Sanierung des Landweges noch diesen Monat: Auch umstrittener Schutzstreifen für Radverkehr kommt
Aufgeschoben ist keineswegs aufgehoben: Die Sanierung des Landweges (K 31) in steht unmittelbar. Im Zuge der Straßensanierung erfolgt dann auch die einseitige Ausweisung des umstrittenen Fahrradschutzstreifens. Wie der Emscherblog auf Nachfrage beim Kreis Unna erfuhr, werden die Baumaßnahmen auf dem Landweg planmäßig am Montag, 27. März beginnen.
Mit dem Baubeginn in diesem Monat geht eine längere Auseinandersetzung um die Ausführung der Baumaßnahme zu Ende. Dabei ging es allerdings weniger um die Sanierung der Straße, als vielmehr um die Ausweisung von Fahrradschutzstreifen auf dem Landweg. Diese hatte Kreis in seinem Radwegeverkehrskonzept im Oktober 2021 als Lückenschluss im Radwegenetz unter Beteiligung und mit Zustimmung der Gemeinde Holzwickede zunächst auf beiden Seiten des Landweges vorgesehen. Als Konsequenz wäre ein Parken auf dem Landweg nur noch auf den privaten Grundstücken möglich gewesen, weshalb sich nach Bekanntwerden heftiger Protest bei den Anwohnern regte.
Nach Protesten einige Nachbesserungen
Aufgrund dieser Proteste versuchte die Gemeinde, die Planung noch nachträglich zu korrigieren und erreichte schließlich, dass nur noch ein Fahrradschutzstreifen angelegt wird. Doch auch den sehen viele Anwohner noch immer kritisch. Zumal es zwischendurch auch noch eine Falschinformation des Kreises gab, dass nach der Sanierung auch Tempo 30 auf dem Landweg ausgewiesen wird (Emscherblog berichtete). Das angekündigte Tempolimit ist jedoch gar nicht zulässig und wird deshalb auch nicht eingeführt.
Die eigentliche Straßensanierung des Landweges (K 31) geht auf das Kreisstraßen-Bauprogramm zurück, nach dem alle Kreisstraßen in einem Vier-Jahres-Rhythmus überprüft und ihr Sanierungszustand priorisiert wird. Ursprünglich wäre die Sanierung des Landweges schon voriges Jahr geplant gewesen. Durch die Pandemie verzögerte sich die Maßnahme jedoch. Inzwischen ist der Auftrag an die ausführende Baufirma vergeben worden.
Bauzeit ca. sechs Wochen mit Vollsperrung
Laut Ausschreibung wird der Landweg von der Einmündung Lichtendorfer Straße bis zur Kreuzung Massener Straße / Hauptstraße saniert. Erneuert wird die Asphaltdecke der 7,85 m breiten Fahrbahn. Die Hochborde und Entwässerungsrinnen bleiben unverändert.
Die Sanierungsmaßnahme kann nur unter Vollsperrung des Landweges durchgeführt werden. Die Anlieger müssen damit rechnen, dass sie während der Asphaltierungsarbeiten für einige Tage ihre Grundstücke mit ihren Fahrzeugen nicht erreichen können.
Die voraussichtliche Bauzeit beträgt ca. sechs Wochen. Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf rd. 440 000 Euro.
Nach der Sanierung wird ein Schutzstreifen für Radfahrende auf der nördlichen Seite des Landweges abmarkiert. Ein beiderseitiges Parken wie derzeit noch wird dann nicht mehr möglich sein.
Die Anlieger im Landweg sollen zeitnah auch noch eine schriftliche Information zur Baumaßnahme erhalten.
Peter
Es ist wieder soweit! Eine völlig intakte Straße erhält eine neue Fahrbahndecke. Da gibt es sicherlich mehr Bedarf an anderen Stellen. Der Irrsinn mit unseren Steuergeldern geht weiter.
Eugen Drimmelfink
Auf welcher Seite wird der Fahrradreifen eigentlich kommen?
Peter Gräber
Steht im Text: auf der nördlichen Straßenseite.
Volker
Nördliche Fahrbahnseite, da wo die meisten Fahrzeuge parken……
Volker
Die Anzahl der Radfahrer auf dem Landweg lässt sich wochentags oft an einer Hand abzählen und ist ein Nichts im Vergleich zu dem jetzt entstehenden Parkplatzproblem der Anwohner. Hier wird zwar angeführt man möge nun auf dem Privatgrundstück parken, nur, Mieter haben sowas nicht. Das nördliche Hinterland, Dank maßlos dichter Bebauung besonders in den Abendstunden komplett zugeparkt, wird da keinen Ausgleich bieten können. Hier reiht sich Auto an Auto, Kleintransporter an Kleintransporter und selbst Einmündungen sind oft so zugeparkt das ein vorbeifahren selbst mit einem Kleinwagen zur Maßarbeit wird.
