Skulpturenpark am Haus Opherdicke mit „Sirena“ in der Gräfte
Der Kreis Unna hat damit begonnen, den Skulpturenpark am Haus Opherdicke umzusetzen. Insgesamt 13 Skulpturen von Raimondo Puccinelli sollen am Haus Opherdicke aufgestellt werden, eine davon, die „Sirena“, auch in der Gräfte auf der Südseite des kreiseigenen Gutes. Die Sockel für die Skulpturen sind heute von einem Spezialunternehmen gesetzt worden. Auch die ersten landschaftsgärtnerischen Maßnahmen wurden heute durchgeführt.
In der letzten Sitzung vor der Sommerpause hatte der Kreistag den Skulpturenpark beschlossen. Den Grundstock werden 13 Skulpturen von Raimondo Puccinelli bilden, die dem Kreis Unna von der Tochter und Erbin des Künstlers mit der Maßgabe überlassen worden sind, dass sie im öffentlichen Raum gezeigt werden.
Nach dem „grünen Licht“ der Politik hat die Kreisverwaltung gemeinsam mit der interfraktionellen „Burgenkommission“ und dem Landschaftsarchitekten Joachim Reck, der bereits mit der Gestaltung des Innenhofes beauftragt war, „ein sehr schönes landschaftsplanerisches Konzept für den Skulpturenpark erarbeitet“, wie Kreisdirektor Dr. Thomas Wilk findet. „Die Skulpturen werden darin nach einem bestimmten architektonischen Prinzip angeordnet“, so Dr. Wilk weiter. Auch über die Oberfläche der Sockel, die zu den Skulpturen später passen soll, wurde in der Kommission länger diskutiert. Ein Großteil der Skulpturen ist aus Bronze gefertigt, einige wenige aus Granit.
Bei einer gemeinsamen Begehung sei dann vor wenigen Wochen auch entschieden worden, eine der Skulpturen, die passenderweise eine Sirene darstellt, in der Gräfte auf der Südseite von Haus Opherdicke neben der neuen Terrasse aufzustellen.
Sockel für Puccinelli-Figuren stehen auch im Park
Damit der Sockel gesetzt werden konnte, war die Gräfte bislang nur mit wenig Wasser gefüllt worden. Trotzdem war die Prozedur heute recht aufwendig: Das Bauunternehmen rückte mit einem großen Autokran an, um einen Senkkasten mitten in die Gräfte zu setzen. Für die Stützen des Schwerlastkranes musste eigens die Uferböschung aufgeschüttet und befestigt werden.
Innerhalb des Senkkastens in der Gräfte wurde dann das Wasser abgepumpt, so dass die Bauarbeiter den Betonsockel im Fels des Untergrundes verankern konnten. Nach gut zwei Stunden Bauzeit konnte der Kasten dann wieder geflutet und entfernt werden.
Man sei froh, dass die Sache mit dem Skulpturenpark und den Puccinelli-Skulpturen noch geklappt hat, räumt Dr. Thomas Wilk ein. Der Kreisdirektor und Kämmerer meint das nicht allein mit Blick auf die Querelen um die verpasste Stiftung Friesendorf, sondern auch darauf, dass die Tochter des Künstlers vor wenigen Monaten verstorben ist. „Ihr Sohn lebt in Köln und wird nächstes Frühjahr auf unsere Einladung hierher kommen“, sagt Dr. Thomas Wilk. „Dann kann der Enkel von Raimondi Puccinelli sich auch mal ansehen können, wie die Skulpturen seines Großvaters hier präsentiert werden.“
Die Sockel sind ab heute schon da. Bald können nun auch die Skulpturen folgen. Da passt es ganz gut, dass der Ältestenrat (9. November) und anschließend auch der Kreis-Kulturausschuss (22. November) auf Haus Opherdicke tagen werden. „Dann wird auch die Politik informiert“, so Dr. Wilk. „Bei dieser Gelegenheit wird sicher dann auch eine Begehung möglich sein, wenn das gewünscht ist.“
Gemeinsam mit der Burgenkommission arbeitet die Kreisverwaltung weiter an einem Gesamtkonzept für Haus Opherdicke, bestätigt der Kreisdirektor. „Einen fixen Termin für die Fertigstellung dieses Konzepts gibt es allerdings nicht. Das Ganze ist mehr ein kontinuierlicher Prozess zur Weiterentwicklung von Haus Opherdicke.“
Neue Werkstatt im Schafstall und freies WLAN überall
Es gebe auch noch ein paar weitere Ergebnisse aus der Burgenkommission, aber nicht unbedingt welche mit Außenwirkung. So habe sich die Burgenkommission darauf verständigt, im ehemaligen Schafstall am Haus Opherdicke eine komplette Werkstatt für die Ausstellungsräume in dem Kultur- und Veranstaltungszentrum einzurichten. „Wer Ausstellungen macht, braucht auch eine Werkstatt zum Bauen von Bilderrahmen und anderen Dingen“, erläutert Dr. Wilk. „Bisher hatten wir eine solche Werkstatt im Schloss Cappenberg.“ Doch diese Werkstatt ist zu klein geworden und der Kreis müsste ohnehin investieren. „Wenn wir das aber schon machen, dann doch sinnvollerweise in unserem Eigentum.“ Deshalb werden künftig Rahmen und andere Requisiten für beide Ausstellungszentren, Cappenberg und Opherdicke, in der neuen Werkstatt am kreiseigenen Gut gebaut.
Mit der Anschaffung einiger Werkzeuge und Maschinen ist es dabei allerdings nicht getan. „Das alte Gebäude muss erst einmal ertüchtigt werden. Im Schafstall gibt es nicht mal einen ordentlichen Fußboden“, so Dr. Wilk. Darum soll im Inneren des Schafstalls quasi ein Holzhaus errichtet werden für die Werkstatt. Gesamtkosten: rund 150.000 Euro.
Einig sei man sich in der Burgenkommission auch darin, Haus Opherdicke mit Räumen für Tagungen weiterzuentwickeln. „Wir wollen das Haus Opherdicke in Zukunft auch stärker für Externe Tagungen und Veranstaltungen öffnen.“ Bereits umgesetzt worden sind als Schritte in diese Richtung freies WLAN überall auf der Anlage von Haus Opherdicke und die Ausweitung des museumspädagogischen Angebotes auf dem kreiseigenen Gut.
Haus Opherdicke, Skulpturenpark