
Nur SPD und CDU im Rat dafür: Regionalplan Ruhr fordert Ausbau des Flughafens Dortmund

Überraschend kontrovers wurde im Rat anschließend eine Stellungnahme der Verwaltung zur Aufstellung des Regionalplans Ruhr im Rat diskutiert. Eigentlich eine Formsache, hatte die Verwaltung in ihrer Beschlussvorlage vorgeschlagen, keine besonderen Anregungen oder Bedenken im Verfahren vorzutragen. Offenbar auch für die Bürgermeisterin überraschend, die bekanntlich dem Bürgerblock angehört, meldete der Sprecher der Bürgerblock-Fraktion sehr wohl Bedenken an.
Der Grund: An zwei maßgeblichen Stellen im Textentwurf für den Regionalplan Ruhr heißt es, dass „die bedarfsgerechte Entwicklung des regional landesbedeutsamen Flughafens Dortmund“ ausdrücklich gewollt sei. Ebenso sei von den Unterzeichnern gewollt, „die Anbindung der Metropole Ruhr an die Flughäfen Düsseldorf und Dortmund (zu) optimieren“.
Bürgerblock fordert Einspruch der Gemeinde
„Wir lehnen den Flughafen aber ab und unterstützen auch seinen Ausbau nicht“, so BBL-Sprecher Michael Laux. Nach einigem betretenem Schweigen meldete sich als erste Fraktion die SPD zu Wort: „Wir haben sicher alle ein etwas ambivalentes Verhältnis zum Flughafen“, räumte Michael Klimziak ein. „Andererseits profitieren wir sehr davon. Wir wollen doch Gewerbegebiete, expandieren und höhere Steuereinnahmen. Deshalb lehnen wir den Flughafen nicht ab.“
CDU-Sprecher Dieter Buckemüller zeigte sich irritiert, dass diese Bedenken nicht schon im Planungs- und Bauausschuss tags zuvor angesprochen wurden. „Es gibt doch eine klare Position der Gemeinde zum Flughafen. Darum hätten wir jetzt erst einmal Beratungsbedarfs.“
Ähnlich wie der Bürgerblock sahen es allerdings auch die Fraktionen der Grünen, FDP und die PARTEI.
Mit einer Mehrheit von nur fünf Stimmen beschloss der Rat dennoch, dem Beschlussvorschlag der Verwaltung zu folgen und keine Anregungen und Bedenken im weiteren Verfahren zur Aufstellung des Regionalplans Ruhr geltend zu machen.
Eugen Drimmelfink
Holzwickede profitiert enorm vom Flughafen.
Wenn man fies wäre, könnte man behaupten, dass die Stadt Dortmund die Kosten trägt, Unna-Massen den überwiegenden Fluglärm hat und wir als Holzwickede hauptsächlich von den Einnahmen des Flughafens profitieren. Von daher würde ich da an unserer Stelle ganz kleine Brötchen backen und unser Privileg genießen.
Ich würde einen Flughafenausbau begrüßen. Vor allem wäre mal ein ÖPNV-Ausbau des Flughafens sinnvoll, der den Flughafen und eventuell gar den Bahnhof Holzwickede langfristig an das Stadtbahnnetz Dortmund anschließen könnte.
Der Flughafen macht sich in den letzten Jahren echt gut, Corona war leider arg ungünstig, aber der Airport hat sich sehr gut von Corona erholt und ist auf dem bestem Wege die alten Rekordwerte von 2019 wieder zu erreichen. Zudem hat man nun erstmals ein EU-Betriebsergebnis vorzuweisen und das frühzeitig und weit vor allen Fristen.
Peter Gräber
Die verbesserte ÖPNV-Anbindung des Flughafens ist übrigens auch eine planerische Forderung des Regionalplans Ruhr.
Tom
Heute um Mitternacht für eine Stunde Rotorenlärm, heute Morgen nochmal, so dass ich dachte, der Hubschrauber landet in meinem Garten. Es fällt mir schwer, die Vorteile für Holzwickede zu sehen. Und in Anbetracht der Auswirkungen auf die Umwelt helfen da auch keine schöngerechneten Statistiken. Man muss schon eine sehr besondere Einstellung haben, um in der heutigen Zeit von Klimawandel und Verbot von Verbrennern einen Flughafenausbau zu fordern.
Michael T.
Lieber Tom, der Rotorlärm der Hubschrauber heute Nacht/morgen hat aber nichts mit dem Flughafen zu tun. Da wurde eine vermisste Person gesucht. Und diese wäre auch gesucht worden, wenn wir keinen Flughafen hätten.
