Skip to main content

Neuer Index: Wie stark ist ein Jahrhundertregen?

Diese Grafik zeigt den neuen Index für Starkregen-Ereignisse.  (Quelle: Till Möller/Emschergenossenschaft)

Starkregen-Ereignisse treten seit einigen Jahren immer häufiger und in immer kürzeren Abständen auf. Nicht wenigen Bürgern fällt die genaue Einordnung sogenannter „Jahrhundertregen“ schwer – vor allem dann, wenn eine solche „Jahrhundertkatastrophe“ gleich mehrfach binnen weniger Wochen eintritt.

Statistische Wiederkehrintervalle wie „50-jährlicher Regen“ oder „größer als 100-jährliches Ereignis“ sind für die breite Öffentlichkeit oftmals nur schwer verständlich. Die beiden regionalen Wasserwirtschaftsverbände Emschergenossenschaft und Lippeverband haben daher einen neuen Starkregenindex entwickelt. In der Zukunft soll dieser in den Einzugsgebieten von Emscher und Lippe bei heftigen lokalen Starkregen genutzt werden, die grundsätzlich seltener als einmal in 100 Jahren auftreten, um die Bedeutung eines Ereignisses mit einer einfachen Skalierung von 1 (moderat) bis 12 (extrem) sowie in einer farblichen Darstellung (grün bis violett) zu erläutern.

 „Jetzt können alle Bürger transparent und einfach nachvollziehen, wie stark der Niederschlag insbesondere bei extremen Wetterereignissen in der Region war“, beschreibt Dr. Emanuel Grün, Technischer Vorstand von Emschergenossenschaft und Lippeverband, das neue Verfahren.

Lokaler Index für Holzwickede: Rekordwert 10

Hiernach wird ein Starkregenindex der Bewertungsskala „moderat“ im Wertebereich zwischen 1 und 3 (grün bis hellgelb), „stark“ im Wertebereich zwischen 4 und 6 (gelb bis hellorange), „heftig“ im Wertebereich zwischen 7 und 9 (orange bis hellrot) und „extrem“ im Wertebereich zwischen 10 und 12 (dunkelrot bis violett) eingeordnet. Wichtig zu beachten ist, dass dieser Index tatsächlich nur noch einmal die Regenereignisse klassifiziert, die seltener als einmal in 100 Jahren auftreten. Das heißt: Selbst bei einem nach der neuen Skala „moderaten“ Regen, der sich farblich „im grünen Bereich“ bewegt, handelt es sich bereits um einen außergewöhnlichen Starkregen.

Mit dem neuen Starkregenindex von Emschergenossenschaft und Lippeverband lassen sich auch vergangene lokale Starkregenereignisse neu einordnen. Der höchste Starkregenindex seit dem Jahr 1931 resultiert etwa in der Gemeinde Holzwickede vom 30. August 1968 mit 85,5 mm. Das entspricht selbst nach der neuen dezidierten Aufteilung einem „heftigen“ Ereignis (Index 10).

Zum Vergleich: Der höchste seit 1931 in Castrop-Rauxel gemessene Starkregenindex liegt „nur“ bei 9 und resultiert vom 29. Juni 1981 (78,1 mm).

Starkregenindex

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert