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Krötenwanderung beginnt: NABU hilft bedrohten Amphibien über die Steinbruchstraße

Die Aktiven des NABU haben entlang der Steinhammer Straße einen Krötenschutzzaun errichtet. Stand heute sind bereits rd. 100 Erdkröten registriert worden. (Fotos [2]: Thomas Griesohn-Pfleger)
Die Aktiven des NABU haben entlang der Steinhammer Straße einen Krötenschutzzaun errichtet. Stand heute sind bereits rd. 100 Erdkröten registriert worden. (Fotos [2]: Thomas Griesohn-Pfleger)

Rechtzeitig vor Beginn der Krötenwanderung haben die Naturschützer vom Naturschutzbund (NABU) Holzwickede einen rund 150 Meter langen, grünen Krötenschutzzaun an der Steinbruchstraße in Holzwickede aufgebaut. Doch damit fängt die Arbeit für die Aktiven vom NABU erst richtig an, wie ihr Thomas Griesohn-Pfleger erklärt. Denn der Zaun dient dazu, die bedrohten Erdkröten in Eimern zu sammeln und sie dann über die Straße zu tragen. Und das täglich und am besten zweimal. 

Bei ihrer Wanderung von den Landlebensräumen zum Laichgewässer kurz vor dem Freibad Schöne Flöte müssen die Kröten, die nicht wenig befahrene Straße überqueren. Das führte in der Vergangenheit zu vielen hundert überfahrenen Tieren, so der NABU-Sprecher. Doch jetzt stoßen die Kröten kurz vor der Straße auf den Zaun, der so gebaut ist, dass sie ihn weder überklettern noch unterwandern können. So laufen die Kröten den Zaun entlang und fallen dann in dort eingegraben Eimer. Abends und morgens werden sie von den Aktiven des NABU aus den Eimern geholt und auf die andere Straßenseite in die Nähe des Steinbruchweihers getragen, wo sie dann laichen können.

Erdkröten wandern bevorzugt nachts

Ganz schön groß: Die Erdkröte ist die größte Kröte in unseren Breiten. Ihre Goldaugen haben schon Shakespeare begeistert...
Ganz schön groß: Die Erdkröte ist die größte Kröte in unseren Breiten. Ihre Goldaugen haben schon Shakespeare begeistert…

Schon auf dem Weg zum Laichgewässer klammern sich viele Krötenmänner an den weiblichen Kröten fest und lassen sich zum Laichgewässer tragen. Dort wird der Laich durch sie befruchtet und die Larven wachsen zu Kaulquappen heran, die dann später als winzige Kröten an Land krabbeln und sich einen Lebensraum an Land suchen. Dann sind die Eltern schon lange wieder in ihren Landlebensraum im Wald gewandert. 

Da die Amphibien bevorzugt nachts wandern — dann ist die Luftfeuchtigkeit höher — und als wechselwarme Tiere eine gewisse „Betriebstemperatur“ benötigen, sind sie vor allem nachts ab ca. fünf Grad Celsius und sehr gerne bei leichtem Regen unterwegs. Obwohl die Nächte eigentlich noch zu kühl sind, sind bereits jetzt (Stand 20. Februar) rund einhundert Tiere registriert worden.

Nicht auf eigene Faust handeln

Erdkröten sind wie alle anderen Amphibien bedroht. „Ihr Schutz, wie der der gesamten Biodiversität, sollte allen Menschen am Herzen liegen, denn letztlich können auch Menschen nur existieren, wenn es eine reiche Vielfalt an Lebewesen gibt, die unsere gemeinsamen Lebensgrundlagen erhalten“, so Thomas Griesohn-Pfleger.

Wer dabei mithelfen will, sollte auf keinen Fall auf eigene Faust handeln, sondern das Interesse bei Carsten Prünte anmelden per Email an cpruente@aol.com.

Krötenwanderung

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