Schulstart nächste Woche kommt für Gemeinde zu früh: Noch zu viele Fragen offen
Bund und Länder haben sich darauf verständigt, dass die Schulen ab 4. Mai wieder geöffnet werden. Für einige Schülerinnen und Schüler in Holzwickede geht es allerdings schon nächste Woche los: Ab kommenden Donnerstag, 23. April können (nicht müssen) alle Zehntklässler und Abiturienten wieder die Josef-Reding-Schule und das Clara-Schumann-Gymnasium besuchen. Aus Sicht der Gemeinde kommt der Schulstart zu früh. Die Schulverwaltung und auch die Schulleitungen stellt er vor erhebliche organisatorische Probleme.
Fachbereichsleiter Matthias Aufermann war heute (17. April) den ganzen Vormittag im Schulzentrum, um mit den Schulleitungen organisatorische Fragen wie die Sitzordnung zur Einhaltung der Abstandsregeln, aber auch die Hygienevorschriften festzulegen. „Eine Maskenpflicht gibt es nicht“, bestätigt Matthias Aufermann. Dennoch werde den Lehrern und Schülern empfohlen, eine Gesichtsmaske über Nase und Mund zu tragen. Schulleiter Klaus Helmig trug heute eine selbstgenähte Maske.
Auch Städte- und Gemeindebund hat viele Fragen
„Wir als Gemeinde werden auf jeden Fall auch noch versuchen, Masken zu bekommen“, so Matthias Aufermann. „Das gleiche gilt für Seifenspender, Handtücher und Desinfektionsmittel. Das ist alles bestellt und soll angeblich nächste Woche kommen.“
In der nächsten Woche will sich Aufermann dann auch mit den vier Grundschulen in Verbindung setzen. Allerdings: Derzeit sind auch für den Schulträger, die Gemeinde Holzwickede, noch viele Fragen offen und ungeklärt, wie der Schulstart wieder anlaufen soll, räumt Aufermann ein. „Derzeit wissen wir auch noch nichts Konkretes. Ich denke aber, dass wir übers Wochenende noch etwas aus dem Ministerium hören werden.“ Sobald es neue Informationen oder Ausführungsbestimmungen gibt, will die Gemeinde informieren.
„Ich kann auch jetzt schon sagen, dass wir bis Donnerstag definitiv nicht so viele Masken besorgen können“
– 1. Beigeordneter Bernd Kasischke
Auch für den 1. Beigeordneten der Gemeinde ist die derzeitige Situation absolut unbefriedigend. „Der Städte- und Gemeindebund NRW hat eine lange Liste mit Fragen an das Ministerium geschickt“, meint Bernd Kasischke. Wer stellt die Schutzausrüstung zur Verfügung? Wie soll die Abstandsregelung im Schülerverkehr sichergestellt werden? Was passiert, wenn ein Kind mit Corona in der Klasse infiziert ist? Muss dann die ganze Klasse in Quarantäne oder sogar die ganze Schule? Diese und noch eine ganze Reihe mehr Fragen sind aus Sicht des Städte- und Gemeindebundes NRW noch unbeantwortet und zu klären.
„Ich kann auch jetzt schon sagen, dass wir bis Donnerstag definitiv nicht so viele Masken besorgen können“, sagt Bernd Kasischke. Für den Beigeordneten der Gemeinde steht deshalb fest: „Für uns kommt der Schulstart zu früh.“