Fakt ist jetzt schon, das entstehende Parkplatzproblem wird für weitere Kreativität beim Parken sorgen und somit eine sichere Einnahmequelle der Gemeinde werden….aber keine Lösung für die Anwohner sein.
Sicherer für die wenigen Radfahrer hätte man den Landweg auch machen können indem man den Schwerlastverkehr dort unterbindet.
Es ist Erstaunlich wie viele große LKW dort unterwegs sind…. die fahren in Schwerte von der Autobahn ab und in Unna oder Holzwickede wieder auf…So erspart man sich den Stau und die Autobahnkilometer….Straßenzustände….Gebäudeschäden….
das macht hier alles der Bürger……
30 oder 50km/h ist hier als Problem wohl eher etwas was die durchrauschenden LKWs betrifft…Time is money !
Naja, in Zukunft ist die Fahrbahn ja etwas breiter, so das zwei Sattelzüge problemlos aneinander vorbei fahren können….mit 50 versteht sich….Terminfracht.
Der Strich auf der Fahrbahn läßt sich einfach überfahren und Radfahrer sind eh kaum zu erwarten…
Mir jedenfalls ist kein Unfall mit einem beteiligten Radfahrer auf dem Landweg bekannt der von der Polizei registriert wurde….jedenfals nicht in den letzten Dekaden, das mag anders sein und betrifft nur meine Informationen…
Und Gefahr….ist ein individuelles Gefühl…das sich sicher nicht mit einem weißen Strich auf der Straße ändern läßt…
Ich denke es hätte gereicht, ja gar mehr gebracht, wenn man anstelle des Radweges die Geschwindigkeit dort auf 30 km/h begrenzt hätte.
Sowas hätte vermutlich gleich mehrere positive Efekte gehabt.
Es hätte die Parkraumnot nicht vorangetrieben, man hätte parken können wie bisher. Für den Schwerlastverkehr wäre die Abkürzung unantraktiv geworden, die daraus resultierenden Schäden wären weggefallen oder mindestens weniger geworden…ja und dann gebe es ja noch die Möglichkeit der der allseits so beliebten Geschwindigkeitsmessung… 😉
Der Radfahrer fühlt sich ganz bestimmt auch besser, wenn der Sattelzug langsamer an ihm vorbei fährt oder besser garnicht mehr …. und von den Landmaschinen, wie man sie sonst nur von australischen Großfarmen her kennt mal abgesehen…..aber da bringt dann auch der Streifen auf dem Asphalt nichts….
Karsten
Solche Aussagen wie „da gibt es keine Radfahrer, also brauchen wir auch keine Radwege“ amüsieren mich stets.
Genau so sind natürlich auch die Brücken über der Ruhr entstanden: erst als eine angemessene Anzahl an Passanten durch die Ruhr schwommen, hat man dann doch mal Brücken gebaut. 😉
Tom
Das hat schon was von “ Äpfel mit Birnen vergleichen“
PH
Bin ich ganz ihrer Meinung. Ich frage mich auch wo die ganzen Anwohner parken sollen. Aber alles für die Radfahrer. Hier fahren auch immer so viele durch den Landweg!!
Frank B.
Guten Tag Volker XY,
sie haben in einer Sache sicher Recht: Wirklich sinnvoll, durchdacht und unbedingt erforderlich ist der geplante Schutzstreifen für Radfahrer:innen am Landweg (noch) nicht. Denn es gibt eine relativ gut nutzbare parallele Strecke mit der verkehrsberuhigten Wellstraße (auch wenn das je nach Fahrtziel ein kleiner Umweg ist).
Erschreckend allerdings ist wie selbstverständlich es für sie ist, dass an öffentlichen Straßen in großem Umfang Parkplätze kostenlos zur Verfügung stehen sollen. Nicht mehr Parkplätze, sondern weniger (und kleinere) Autos und insgesamt bessere Konzepte für den ÖPNV (und auch den Radverkehr) braucht es, um wenigstens ansatzweise im Verkehrsbereich die dringend erforderlichen Klimaziele zu erreichen.
Die Förderung des Radverkehrs durch Verbesserung der Radinfrastruktur ist da ein guter Ansatz.
Für den Landweg kann der geplante Schutzstreifen nur ein erster Schritt sein. Spätestens mit Fertigstellung der (nicht mehr auszubremsenden) Ostumgehung in ein paar Jahren braucht es zum Anschluss an die Massener Straße einen richtigen Radweg.
