Pilotprojekt beschlossen: Buswartehaus wird versuchsweise begrünt
Gleich zwei Anträge der Fraktion Die Partei wurden im Umweltausschuss in der vergangenen Woche einstimmig angenommen. Die kleinste Fraktion im Rat hatte die Begrünung von Bushaltestellen und mehr Pfandringe in der Gemeinde beantragt. Zuviel erwarten dürfen die Bürgerinnen und Bürger allerdings nicht: Beide Vorhaben sollen zunächst nur versuchsweise umgesetzt werden, da die Verwaltung auch Vorbehalte geltend gemacht hat.
So soll im kommenden Jahr zunächst eine begrünte Haltestelle als Pilotprojekt umgesetzt werden. Es gibt zwar nach Informationen der Verwaltung etwa 50 Bushaltestellen im Gemeindegebiet. Aber lediglich 25 davon sind mit einer Wetterschutzeinrichtungen ausgestattet und Buswartehäuschen. Nur acht dieser Buswartehuschen stehen im Eigentum der Gemeinde. Der überwiegende Teil der anderen ist der Firma Ruhfus Außenwerbung zuzuordnen.
Neben der Zuständigkeit gibt es noch andere Einschränkungen: So ist die gemeindeeigene Haltestelle gegenüber der Nordschule mit drei gewölbten Dachelementen versehen, die eine Begrünung ohne erhebliche Umbaumaßnahmen nicht zulassen. Die übrigen sieben Buswartehäuschen sind mit ihren Flachdächern zwar grundsätzlich für eine Begrünung geeignet. Allerdings sind auch dort die Dachabdichtung, Beschattungssitiuation, statische Tragfähigkeit und der Gesamtzustand des Unterstandes zu berücksichtigen.
Begrünung bestehender Wartehäuser schwierig
Grundsätzlich teilt die Gemeindeverwaltung auch den ökologischen Nutzen der Maßnahme. Allerdings wird der ökologische Mehrwert bei einer Fläche von nur ca. sechs bis sieben Quadratmetern als „niedrig“ eingeschätzt.
Demgegenüber stehen die Mehrkosten für die Anschaffung und Umsetzung der Maßnahme (ca. 1.500 bis 1.700 Euro je Wartehaus) sowie ein erhöhter Pflegeaufwand.
Unter Berücksichtigung aller dieser Aspekte „ist eine nachträglich Realisierung eines begrünten Wartehäuschens nicht ohne Weiteres realisierbar“, so die Verwaltung. Deshalb soll die Begrünung bei der Neueinrichtung eines Buswartehauses im nächsten Jahr zunächst versuchsweise umgesetzt werden.
Schließlich sollen auch fünf weitere Pfandringe an folgenden Standorten angebracht werden: Spielplatz Neue Caroline, Durchgang zur Straße Am Emscherpark, Bushaltestelle Opherdicker Straße (Ostseite Hauptstraße), Bushaltestelle Schulzentrum (Südseite Opherdicker Straße) sowie Fußweg Schulzentrum/Kleinschwimmhalle.
Pfandringe für fünf Standorte
Der Nutzen solcher Pfandringe ist nach Ansicht der Verwaltung allerdings umstritten, weshalb das Projekt in einigen deutschen Städte bereits gescheitert ist. „Auf der einen Seite steht der ökologische Gedanke, Pfandflaschen nicht sorglos wegzuwerfen, sondern dem Recyclingkreislauf zuzuführen. Durch das Abstellen von Leergut in den Ringen entfällt zudem das unwürdige Suchen im Abfalleimer für Pfandsammler“, heißt es in der Beschlussvorlage der Verwaltung dazu. „Auf der anderen Seite werden die Sammelsysteme oftmals zweckentfremdet und mit Müll vollgestopft, sodass der Nutzen der Pfandringe nicht mehr gegeben ist und schließlich zu einem Mehraufwand für die Straßenreinigung führt. Auch in Holzwickede ist zu beobachten, dass die Öffnungen der Pfandringe anstelle von leeren Flaschen mit Einweg-Kaffeebechern oder ähnlichen Abfall befüllt werden.“
Die Verwaltung wird deshalb beobachten, wie die neuen Pfandringe genutzt werden und nach Abschluss einer Testphase über die Erfahrungen mit dem neuen Sammelsystem berichten.