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Die Projektgruppe "Energieeeinsparung" in gemeindeeigenen Gebäuden legte ihren ersten Bericht im Umweltausschuss vor. (Fotos [5]; Energiebericht Gemeinde Holzwickede)

Projektgruppe legt Bericht vor: Wie sich die Gemeinde das Energiesparen vorstellt

Die Projektgruppe "Energieeeinsparung" in gemeindeeigenen Gebäuden legte ihren ersten Bericht im Umweltausschuss vor. (Fotos [5]; Energiebericht Gemeinde Holzwickede)
Die Projektgruppe „Energieeeinsparung“ in gemeindeeigenen Gebäuden legte ihren ersten Bericht im Umweltausschuss vor. (Fotos [5]; aus Energiebericht Gemeinde Holzwickede)

Im Umweltausschuss vorige Woche (5.9.) stellte Uwe Nettlenbusch, Leiter des Fachbereichs Technische Dienste, einen Zwischenbericht aus der Projektgruppe „Energieeinsparung“ vor, die verwaltungsintern im Juli gegründet wurde. Aufgabe der Gruppe ist es, Energieeinsparpotentiale in den gemeindeeigenen Gebäuden zu erkennen und Maßnahmen vorzubereiten, die zu Energieeinsparungen führen. Der Bericht enthält aufschlussreiche, teils überraschende Daten und legt Maßnahmen nahe, die in den meisten Privathaushalten längst eine Selbstverständlichkeit sind.

So beschäftigte sich die Gruppe zunächst mit minimalinvestiven Maßnahmen wie dem Austausch konventioneller Leuchtstoffröhren gegen LED-Röhren, dem Einbau wassersparender Durchflussbegrenzer in Duschen, Einstellbegrenzungen an vorhandenen Heizungsthermostaten und dem Abschalten dezentraler Durchlauferhitzer.

LED-Beleuchtung

Spart Energie und CO2

Konkret müssten in den sechs Schulen insgesamt 1.830 (!) alte Leuchtstoffröhren gegen LED-Beleuchtung ausgetauscht werden. Über die durchschnittliche Lebensdauer der Leichtkörper gesehen, könnten durch diese Maßnahme insgesamt 21.400 Euro eingespart werden. Das Investitionsvolumen wäre mit 27.500 Euro zwar größer. Allerdings könnten auch 74,663 kWh oder 29,75 t CO2 eingespart werden.

Durchflussbegrenzer

Kleine Ursache, große Wirkung.

Noch deutlicher fällt die Öko-Bilanz für den Einbau von Durchflussbegrenzern in den Duschen der Unterkünfte an der Massener Straße,  Bahnhofstraße 11 und der Mühlenstraße aus, die die Durchflussmenge von 12l/min auf 7 l/min reduzieren.

Nach den Berechnungen der Verwaltung könnten so insgesamt 1.861.600 Liter Wasser, 109.506 kWh Gas sowie 46 t CO2 eingespart werden. Dies entspräche Einsparungen von 10.200 Euro (Stand 5/22) bei einem Investitionsvolumen von nur 300 Euro.

Begrenzung vorhandener Thermostatventile

Empfehlung: ausschalten.

Die Justierung der Heizungsthermostate erfolgt in den Sommerferien derzeit durch die Hausmeister in den Schulen bzw. Haushandwerker in den Flüchtlingsunterkünften.  Wobei die Verwaltung als Richttemperatur empfiehlt:  Dusch- und Waschräume (22⁰), Unterrichts-, Büro- und Umkleideräume, Lehrküchen, Aula (alle 20⁰), Werkräume (18⁰), Turnhallen (17⁰), Toiletten, Nebenräume, Flure (15⁰)

Die dezentralen Warmwasserbereiter in Räumen der Gemeinde sollten ganz abgeschaltet werden, wenn der Betrieb überwiegend zum Händewaschen vorgesehen ist.

Umgesetzte Maßnahmen

Neue Heizungsanlage Massener Str. 69.

Eine ganze Reihe von größeren energiesparenden Maßnahmen sind von der Gemeinde seit dem vergangenen Jahr auch schon umgesetzt worden:

So wurde in der Paul-Gerhardt-Schule, dem DRK-Gebäude an der Schwerter Straße und den Unterkünften an der Massener Straße 69 jeweils die Heizungsanlagen erneuert und Brennwertkessel mit witterungsgeführter Regeltechnik eingebaut. Außerdem werden über den Straßenbeleuchtungsvertrag kontinuierlich die Laternen mit LED-Leuchtmitteln ausgerüstet. Stand September 2021 betrug der Anteil der LED-Leuchtmittel 24,5 Prozent.

Vor einem Jahr fand außerdem eine Fortbildung für die an den Schulen tätigen Hausmeister zum Thema statt.

Laufende Maßnahmen

Derzeit erarbeitet das Ingenieurbüro Kleimann in Dortmund eine Machbarkeitsstudie für PV-Anlagen auf gemeindeeigenen Liegenschaften, die derzeit bei Ortsterminen bewertet werden.

Geplant ist zudem die Einführung eines Energiesparmodells in den Schulen. Diese Maßnahme aus dem Klimaschutzkonzept umfasst eine vierjährige Projektphase zur Umsetzung von Energiesparmaßnahmen an den sechs Schulen der Gemeinde. Begleitet durch ein externes Büro sollen Schwachstellen im Gebäudebetrieb identifiziert werden. Über die pädagogische Arbeit soll eine Sensibilisierung und ein geändertes Nutzerverhalten erreicht werden.  Als Anreiz sollen auch die jeweiligen Schulen von den erzielten Einsparungen finanziell profitieren. Projektbeginn soll Anfang nächsten Jahres sein, vorausgesetzt der Bewilligungsbescheid des Landes kommt noch dieses Jahr.

Kurzfristig noch umzusetzende Maßnahmen

Hier schlägt die Projektgruppe vor, einen Energie-Effizienz-Experten zu beauftragen. Er soll die Grundlage für die Erstellung von Förderanträgen zur energetischen Sanierung der Liegenschaften der Gemeinde bilden. Kosten: ca. 15.000 Euro (Erstanalyse).

Alle Gebäude sollten auf alternative Beheizung (Erdwärme, Luftwärmepumpen, Solarthermie) geprüft werden.

Alle Heizungsanlagen sollten optimiert werden (hydraulischer Abgleich) . Kosten: ca. 90.000 Euro

Umrüstung der Heizkreispumpen auf Hocheffizienzpumpen. Kosten: ca. 110.000 Euro. Die genannten Maßnahmen sind förderfähig.

„Wir wissen, dass wir als Gemeinde eine Vorreiterrolle übernehmen. Dieser Rolle wollen wir auch gerecht werden“

Ulrike Drossel (Bürgermeisterin)

Mittelfristige umzusetzende Maßnahmen

Hier schlägt die Projektgruppe den Ausbau von PV-Anlagen und der Solarthermie auf gemeindeeigenen Liegenschaften (Planung/Umsetzung) nach Beratung durch den Energie-Effizienz-Experten vor.

Energetische Sanierung (Fenstererneuerung, Wärmedämmverbundsystem, Dacherneuerung) aller Bestandsgebäude sowie Umrüstung der Beleuchtungsanlagen in den Sporthallen auf LED-Technik.

„Wir wissen, dass wir als Gemeinde eine Vorreiterrolle übernehmen. Dieser Rolle wollen wir auch gerecht werden“, betonte Bürgermeisterin Ulrike Drossel im Umweltausschuss mit Blick auf den Bericht der Projektgruppe „Energieeinsparung“

Energiesparen, Projektgruppe


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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