Tom
Habe ich dann auch später erfahren und zum Glück wurde der Mann gefunden.
Eugen Drimmelfink
Aber hauptsache erstmal beschweren, das ist das wichtigste.
Anwohner
Ich weiß ja nicht wo sie in Holzwickede wohnen, aber die Lärmbelastung des
Flughafens insbesondere in den nördlichen Teilen der
Gemeinde ist nicht unerheblich. Von den Flughafenparkern in den Ferienzeiten ganz zu schweigen. Wo das Gerücht herkommt, der Flughafen sei nur ein Gewinn für die Gemeinde, erstaunt mich immer wieder. Das Politik und Verwaltung im Verfahren zur Aufstellung des Regionalplans in einer so maßgeblich Sache für die weitere Entwicklung der Gemeinde wie dem Flughafen derart schlecht vorbereitet sind ist eigentlich nicht zu fassen.
Frank B.
Der Flughafen selber ist ein finanzielles Fiasko für die Betreiber (und das schon von Anfang an). Die Bürger:innen der Stadt Dortmund sponsern den Betrieb durch die Gebühren für die sonstigen städtischen „Dienstleistungen“.
Ob die Gewerbeansiedlungen im Norden Holzwickedes jenseits des Gewerbesteueraufkommens als „Gewinn“ bezeichnet werden können, darf mindestens hinterfragt werden.
Aber noch aus anderen Gründen ist dieser Flughafen höchst problematisch. 1. Als „Geschäftsflughafen“ für notwendig „verkauft“ wird er von Beginn an v.a. für touristische Flüge genutzt. Hier wurde und wird mit falschen Vorzeichen argumentiert.
2. Die Lärmemissionen des Flugbetriebs sind östlich und westlich des Flughafens immens. Aber je nach Wetterlage auch in Howi gut wahrnehmbar
3. (und mittlerweile vor allem): Fliegen ist Klimakiller Nr.1.
Wer ernsthaft Klimapolitik betreiben möchte, muss keine Klimamanagerin beschäftigen und ein paar Euro Zuschuss für Dachbegrünung oder Vorgartenumgestaltung ausloben, sondern die Verkehrswende befördern und dazu gehört auch: weniger, nicht mehr Flugverkehr und daher braucht es auch keinen weiteren Ausbau des Dortmunder Flughafens.
Tom
Auf den Punkt gebracht!
Tom
„Aber hauptsache erstmal beschweren, das ist das wichtigste.“
Ja Herr Drimmelfink, ändert dieses irgendetwas an den Auswirkungen zum Klimaschutz? Und die Lärmbelästigung ist auch in Howi zu vernehmen. Akzeptieren Sie einfach, das Flugverkehr genauso auf den Prüfstand muss, wie jeglicher anderer Verkehr auch. Und dabei schneidet die Luftfahrt nicht gut ab. Und es ist nun mal paradox, wenn man sich für viel Geld eine Klimamanagerin leistet, den Autoverkehr beschränkt und gleichzeitig den Flughafen ausbauen möchte.
Matthias Cordts
Wir haben hier einen Flughafen und das ist auch gut so. Wer sich dadurch gestört oder beeinträchtigt fühlt, kann auch gerne woanders hinziehen. Keiner wird gezwungen hier zu wohnen / leben. Es wird immer nur gemeckert, als wenn es keine anderen Probleme in der Welt gäbe… Mal sind es Windräder, dann Autobahnausbauten usw. Am besten buddeln sich alle Nörgler in Höhlen ganz tief unter der Erde ein, vielleicht ist es da dann besser…
-jo
Seit 1998 arbeitet der Flughafen durchgehend defizitär.
DURCHGEHEND!
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Flughafen_Dortmund
Tom
Defizitär laut Wikipedia, ob er vorher die „Gewinnschleuder“ war, darf ruhig bezweifelt werden. Aber spätestens jetzt kommen alle grenzenlosen Befürworter und verweisen auf die positiven Aspekte des Flughafens auf die Holzwickeder Wirtschaft. Wer kennt ihn nicht, den Flieger, der jeden Samstag alle Kunden zum Bekleidungsmarkt Adler einflog ? (Ironie off)
-jo
https://www.dortmund-airport.de/unternehmen/geschaeftsberichte
Wenn sich der Flughafen durch uns Anwohner gestört fühlt, kann er gerne weiterziehen 😉