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Aufgrund des gesperrten Nichtschwimmerbeckens und der Pandemie kamen in der Badesaison 2021 etwa 18.000 Besucher weniger ins Freibad Schöne Flöte als kalkuliert. Insgesamt machten beide Bäder der Gemeinde fast eine Million Euro Verluste im Jahr 2021. (Foto: P. Gräber – Emscherblog)

Jahresrechnung 2021 des Eigenbetriebs Wasserversorgung: Bäderbetrieb macht rd. 479.000 Euro Verlust

Aufgrund des gesperrten Nichtschwimmerbeckens und der Pandemie kamen in der Badesaison 2021 etwa 18.000 Besucher weniger ins Freibad Schöne Flöte als kalkuliert. Insgesamt machten beide Bäder der Gemeinde fast eine Million Euro Verluste im Jahr 2021.  (Foto: P. Gräber – Emscherblog)
Aufgrund des gesperrten Nichtschwimmerbeckens und der Pandemie kamen in der Badesaison 2021 etwa 18.000 Besucher weniger ins Freibad Schöne Flöte als kalkuliert. Insgesamt machten beide Bäder der Gemeinde fast eine Million Euro Verluste im Jahr 2021. (Foto: P. Gräber – Emscherblog)

Auch die Jahreserfolgsrechnung 2021 des Eigenbetriebs Wasserversorgung der Gemeinde Holzwickede stand im Betriebsausschuss am Dienstag (16.5.) auf der Tagesordnung. Bei einer Bilanzsumme von rd. 8,5 Mio. Euro weist der Eigenbetrieb, zu dem auch der Bäderbetrieb mit dem Freibad und der Kleinschwimmhalle gehören, einen Verlust von rd. 479.000 Euro aus.

Die Gemeinde wird dem Eigenbetrieb die Bäderverluste anteilig in Höhe des vereinbarten gedeckelten Zuschusses mit 250.000 Euro erstatten. Die übrigen Verluste in Höhe von rd. 298.000 Euro werden auf das nächste Jahr vorgetragen.

Tatsächlicher Verlust der Bäder sogar rd. 935.000 Euro

Die tatsächlichen Verluste der beiden Bäder im Jahr 2021 sind noch weit höher und belaufen sich auf insgesamt rd. 935.000 Euro. Allerdings erzielt die Sparte Wasserversorgung des Eigenbetriebs einen Gewinn von rd. 456.000 Euro im Jahr 2021, sodass sich unter dem Strich ein verbessertes negatives Gesamtergebnis ergibt.

Für die von der Gemeinde prüfte letztmalig die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Concunia die Bilanz und Jahreserfolgsrechnung des Eigenbetriebes. Wirtschaftsprüfer Stefan Kemp legte in seinem Bericht dar, dass aufgrund des eingeschränkten Bäderbetriebs im Jahr 2021 (Pandemie, Havarie des Nichtschwimmerbeckens im Freibad) die Besucherzahlen in den beiden Bädern deutlich hinter den Ansätzen zurückgeblieben sind. „Allerdings sind damit auch die Verluste geringer ausgefallen.“

37.000 zahlende Besucher weniger als erwartet

Konkret hatte Betriebsleiter Stefan Petersmann mit 55.000 Besuchern in der Saison 2022 gerechnet, tatsächlich waren es nur 18.183, also 37.000 zahlende Gäste weniger. Statt kalkulierten rd. 52.000 Euro Einnahmen wurden deshalb rd. 33.000 Euro weniger Einnahmen erzielt.

Die Ansätze in der Kleinschwimmhalle konnten wegen der Pandemie ebenfalls nicht erreicht. Bei insgesamt 14.674 Besucher fiel der Verlust mit 47.000 jedoch deutlich moderater aus.

Bei den Energieaufwendungen in der Sparte Bäder war eine Zunahme von rd. 22.000 Euro zu verzeichnen. Die bezogenen Fremdleistungen sanken dagegen um rd. 60.000 Euro, was der Tatsache geschuldet ist, dass wieder mehr eigenes Personal im Servicebereich (Reinigung, Kasse etc.) eingesetzt wurde.

Einer von mehreren Faktoren, warum die am Sonntag zuende gehende Freibadsiaosn die schlechten Besucherzahl aller Zeiten aufweist: das Nichtschwimmerbecken stand nur zum Blumenzüchten zur Verfügung,. (Foto: P. Gräber - Emscherblog)
Einer von mehreren Faktoren, warum die Freibadsaison 2021 die schlechteste Besucherzahl aller Zeiten ausweist: Das Nichtschwimmerbecken stand nur zum Blumenzüchten zur Verfügung. (Foto: P. Gräber – Emscherblog)

Sparte Wasserversorgung mit rd. 2,3 Mio. Euro Verkaufserlös

In der Sparte Wasserversorgung ging die Wasserabgabe (921.838 m3) gegenüber dem Vorjahr 2020 um -4,2 Prozent leicht zurück, was im Schwankungsbereich der Vorjahre liegt. Insgesamt zeichnete sich eine gute Entwicklung ab. Die Bezugsmenge ist auf 1.013.095 m3 gestiegen (+ 1,1 Prozent). Allerdings ist auch der Wasserverlust von 1,07 Prozent auf 4,91 Prozent gestiegen. Doch auch dieser Verlust liegt noch unter dem Bundesdurchschnitt von rd. 6 Prozent. Die Aufwendungen für den Wasserbezug sind auf rd. 815.000 Euro gestiegen und liegen rd. 25.000 Euro unter dem Ansatz. Dieses positive Ergebnis liegt insbesondere am guten Zustand des Rohrnetzes.

Die Verkaufserlöse in der Wasserversorgung belaufen sich auf rd. 2,247 Mio. Euro. Der durchschnittliche Erlös je m3 Wasser liegt mit 2,45 Euro/m3 um 4 Cent gegenüber dem Vorjahr. Das gute Ergebnis der Sparte Wasserversorgung ermöglichte die Verrechnung der Konzessionsabgabe an die Gemeinde in Höhe von 194.000 Euro. Der Mindesthandelsbilanzgewinn der Sparte Wasserversorgung beträgt 69.064 Euro und ist dem Eigenbetrieb aus der Gemeindekasse neben dem Ausgleich des ausgewiesenen Bilanzverlustes zu erstatten, um dem Substanzverzehr der Sparte Wasserversorgung entgegenzuwirken.

Der Betriebsausschuss empfahl dem Rat einstimmig, der Jahresrechnung 2020 wie vorgelegt zustimmen.

Bäder, Jahresrechnung 20202, Wasserversorgung


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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