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Zum Abschluss des Besuchs im Landtag gab es noch ein Foto mit der Ministerin Ina Scharrenbach auf der Treppe im Foyer des Landtages. (Foto: P. Gräber - Emscherblog)

Schülerparlament der Dudenrothschule zu Besuch bei Ministerin Ina Scharrenbach im Landtag

Zum Abschluss des Besuchs im Landtag gab es noch ein Foto mit der Ministerin Ina Scharrenbach auf der Treppe im Foyer des Landtages. (Foto: P. Gräber - Emscherblog)
Zum Abschluss des Besuchs im Landtag gab es noch ein Foto mit der Ministerin Ina Scharrenbach auf der Treppe im Foyer des Landtages. (Foto: P. Gräber – Emscherblog)

Es war ein aufregender Tag heute (24. März) für das Schülerparlament der Dudenrothschule bilden: Alle 15 Klassensprecherinnen und -sprecher der Jahrgänge 2 bis 4 durften heute den Landtag in Düsseldorf besuchen und hatten dort sogar eine Verabredung mit der Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW, Ina Scharrenbach.

Pünktlich um 7.45 Uhr startete die Gruppe vom Bahnhof Holzwickede aus mit dem RE 13 in die Landeshauptstadt. Begleitet wurden die Kinder von Schulleiterin Katja Buschsieweke, dem Lehrer Jan Günther, Noah Valerius (OGS) und Benni Dellwig, der sozial-pädagogischen Fachkraft der Dudenrothschule sowie Marcal Zilian, der als Mitarbeiter der Ministerin gemeinsam mit Jan Günther den Besuch organisiert hatte.

Nach der Ankunft in Düsseldorf Hbf ging es mit der Straßenbahn einige wenige Haltestellen weiter bis zum Landtagsgebäude, das direkt am Rhein liegt. Da noch Zeit bis zu dem vereinbarten Termin um 10 Uhr war, gab es erst noch einen Spaziergang am Rheinufer entlang durch das „Regierungsviertel“, bei dem Jan Günther den Kindern erklärte, was sich hinter den einzelnen Gebäuden verbirgt. Das eigentliche Landtagsgebäude war schon daran zu erkennen, dass Polizisten vor dem Eingang aufpassten, dass keine ungeladenen Gäste den Landtag besuchen wollen.

Kontrollen wie am Flughafen

Gleich am Eingang wurden dann alle Kinder und Erwachsenen von Mitarbeitern des Landtages kontrolliert, Taschen und mitgebrachte Gegenstände mussten in eine Kiste gelegt werden, die anschließend ebenso wie alle Besucher durchleuchtet wurde. Kinder, die schon einmal mit einem Flugzeug geflogen sind, kannten solche Kontrollen schon von den Flughäfen.

Danach ging’s schnurstracks in die Kantine zum Frühstück: Die Ministerin hatte allen Kindern belegte Brötchen und Muffins spendiert. Inzwischen war auch noch eine andere Schülergruppe eingetroffen und gemeinsam ging es nach dem Frühstück in einen kleinen Saal, der fast wie ein Kino aussah. Eine nette Mitarbeiterin des Landtages erklärte den Kindern zunächst, was ein Landtag überhaupt ist, welche Mannschaften (Parteien) dort spielen, was die Buchstaben der verschiedenen Teams bedeuten, welche Farben zu den Mannschaften gehören und auch wie eine politische Debatte funktioniert.

Schließlich sollten die Kinder auch selbst eine solche Debatte führen: Der Abgeordnete Klug, bei dem freundlicherweise offen blieb, welcher Partei er angehört, hatte nämlich den Antrag gestellt, die Sommerferien von sechs auf drei Wochen zu verkürzen, weil die Kinder sonst in den langen Ferien zuviel vom Lernstoff vergessen würden.

Lotta schlüpft in Rolle des Ministerpräsidenten

Lotta aus der Dudenrothschule durfte in die Rolle von Ministerpräsident Hendrik Wüst schlüpfen, ein Schüler der anderen Gruppe in die des Landtagspräsidenten André Kuper. Danach konnten die Kinder Argumente austauschen, die sie vorher überlegt und für sich aufgeschrieben hatten. Überraschenderweise gab es tatsächlich auch einige Kinder, die sich für kürzere Ferien aussprachen… Glücklicherweise stellte die nette Mitarbeiterin des Landtags für einige besorgte Kinder am Ende klar: Den Antrag, die Ferien zu verkürzen, gibt es nicht wirklich. Puh.

Nach dieser kurzen Einführung in die Politik ging es mit dem Aufzug ein Stockwerk höher in die Ränge des Plenarsaals. Dort fand keine echte politische Sitzung statt. Trotzdem musste alle Besucher auf den Rängen mucksmäuschenstill sein. Denn dort fand gerade das Halbfinale in einem Debatten-Wettkampf von größeren Schülern zum Rentensystem statt. Soll es zugunsten der Jugend reformiert werden?

