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Längst keine Selbstverständlichkeit an Holzwickeder Schulen: Compute rund digiutale Endgeräte für die Schüler. gerade einmal 16 Prozent aller Schülöer sind damit versorgt. (Foto: P. Gräber - Emscherblog.de)

SPD setzt Investitionsschwerpunkt in Schullandschaft und kindgerechte Gemeinde

Längst keine Selbstverständlichkeit an Holzwickeder Schulen: Compute rund digiutale Endgeräte für die Schüler. gerade einmal 16 Prozent aller Schülöer sind damit versorgt. (Foto: P. Gräber - Emscherblog.de)
Längst keine Selbstverständlichkeit an Holzwickeder Schulen: Computer und digitale Endgeräte für alle Schüler, wie hier in der Dudenrothschule. Darum will die SPD 250 000 Euro für den digitalen Ausbau der Schulen nächstes Jahr bereitstellen. (Foto: P. Gräber – Emscherblog.de)

Als vorletzte der Fraktionen im Gemeinderat hat auch die größte, die SPD-Fraktion, heute (23. November) die Ergebnisse ihrer Klausurberatungen vom Wochenende vorgelegt. Die Gemeinde Holzwickede steht vor großen Veränderungen im kommenden Jahr: Mit insgesamt 450 000 Euro
 677 000 Euro Mehrausgaben gegenüber dem vorgelegten Haushaltsentwurf von Kämmerer Rudi Grümme will die SPD diesen Veränderungsprozess und die positive Entwicklung der Gemeinde im nächsten Jahr weiter fördern. Ein Schwerpunkt soll dabei in der Schullandschaft liegen.  

 Nicht nur, dass mit der Erweiterung des Rathauses eine lange gehegte Idee nun endlich umgesetzt werden kann. Die Entwicklung der vergangenen Jahre habe auch gezeigt, dass die „Wohnungsansiedlungspolitik“ der SPD der richtige Weg ist, betont ihr Fraktionsvorsitzender Michael Klimziak: Die Einwohnerzahl konnte stabil gehalten und auf Schulschließungen verzichtet werden. Mit dem Wohnpark Emscherquelle stehe das nächste Projekt vor der Umsetzung. „Auch dieses Wohngebiet“, ist Klimziak zuversichtlich, „wird unsere Gemeinde bereichern und die Infrastruktur von Holzwickede sichern.“

450 000 Euro Mehrausgaben beantragt

 Einen Schwerpunkt für nötige Investitionen sieht die SPD dabei in der Schullandschaft. Der Neubau der Offenen Ganztagsschule (OGS) der Paul-Gerhardt-Schule ist im Bau und soll im März 2019 den Kindern übergeben werden. „Danach werden die Dudenroth- und Aloysiusschule folgen“, so Klimziak. „Nach Abschluss aller Maßnahmen verfügt die Gemeinde über ein angemessenes Raumangebot für alle OGS-Einrichtungen, was aufgrund der gestiegenen Schülerzahlen auch dringend erforderlich ist.“

Unser Ziel muss es sein, den Schülern an allen unseren Schulen ein höchstmögliches Maß an digitaler Technik zu ermöglichen.“

Michael Klimziak, SPD-Fraktionsvorsitzender

Neben dem kommunalen Schulinvestitionsprogramm muss aber auch der digitale Ausbau der Schulen und deren Medienausstattung ein Schwerpunkt sein.  „Unser Ziel muss es sein, den Schülern an allen unseren Schulen ein höchstmögliches Maß an digitaler Technik zu ermöglichen“, fordert der SPD-Fraktionsvorsitzende. Dazu ist das Erstellen eines Medienentwicklungsplans nötig. Derzeit gibt es an den Holzwickeder Schulen rund 261 digitale Endgeräte. „Das sind gerade 16 Prozent der Schüler und somit eindeutig zu wenig“, sagt Michael Klimziak. Seine Fraktion fordert deshalb, den entsprechenden Haushaltsansatz von 123 000 Euro zu verdoppeln und eine 250 000 Euro einzustellen. Natürlich ist auch eine leistungsfähige Internetverbindung notwendig. „Hier hat der Städte- und Gemeindebund gerade mitgeteilt, dass das Land die nötigen Finanzmittel zur Anbindung der Schulen an eine dauerhafte Breitbandversorgung von mindestens einem Gigabit pro Sekunde durch die kommunalen Schulträger bereitstellen wird“, so der SPD-Chef.