Von daher schon jetzt: Tempo 30 auf der Straße – gute Idee; Schutzstreifen – so lala; weniger Autos (fahrend oder parkend) auf der Straße – richtiger Ansatz; Durchfahrtsverbot am Landweg für LKWs – unbedingt.
Karsten
Ist die Umgehung (wieso eigentlich „Gehung“ und nicht „Fahrung“, was passender wäre?) gebaut, stünde natürlich die Massener Straße auf der Agenda. Radwege braucht es dort aber nicht. Den Durchfahrverkehr durch bauliche Maßnahmen heraushalten und daraus eine Anwohner- bzw. Fahrradstraße machen. Ohne großen Umbaukosten.
Sicherlich wurden die Anlieger bereits befragt und fertige Konzepte liegen in den Schubladen. Ganz sicher. 😉
Karsten
Noch ein Nachtrag zum Punkt „verkehrsberuhigte Wellstraße“.
Nein, die Wellstraße liegt lediglich in einer Tempo-30-Zone. Links und rechts stehende Parkzeuge, man fährt Zickzack, um zur Hauptstraße zu gelangen. Fährt man via Reuterstraße, gibt es auch dort zwar nur auf einer Seite Parkzeuge, die dann aber überwiegend ordnungswidrig linksseitig geparkt sind.
Und: so sehr ich derzeit keinen großartigen Nutzen für die Maßnahme am Landweg sehe, so bringt mir die Wellstraße nur wenig, wenn ich via Massener Straße und Ölpfad auf kurzem Wege in Richtung Chaussee nach Unna will.
Volker
Hallo Herr B,
nun hab ich mich doch dazu hinreißen lassen, ihren Kommentar zu kommentieren.
Sie sprechen die Selbstverständlichkeit an, mit der ich davon ausgehe, das auf öffendlichen Straßen Parkplätze kostenlos zur Verfügung stehen…..erschrecken sie bitte nicht, alles gut soweit.
Die Straßenverkehrsordnung regelt unter § 12 wie, wann und „wo“ das Parken und Halten erlaubt ist….etwa 40 Millionen legale Kraftfahrer in diesem Land gehen folglich davon aus, das es rechtlich ist…sonst gäbe ist doch sicher keine gesetzlichen Regelungen dazu. Dieses Recht ist also rechtlich geregelt…man hat nicht das Recht „irgendwo“ zu parken…für „irgendwo“ zB auf einem unbebauten Acker gibt es keine Regel wie dort geparkt werden darf….für offendliche Straßen aber schon…dort regelt ein Recht wie man parken darf…oder nicht, je nach dem….
Desweiteren sprechen sie kleinere Autos an…
Sicher ist es ihnen entgangen das die meisten großen Autohersteller die Produktion von Kleinwagen einstellen…..in der Presse wird das aber eher kleingehalten…..warum ist mir ein Rätsel. Es gibt ein paar Randnotizen dazu, das war es dann aber auch schon.
Klimaziele…..da kann man mal drüber sinnieren….ob die jetzt hier am Landweg gelößt werden denke ich eher nicht…..
ich wollte hier eher auf das entstehende Problem mit dem Parkmöglichkeiten hinweisen.
Sein sie aber versichert, schon aus beruflichen Gründen bin ich ein großer Freund des radfahrens und blicke mit Neid nach Holland…oder mindestens nach Münster.
Ich denke aber das schon die geographische Lage von Holzwickede ein Radverkehr, wie wir uns den wünschen würden und vorstellen können, einfach nicht zulassen wird….
Hier hat man fast bundesweit Jahrzehnte verschlafen….und schläft weiterhin.
Bringt nun mal keine Steuernein, so ein Fahrrad
Mit einem Strich auf der Straße , Problemumlagerungen und Schuldzuweisungen ist es nicht getan…aber das war auch nicht das eigendliche Thema
PH
Die Sanierungsmaßnahme kann nur unter Vollsperrung des Landweges durchgeführt werden. Die Anlieger müssen damit rechnen, dass sie während der Asphaltierungsarbeiten für einige Tage ihre Grundstücke mit ihren Fahrzeugen nicht erreichen können.
Vollsperrung welche Vollpfosten denken sich sowas aus. Wo soll man denn dann parken bzw. mit dem Auto zur Arbeit kommen? Darüber denkt niemand nach. Oder meinen manche Leute man parkt vielleicht in der Innenstadt von Howi geht nach zu Fuß oder was soll so ein Quatsch???
PH
Wahrscheinlich hat man sowieso keine Anwohner gefragt, wo sie danach parken können. Vielleicht sollte man einen Schattelbus oder ähnliches für den Landweg anfordern. So langsam hat man sowieso den Eindruck die meisten Leute wollen die Autos verdrängen, nur weil sie selber kein Auto fahren wollen.