Klimaanlage im Zug ausgefallen: 35 Fahrgäste mit Kreislaufproblemen evakuiert
Auch die Rettungskräfte in Holzwickede mussten heute eine Extraschicht einlegen: Kurz nach 19 Uhr steckte der Zug aus Soest in Richtung Schwerte auf Gleis 3 des Bahnhofs Holzwickede mit einer ausgefallenen Klimaanlage fest. Rund 70 Personen mussten nach etwa einer Stunde aus dem brütend heißen Zug evakuiert werden. Da der Zug nicht direkt am Bahnsteig zum Stehen kam, war ein direkter Ausstieg der Fahrgäste auf freier Strecke nicht möglich.
35 Fahrgäste, darunter eine Schwangere und etliche ältere Menschen, mussten anschließend mit Kreislaufproblemen im Feuerwehrgerätehaus an der Bahnhofstraße, wo eine Sammelstelle eingerichtet wurde, durch Helfer des DRK Katastrophenschutzes (Einsatzeinheit NRW) betreut werden. Andere Reisendfe suchten sich auf dem P+R-Parkplatz ein schattiges Plätzchen, um sich zu beruhigen. Nach ersten Informationen ist allerdings keiner der Reisenden ernsthafter verletzt worden.
Wie der Leiter der Holzwickeder Feuerwehr, Enrico Birkenfeld, erklärt, erhielt die Feuerwehr kurz nach 19 Uhr die Alarmmeldung, dass im Bahnhof Holzwickede eine Hochspannungsleitung abgerissen ist, die auf einem Zug liegt. Etwa 50 bis 70 Personen sollen sich noch im Zug befinden. Das Hilfeleistungsersuchen kam von der Bundespolizei. Da wegen des Stromausfalls auf beiden Leitungen auch die Klimaanlage im Zug ausgefallen war, bestand die Gefahr, dass viele Reisende wegen der hohen Temperaturen im Zug Kreislaufprobleme bekommen.
Feuerwehr koordiniert Rettungseinsatz
Die Holzwickeder Feuerwehr übernahm die erste Einsatzleitung und koordinierte die Evakuierung der Bahnreisenden, die Anfahrt der Rettungsfahrzeuge und Einrichtung der Sammelstellen. „Unser Hauptjob bestand darin, die Hochspannungsleitung und mögliche davon ausgehende gefahren im Blick zu behalten“, so Enrico Birkenfeld. „Jetzt machen wir nur noch den Grundschutz, weil ja die Stromleitung noch frei liegt und einen Brand auslösen könnte. Das war es dann aber eigentlich schon für uns.“
Der Notfallmanager und ein Elektriker der Bahn sind vor Ort und kümmern sich um einen möglichen Weitertransport der Reisenden und die Reparatur des Schadens. Durch den liegengebliebenen Zug wurde auch der weitere Fahrplan der Bahn auf dieser Strecke beeinträchtigt.