Bibliothek mit 8 000 Euro zusätzlich fördern

Ein knappes Dutzend engagierter Holzwickeder traf sich am Donnerstagabend (31. August) in der Gemeindebücherei, um „Ideen zur Zukunft der Bücherei“ zu diskutieren. Eingeladen hatte das Team der Bücherei und Jürgen Bracke, ein eifriger Nutzer der Einrichtung, der findet: Am nachhaltigsten sollten sich die Holzwickeder Bürger einmal Gedanken machen, wie sie die Nutzerzahlen ihrer Gemeindebücherei verbessern und damit den Bestand der Einrichtung nachhaltig sichern können. Um ehrlich zu sein: Mit großem Andrang der Bürger hatten Jürgen Bracke, Kristina Truß, Silke Becker und Christine Wojtas nicht wirklich gerechnet. Umso so erfreuter waren die Einlader dann, dass schließlich doch einige Interessierte, darunter eine Stammkunden der Bücherei und auch einige Mitglieder des Bürgerblocks, ihrer Einladung gefolgt waren. Zum Auftakt machte Jürgen Bracke zunächst bei einem Rundgang deutlich, wie er als regelmäßiger Besucher die Bücherei nutzt. Anschließend erläuterte er zum Auftakt der Diskussion, dass seinen Recherchen zufolge die sinkenden Nutzerzahlen in der Bücherei kein Holzwickeder Phänomen ist. „Im Grunde leiden europaweit alle Büchereien unter sinkenden Nutzerzahlen“, so Jürgen Bracke. Hauptgrund für das sinkende Interesse seien die vielen konkurrierenden Angebote auf dem Markt, wobei das Internet gerade bei Jugendlichen die größte Bedeutung hat. Vor diesem Hintergrund waren sich alle Teilnehmer einig, dass es sinnvoll und wichtig ist, eine kulturelle Einrichtung wie die Bücherei in der Gemeinde zu erhalten. Die Politik habe sich zwar in Holzwickede – bis auf die CDU – für den Erhalt der Bücherei ausgesprochen und damit „einen ganz guten Rahmen vorgegeben“, so Jürgen Bracke weiter. „Allerdings gibt es kein Konzept, wie die Bücherei attraktiver werden kann.“ Die nachhaltigste Lösung, so Jürgen Bracke, wäre es, wenn ein solches Konzept nicht von der Politik oder Verwaltung vorgegeben, sondern von den Bürgern selbst kommt. Dass Jürgen Bracke damit nicht so falsch liegt – dafür war der Abend gestern der beste Beweis. Denn von den Anwesenden Bürgern kamen gleich eine ganze Reihe Vorschläge, wie die Bücherei attraktiver werden könnte. Auf die Online-Ausleihe, die in zwei bis drei Wochen kommen soll, setzen alle Beteiligten große Hoffnung. Darüber hinaus könnte das Team der Bücherei proaktiv auf Bürger zugehen, die bislang zwar regelmäßig im Umfeld der Bücherei auftauchen, diese aber nicht nutzen. Konkret wurden Eltern genannt, die ihre Kinder zum Schwimmen bringen und sich beim Warten auf ihre Kinder vor der Bücherei die Beine in den Bauch stehen, Eltern, die ihre Kinder zum Sport bringen und auf sie warten oder auch Besucher der nahen Sportstätten bei schlechtem Wetter. Ihnen allen könnte man Kaffee, Kekse oder auch nur Sitzgelegenheiten und Zeitschriften anbieten. So würden Schwellenängste abgebaut und vielleicht neue Nutzer gefunden. Auch der Vorschlag, Jahres-Nutzerausweise für die Bücherei bei Verlosungen, Gewinnspielen oder Veranstaltungen (z.B. Weihnachtsmarkt) als Prämien oder Gewinne auszugeben, wurde gemacht. Der eine oder andere neue Leser lasse sich so vielleicht finden. Angeregt wurde auch, den Kontakt zu den beiden Alten. Und Pflegeheimen in der Gemeinde zu suchen, um Kooperationen aufzubauen: Es gebe bestimmt Senioren in den Einrichtungen, die dankbar für Vorlesungen oder Hörbücher-Nachmittage seien, so die Vermutung. Über die Kinder die Eltern gewinnen – diese Überlegung steckt hinter der Anregung, themenbezogene „Kuschelstunden“ oder etwas Ähnliches für Eltern mit Kindern anzubieten. Solche Thementage könnten vor Weihnachten und übers ganze Jahr verteilt stattfinden, so der Vorschlag. „Da braucht man ja nicht viel: Eine Iso-Matte für die Kinder, eine Taschenlampe, abgedunkeltes Licht – das reicht schon.“ Ganz wollten die Bürger die Verwaltung allerdings auch nicht aussparen in ihren Überlegungen: So berichtete Bibliothekarin Kristina Truß, dass sie mit den Grundschulen verhandele, damit diese regelmäßig aus den Klassen der Jahrgänge Kinder in die Bücherei schicken. „Ich hoffe das klappt“, so Kristina Truß. „Bisher funktioniert das nur mit der Nordschule ganz gut.“ Kritik wurde an der Gemeindeverwaltung laut, die auf ihrer Internetseite „noch nicht einmal in der Lage ist, Veranstaltungen in der Bücherei, wie diese Diskussionsrunde oder Lesungen, anzukündigen.“ Angeblich weil man für den Terminkalender auf der Homepage ein halbes Jahr Vorlauf benötigt. Diese und noch einige weitere Vorschläge lassen hoffen, dass möglicherweise schon bald ein stark von den Nutzern geprägtes Konzept zur Attraktivitätssteigerung der Bücherei vorgelegt werden kann. Und wer weiß: Nach der Veranstaltung gestern Abend mit einigen engagierten Bürgern scheint zumindest auch die vom Bürgerblock favorisierten Gründung eines Bürgervereins als Träger der Bücherei nicht mehr völlig utopisch.
Auch für die Gemeindebibliothek, die sich im Aufwind befindet, will die SPD 8 000 Euro zusätzlich bereitstellen. (Foto: P. Gräber – Emscherblog.de)

