Rolf Unnerstall bringt Ballhaus-Konzept aus Niederlanden mit: 29 Jahre alter Treff mit Wintergarten aufgewertet
Im 29. Jahr seines Bestehens erfährt das Ballhaus im Holzwickeder Montanhydraulik-Stadion eine deutliche Aufwertung – wie auch die gesamte Arena, die immerhin ein Fassungsvermögen von rund 5.000 Zuschauern, davon allein 500 auf der Tribüne, hat. Der neue Wintergarten ist nicht nur ein neuer, beliebter Treffpunkt, sondern auch ein Blickfang. Am Samstag (10.6.) wurde der Anbau offiziell seiner Bestimmung übergeben.
Die ersten Veranstaltungen nach der endgültigen Fertigstellung hat es übrigens bereits gegeben: Die Turngemeinde Holzwickede richtete ihre Jahreshauptversammlung dort aus, Treffen der Kompanie Altes Dorf des Bürgerschützenvereins, die bekannten Dienstags- und Donnerstags-Stammtische sowie weitere Treffen hat es bereits gegeben. Viele weitere Anfragen liegen vor. Gebucht werden können Veranstaltungen und Termine bei Torsten Potyka unter Tel. 0173 8 52 14 23.
Idee aus Bergen statt „Tulpen aus Amsterdam“
Rolf Unnerstall, damals noch Spielvereinigung Holzwickede (HSV), brachte die Idee eines Vereinstreffpunkts nach einem seiner vielen Besuche an der niederländischen Küste mit. „Da gab es viele solcher Orte wie das heutige Ballhaus auf Sportstätten oder an der See. Hier traf man sich, hier hielt man sich gerne auf“, so Unnerstall. Also brachte er statt „Tulpen aus Amsterdam“ die Idee eines „Treffs“ aus dem niederländischen Bergen mit. 1994 wurde der erste Bauabschnitt des Ballhauses fertiggestellt.
Augen auf – und Historisches entdeckt
Es waren viele Freiwillige der damaligen Spielvereinigung Holzwickede, die mithalfen. Der eine konnte mauern, streichen, malern oder war handwerklich auf dem einen oder anderen Gebiet begabt.
Wer mit besonders wachen Augen durch den Ursprungsbau geht, der wird Erstaunliches entdecken. Da wären zum einen die blau-weißen alten Fliesen mit Motiven aus Friesland und Holland an der Theke. Oder die alten Balken, die aus längst abgerissenen Höfen und Gebäuden kommen und Mitte der 90er Jahre beim Ballhaus-Neubau eine andere, schöne, optische Verwendung fanden.
Weiter ging es in den frühen 2000er mit einer ersten Verschönerungsmaßnahme: Es wurde eine Holzterrasse, zum großen Teil auch in Eigenleistung, erstellt. Vor einigen Jahren wurde diese Terrasse dann überdacht – und dann nun der „große Wurf“ mit Wintergarten.
Die Ideen zur weiteren Optimierung gehen nicht aus
Die Ideen für eine weitere Optimierung gehen nicht aus. So sei es denkbar, so Rolf Unnerstall, dass das Ballhaus direkt durch Wegfall einer Außenwand mit dem Wintergarten verbunden wird – und eben nicht durch eine Eingangstür. Zudem gibt es weitere Aufgaben im Innern wie Elektrik- und Malerarbeiten. Gleiches gilt übrigens für den Imbiss- und Getränkestand im Freien.
Alles hängt von handelnden Personen ab
„Wichtig ist, dass es bei derartigen Projekten einen Gesamtverantwortlichen und Zuständige für Gewerke gibt“, erklärte Rolf Unnerstall bei der Übergabe des Wintergartens. Neben ihm lag große Verantwortung auf Wolfgang Böcker, ausgestattet mit viel Erfahrung beim Bauverein Holzwickede.
In ersten Schritten schaute man sich Beispiele aus anderen Vereinen vor – hier insbesondere beim SC Hennen. Dann gab es Machbarkeitsprüfungen – weil man ja Vorhandenes wie die Überdachung nutzen wollte. Doch die brachte wenig Erbauliches hervor: Die gesamte Statik musste neu berechnet und die Gesamtkonstruktion neu ausgerichtet werden.
Dank an Dr. Peter Lipphardt
Einen besonderen Dank gab es von Rolf Unnerstall für den langjährigen Förderer der gesamten Infrastruktur des Montanhydraulik-Stadions und des Holzwickeder Sport Clubs, Dr. Peter Lipphardt. Der hatte nämlich vor einigen Jahren, so Rolf Unnerstall, die Sanierung der sanitären Anlagen im Sportheim und den Umkleidekabinen mit rund 300.000 Euro erst möglich gemacht. „Dr. Lipphardt hat viel geleistet und tut weiterhin sehr viel für Holzwickede“, so Unnerstall.
Dank an Land NRW und Ludwig Hans „Hansi“ Knoben
Großes leistete neben dem Land NRW und der Förderung auch das langjährige Mitglied (seit 1966), Ludwig Hans „Hansi“ Knoben. Der spendete einen hohen Betrag für das Bauprojekt. „Es war mir sehr wichtig, dass es einen schönen, zentralen Treffpunkt für alle Menschen in Holzwickede gibt. Entscheidend ist auch, dass man sich hier auch unabhängig einer Vereinsmitgliedschaft treffen und austauschen kann“, sagt Knoben. Der Spender ist übrigens auch auf einer Tafel, die zentral installiert wird, neben dem Land NRW als Förderer verewigt.
Das liebe Geld…
Womit wir beim lieben Geld wären. „Das war aufgrund der Pandemie, der damit verbundenen längeren Bauzeit, Materialmangel und vielen anderen Widrigkeiten wie der neu zu berechnenden Statik und den Folgen eine echte Herausforderung“, erinnert sich Rolf Unnerstall. 117.000 Euro waren es ursprünglich – davon bezahlte das Land NRW rund 93.000 Euro. Doch dabei blieb es eben nicht. Zwischen 160.000 und 170.000 Euro waren es am Ende „auf dem Deckel“. Die Differenz war nur durch Verhandlungen mit den Handwerkern, freiwilligen Arbeiten und Leistungen und Verhandlungen über die Materialien sowie über Spender wie „Hansi“ Knoben stemmbar. Den Rest erbrachte der Holzwickeder SC aus Eigenanteilen.
Spende vom Privatmann Peter Wehlack für Jugend des HSC
Die Grüße der Gemeinde überbrachte der stellvertretende Bürgermeister und Ex-TGH-Vorsitzender Peter Wehlack. Neben den besten Grüßen und Wünschen hatte er ein sogenanntes „Flachgeschenk“ der Gemeinde dabei (also einen kleinen Scheck) wie auch eine besondere, zweite Überraschung. 250 Euro hatte er aus privater Tasche zusätzlich gespendet. Das Geld geht an die HSC-Jugend. „Ich weiß, wie wichtig Jugendarbeit zu jeder Zeit ist. Daher stelle ich gerne dieses Geld für diese gute Sache zur Verfügung“, so Wehlack.