Nach Baumfrevel in der Goethestraße: Neue Linde gesetzt und Pflanzbeet vergrößert
Wir erinnern uns: Im Frühjahr 2018 hatten unbekannte Baumfrevler sich an einer 50 Jahre alten Linde vergriffen und den Baum vergiftet. Der Baum musste im Januar dieses Jahres werden. Jetzt hat die Gemeinde am alten Standort einen Jungbaum gepflanzt und gleichzeitig auch die Baumscheibe vergrößert, wie die Verwaltung dazu mitteilt.
Im Rahmen der routinemäßigen Baumkontrolle im Frühjahr 2018 waren ungewöhnliche Verletzungen an dem gemeindlichen Straßenbaum an der Goethestraße aufgefallen. Die Linde im Abschnitt zwischen Lübecker und Essener Weg wies mehrere kleine Bohrlöcher im unterem Stammbereich auf, die vermutlich mit einer chemischen Substanz befüllt wurden (Emscherblog berichtete).
Neben dem entstandenen Sachschaden in einer Höhe von mehreren Tausend Euro sind die Konsequenzen viel weitreichender: Bäume erfüllen wertvolle ökologische Funktionen, regulieren das Stadtklima und sind hierdurch für das Wohlbefinden der Menschen von großer Bedeutung. Neben der Produktion von Sauerstoff und dem Filtern von Luftschadstoffen dienen Bäume als Schattenspender und tragen zur Luftkühlung bei.
Giftige „Impfung“ für alte Linde – Täter nicht gefasst
Die Gemeindeverwaltung stellte Strafanzeige gegen Unbekannt wegen Sachbeschädigung. Der Täter konnte jedoch nicht ermittelt werden und die Staatsanwaltschaft Dortmund stellte das Verfahren ein. Durch die giftige „Impfung“ wurde die Baumkrone der Linde zunächst immer lichter. Der vorzeitige Blattabwurf ließ bereits auf die abnehmende Vitalität schließen. Auch ein Kronen-sicherungsschnitt half nichts. Anfang des Jahres musste der Baum gefällt werden.
In Anbetracht der immer deutlich spürbaren Auswirkungen des Klimawandels (u.a. Hitzewellen) spielt diese Baumfunktion insbesondere für Kinder und ältere Menschen eine wesentliche Rolle. Nicht zuletzt wird das Leben im Gemeindegebiet durch Gehölze und Grünstrukturen deutlich attraktiver und lebenswerter.
Die Gemeinde Holzwickede hat deshalb kürzlich das neue Pflanzbeet mit einer vergrößerten Baumscheibe hergerichtet. Durch Aufnahme des Gehwegpflasters und Einbeziehung eines Teilstücks des Parkstreifens wurde mehr Platz für das Straßenbegleitgrün geschaffen. Auch der neue Straßenbaum – wieder eine Linde – ist bereits gepflanzt. Die Unterholzbepflanzung ist pflegeleicht und dennoch attraktiv.
Baumfrevel im Gemeindegebiet wird hingenommen
Der Gärtnermeister der Gemeinde, Armin Nedomansky, hat sich für bodendeckende Rosen in Kombination mit niedriger Heckenkirsche entschieden. Zusätzlich wurden Blumenzwiebeln gesetzt, die im Frühjahr ein paar Farbakzente setzen werden.
Allerdings wird noch viel Zeit vergehen, bis der Jungbaum den gleichen ökologischen Nutzen wie sein Vorgänger haben wird. Durch die Pflanzung möchte die Verwaltung aber auch signalisieren, dass Baumfrevel im Gemeindegebiet nicht hingenommen wird.