Erfreut hat die SPD auch zur Kenntnis genommen, dass die Gemeindebibliothek im Aufwind liegt. „Das liegt natürlich am Personal, der neuen Onleihe, neuen Medien und den durchgeführten Veranstaltungen“, glaubt Michael Klimziak. „Besonders hervorzuheben ist auch das Engagement des neu gegründeten Fördervereins HowiBib-Freunde, der auch neue Ideen einbringt.“ In einem Gespräch mit dem Vorsitzenden habe dieser um mehr finanzielle Mittel gebeten. Dieser Bitte möchte die SPD gerne nachkommen und zusätzliche Haushaltsmittel in Höhe von 8 000 Euro für die Bibliothek bereitstellen. Davon sollen weitere Medien, aber auch Bücherwagen und Regalerweiterungen angeschafft werden.

Dem Antrag der SPD, Holzwickede zu einer kinder- und jugendfreundlichen zu machen, hat der Fachausschuss bereits zugestimmt. Das Projekt ist zunächst auf drei Jahre angelegt und wird von UNICEF begleitet. Ziel ist es, nach einer Bestandsaufnahme, gemeinsame Projekte anzustoßen, um die Angebote und Rahmenbedingungen für Kinder und Jugendliche grundsätzlich zu verbessern. Zur Begleitung durch die UNICEF müssen für drei Jahre einmalig 4 000 Euro bereitgestellt werden. Für die Umsetzung daraus resultierender Projekte beantragt die SPD weitere 10 000 Euro in den Haushalt einzubringen.

50 000 Euro für naturnahe Entsiegelung des Festplatzes 

Der Festplatz soll im Bereich links vom rot-weißen Flatterbandes entsiegelt und naturnah hergerichtet werden. Dafür will die SPD 50 000 Euro in den Haushalt einstellen lassen. (Foto: P. Gräber – Emscherblog.de)

Im Zuge des Kita-Neubaus im südlichen Bereich des Emscherparks hat die SPD-Fraktion beantragt, die ehemals vorgesehene Asphaltfläche auf dem Platz von Louviers zu entsiegeln, um diese naturnah zu gestalten. In gleicher Weise soll die wenig ansehnliche Asphaltfläche in unmittelbarer Nähe der neuen Kita überplant werden, um das gesamte Erscheinungsbild zu verbessern. „Die Verwaltung sollte auch anstreben, diese Maßnahme mit in das ISEK-Programm aufzunehmen“, regt der SPD-Chef an. „Eine Verschönerung des Platzes von Louviers ist ja schon Bestandteil des Programms, so dass unsere Vorschläge damit zusammengefasst werden können.“ Für die beiden Entsiegelungsmaßnahmen will die SPD 50 000 Euro in den Haushalt einstellen.

Die Befahrung und Untersuchung der Gemeindestraßen durch „Eagle Eye“ ist abgeschlossen. Die Ergebnisse sollen im 1. Quartal 2019 vorgelegt werden. Klimziak: „Wir wissen aber schon, dass die vorgesehenen 100 000 Euro vermutlich nicht reichen werden,  weil einige Straßen grundlegend saniert werden müssen.“ Die SPD-Fraktion beantragt, den Ansatz auf 200 000 Euro zu verdoppeln.

150 000 Euro für Parkplatz am Sportplatz Opherdicke 

Auch den Sportplatz an der Sportanlage in Opherdicke will die SPD sanieren – allerdings mit deutlich geringerem Aufwand als etwa die CDU: Für 150 000 Euro sollte der Parkplatz in wassergebundener Form auf den Fahrwegen hergestellt werden und die Parkbuchten mit Rasengittersteinen versehen werden, um keine weitere Versiegelung zu schaffen. Realisiert werden soll die Maßnahme im nächsten Jahr. Weitere 5 000 Euro beantragt die SPD bereitzustellen, um die im Ortsteil Opherdicke aufgestellten maroden Bänke nach einer Bestandsaufnahme auszutauschen.

Klausurberatung, SPD


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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