Nachdem die Gruppe ein paar Reden der Jugendlichen verfolgt hatte, stand um 12 Uhr endlich das Treffen mit Ina Scharrenbach an. Weil Ministerinnen und auch Minister immer vielbeschäftigt sind, kam Ina Scharrenbach auch prompt etwas zu spät. Dafür nahm sie sich dann aber auch eine halbe Stunde Zeit für die Kinder, um alle Fragen zu beantworten. Das Fragengewitter, das auf die Minister einprasselte, hätte für sie in einem Untersuchungsausschuss wohl nicht schlimmer sein können. Allerdings hätte Ina Scharrenbach die Fragen dort wohl kaum mit so viel sichtlichem Vergnügen beantwortet:

Landtagsfahrt
Landtagsfahrt 2
Landtagsfahrt 3
Landtagsfahrt 4
Landtagsfahrt 17
Landtagsfahrt 18
Landtagsfahrt 5
Landtagsfahrt 6
Landtagsfahrt 7
Landtagsfahrt 8
Landtagsfahrt 9
Landtagsfahrt 10
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Landtagsfahrt 16

Ministerin erhielt „blauen Brief“ als Schülerin

Die Kinder erfuhren , dass die Ministerin in Kamen wohnt, also „ganz in der Nähe von Holzwickede“, dass sie 46 Jahre alt ist, 2017 Ministerin wurde und sich seitdem „viel mit Gebäuden, auch mit Schulen, und dem Internet beschäftigt“. Danach verriet Ina Scharrenbach den Kindern auf deren Nachfragen auch manches, was so nicht unbedingt bei Wikipedia über sie nachzulesen ist: Dass sie zunächst Landwirtin werden wollte, erst Bankkauffrau, dann Wirtschaftsjuristin und schließlich doch Bankkauffrau geworden ist. Wobei ihre Lieblingsfächer in der Schule eigentlich Deutsch und Bio waren. „Da stand ich zwischen 1 und 2. Mathe habe ich nicht so gerne gemacht, da stand ich 4-. Darum habe ich in der 9. Klasse auch mal einen blauen Brief gekriegt.“  

Das wollten die Kinder genauer wissen: „Was war denn ihre schlechteste Note?“  — „Eine 6 in Englisch. Das war die einzige, die ich je bekommen habe und das war ziemlich dramatisch“, meinte die Ministerin ehrlich. Dann stellte sie schnell klar: „Mein Abi habe ich aber mit 2,2 geschafft. Ich finde, das ist noch ganz okay.“  Zustimmendes Nicken der Kinder.

Die waren noch lange nicht fertigt mit ihren Fragen. Inas Scharrenbach musste noch ihr Lieblingseis („Banane“) und Lieblingsgericht („Da gibt es mehrere. Irgendetwas mit Nudeln, das geht immer.“) verraten und brachte die Kinder zum Staunen, als die wissen wollten, wie viele Häuser sie schon gebaut hat. „Häuser weiß ich gar nicht genau, aber Wohnungen. Das waren über 200.00.“

Auch in Holzwickede, so eine weitere Frage, hat die Ministerin schon etwas gebaut: „Das neue Rathaus, da habe ich viel Geld dazu gegeben.“

„Was macht Sie als Ministerin richtig sauer?“ — Antwort der Ministerin: „Wenn manchmal jemand in einer Debatte etwas Unwahres sagt, werde ich sauer.“

Guter Verdienst, aber auch viel Arbeit

Dass Ina Scharrenbach BVB-Fan ist, löst bei den Kindern lauten Jubel aus. Sie verriet auf Nachfrage ihren Verdienst als Ministerin („9.000 Euro nach Abzug der Steuern.“). Die Kinder erfuhren aber auch von ihr, dass sie dafür jeden Tag um 5 Uhr aufsteht und erst abends gegen 21 oder 22 Uhr wieder zu Hause ist und das auch an den Wochenenden. „Frei habe ich nur Sonntagnachmittag oder abends.“  Und Ferien? „Nicht so richtig, eher wenig. Ich bin höchstens einmal für ein paar Tage weg, aber nie eine Woche oder sogar zwei.“

„Was mögen Sie an ihrem Beruf besonders?“ – „Ich kann viel gestalten und komme viel herum. Ich war auch schon in allen Städten im Land. Das Tolle am Politikerberuf ist, dass man viele Leute kennenlernt. So wie zum Beispiel heute, wo ich auch euch kennengelernt habe.“

„Kommen Sie uns denn auch mal besuchen?“, wollten die Kinder zum Abschied von Ina Scharrenbach wissen. „Klar, mache ich das. Wenn ihr mir eine Einladung schickt, komme ich“, versprach die Ministerin. Nach einer guten halben Stunde war die größte Neugier der Kinder gestillt und die Ministerin um keine Antwort verlegen gewesen.

Zufrieden und voller Eindrücke trat die Gruppe gegen 13 Uhr die Rückreise an. Auch den mitgereisten Erwachsenen hat der Besuch im Landtag gut gefallen. „Das werden wir sicher bald mal wieder machen“, war sich auch Schulleiterin Katja Buschsieweke bereits sicher.

Dudenrothschule, Landtag


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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