Skip to main content

Schulausschuss berät über Zukunft der Grundschulen: Verwaltung empfiehlt Fusion

Dudenrothschule
Im öffentlichen Schulausschuss geht es heute im Forum des Schulzentrums um die Zukunft der Holzwickeder Grundschulen. Die Verwaltung empfiehlt die Schaffung einer neuen Gemeinschaftsgrundschule am Standort Im Hof 2 sowie die Auflösung der Dudenroth- und Aloysiusschule. (Foto: Peter Gräber)

In der öffentlichen Sitzung des Schulausschusses steht heute ab 17.30 Uhr im Forum des Schulzentrums erneut die Zukunft der vier Holzwickeder Grundschulen auf der Tagesordnung. Zwar haben nach der jüngsten Anmelderunde alle Fraktionen im Gemeinderat einen sofortigen Handlungsbedarf verneint. Die Schulverwaltung wird allerdings heute in ihrer Beschlussempfehlung für die Politik  die Auflösung der Aloysius- und Dudenrothschule sowie die Errichtung einer neuen gemeinschaftsgrundschule am Standort Im Hof 2 empfehlen.

Begründet wird die Reduzierung der Anzahl der Grundschulen in Holzwickede von drei auf vier mit weiter sinkenden Schülerzahlen – trotz der in der aktuellen Anmelderunde unerwartet großen Zahl von 143 Schülern. So ist die Gesamtzahl der Schüler in Holzwickede seit 2001/02 von 839 auf lediglich noch 555 Schüler im Jahr 2015/16 gesunken. Auch der aktuell kurzfristige Anstieg der Schülerzahl relativiert sich bei genauerem Hinsehen: Denn während seit 2001 die Schülerzahl von Jahr zu Jahr kontinuierlich gesunken ist, waren es in der Anmelderunde 2014/15 unter dem Strich lediglich zwei Schüler mehr (583) als im Vorjahr 2013/14 (insgesamt 581).

Kommunale Klassenrichtzahl geht vor Elternwillen

Wichtigstes Argument der Verwaltung für eine Zusammenlegung der Grundschulen ist die so genannte Kommunale Klassenrichtzahl (KKR).  Die KKR dient als zentrales Steuerelement für den Schulträger (Gemeinde).  Die Gemeinde darf aus pädagogischen oder baulichen Gründen die durch die KKR festgelegte Zahl der Eingangsklassen einer Schule ausnahmsweise unterschreiten. Mehr Eingangsklassen dürfen jedoch nicht gebildet werden.

Konkret bedeutet das: Für das nächste Schuljahr müssen aufgrund der KKR und aktuellen Anmeldezahlen drei Eingangsklassen für die Paul-Gerhardt-Schule (jahrgangsübergreifend 63 Kinder), jeweils zwei Eingangsklassen für die Aloysius- und Dudenrothschule (je 41 Kinder) sowie eine Eingangsklasse für die Nordschule (28 Anmeldungen) beschlossen werden. Mehr Eingangsklassen dürfen dann an diesen Schulen nicht mehr gebildet werden – selbst wenn es mehr Eltern gibt, die ihre Kinder an einer Schule anmelden wollen. Konsequenz:  Gibt es mehr Anmeldwünsche als eine Schule Kinder aufnehmen darf, müssen die Kinder vom Schulträger einer anderen Grundschule zugewiesen werden – auch gegen den Elternwillen und vermutlich in einem Losverfahren.

Verwaltung will Losverfahren oder Schulschließung vermeiden

Solange die Anmeldezahlen konstant bleiben oder sogar steigen sie, wäre das alles kein Problem. Voraussichtlich in der Anmelderunde 2016/17 wird die Gemeinde aber schon nur noch sieben Eingangsklassen für ihre vier Grundschulen beschließen müssen. Da die Schulverwaltung ein Losverfahren oder gar eine zwangsweise Schulschließung (bei weniger als 15 Schulanfängern) unbedingt vermeiden will, empfiehlt sie der Politik heute die freiwillige Reduzierung der Zahl von vier Grundschulen.

Grundschulen


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert