Politik hält Wort: Bebauungsplan Krummer Weg wird nicht geändert
Die Politik hält Wort gegenüber der Nachbarschaft am Krummen Weg. In der Sondersitzung des Planungs- und Bauausschusses ging es gestern um die geplante Änderung des gleichnamigen Bebauungsplanes, gegen den fast 60 Anlieger schriftlich protestiert haben. Viele dieser Einwender waren heute zur Sondersitzung im Rathaus erschienen.
Bereits vor der Sitzung hatten SPD, CDU und auch der Bürgerblock deutlich gemacht, den bestehenden Bebauungsplan nicht gegen den Willen der Anwohner ändern zu wollen. In der Sitzung fragte Ausschussvorsitzender Wilfried Brinkmann (BBL) deshalb nur noch einmal kurz nach, ob die Anlieger denn bereit wären, als Kompromiss eine Firsthöhe von 9 Metern (statt 8 m) zu akzeptieren. Damit hätte zumindest das junge Paar, das sein Grundstück unabhängig vom Bauträger Beta erworben hat und 8,60 m hoch bebauen will, auf eine Baugenehmigung hoffen können. Doch auch diesen Kompromiss lehnten die Anlieger ab.
Anlieger nicht kompromissbereit
Wie erwartet empfahl der Fachausschuss daraufhin einstimmig, den bestehenden Bebauungsplan unter Hinweis auf den Vertrauensschutz der Anlieger nicht zu ändern. Der Bauträger Beta Eigenheim, aber auch das junge Paar, hätten ihre Grundstücke in voller Kenntnis des bestehenden Bebauungsplanes erworben, der eine Firsthöhe von maximal acht Metern vorschreibe.
So ganz zufrieden schienen die Anlieger trotzdem noch nicht. Zwar sind nach dem bestehenden Bebauungsplan nun ausschließlich Ein- und Zweifamilienhäuser mit einer maximalen Firsthöhe von acht Metern zulässig. Und auch der Bauträger Beta wird auch seine vier 3er-Hausgruppen nicht mehr wie beabsichtig bauen dürfen. Allerdings wird es wohl auch nicht bei den nach der ersten Planung vorgesehenen 15 Wohneinheiten bleiben. Denn auch nach dem bestehenden Bebauungsplan dürfen bis zu 24 Wohneinheiten in dem Neubaugebiet errichtet werden.
Entwässerungssituation weckt weiter Skepsis
Besonders die Entwässerungssituation sei dafür unzureichend, kritisierten einige Anlieger. Denn schon jetzt habe es in der Vergangenheit, zuletzt am 30. April, feuchte Keller und Überschwemmungen gegeben. Fachbereichsleiter Jens-Uwe Schmiedgen wies darauf hin, dass inzwischen verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der Situation ergriffen worden seien. So wurde die Auenlandschaft, die als Regenrückhaltung dient, ausgelandet und gesäubert. Gleiches gilt für einen Entwässerungsgraben. Die Anlieger blieben trotzdem skeptisch, zumal die Entwässerung des Oberflächenwassers aus dem Neubaugebietes gar nicht zur Auenlandschaft hin erfolge. Auf Vorschlag des Ausschussvorsitzenden Wilfried Brinkmann wurde jedoch ins Protokoll der Sitzung aufgenommen, dass die Verwaltung verbindlich zugesichert habe, dass es die Entwässerung des Neubaugebietes gewährleistet sei und es keinerlei Probleme damit geben werde.
Auf Nachfrage der Anlieger erklärte Schmiedgen außerdem, dass beabsichtigt sei, für die Erschließungsstraße des Neubaugebiet noch eine Einbahnregelung einzuführen.