicher kaum möglich, auf Bildungskompetenzen Einfluss zu nehmen, so Klimziak weiter. „Die Lebenssituation, das Wohnumfeld sowie die Verfügbarkeit von digitalen Endgeräten sind jedoch Aspekte, bei denen wir als Schulträger die Schüler kurzfristig und vor allem unkompliziert unterstützen können“, glaubt Klimziak.
Auch wenn es nicht zu den vorrangigen Aufgaben einer Kommune als Schulträger gehört, Schüler mit digitalen Endgeräten auszustatten oder Lernräume für das Arbeiten zur Verfügung zu stellen, hält es die SPD doch im Sinne einer Bildungs- und Chancengleichheit für unverantwortlich, dass Schüler nicht am Lernen auf Distanz teilhaben können. Als Konsequenz könnte das Bildungsfälle zwischen Kindern absehbar größer werden und bei einigen Kindern massive Lücken in der Bildung und Ausbildung entstehen.
„Es ist absehbar, dass Schule erst einmal nur in abgespeckter Version und nur für einen Teil der Schüler oder einen Teil der Zeit stattfindet. Ohne auf groß angelegte Konzepte des Landes oder Bundes zu warten, halten wir es für zwingend notwendig, kommunale Lösungen zu suchen“, betont Michael Klimziak. „Diese müssen frühzeitig ausgearbeitet werden, um spätestens im kommenden Schuljahr zur Verfügung zu stehen. Bieten wir jedem Kinde seine Chance!“