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IHK-Wirtschaftsgespräch in der Destination Porsche, von li.: Stefan Schreiber (IHK-Hauptgeschäftsführer), Christoph Kösters (Geschäftsführer Hülpert Lifestyle Holding), Bürgermeisterin Ulrike Drossel, Frank Haase (BEW Versicherungsmakler GmbH), Wirtschaftsförderer Stefan Thiel und Gero Brandenburg (IHK-Regionalberater). (Foto: P. Gräber - Emscherblog)

IHK-Wirtschaftsgespräch in der Destination Porsche: Zahlreiche Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung

IHK-Wirtschaftsgespräch in der Destination Porsche, von li.: Stefan Schreiber (IHK-Hauptgeschäftsführer), Christoph Kösters (Geschäftsführer Hülpert Lifestyle Holding), Bürgermeisterin Ulrike Drossel, Frank Haase (BEW Versicherungsmakler GmbH), Wirtschaftsförderer Stefan Thiel und Gero Brandenburg (IHK-Regionalberater). (Foto: P. Gräber - Emscherblog)
IHK-Wirtschaftsgespräch in der Destination Porsche, von li.: Stefan Schreiber (IHK-Hauptgeschäftsführer), Christoph Kösters (Geschäftsführer Hülpert Lifestyle Holding), Bürgermeisterin Ulrike Drossel, Frank Haase (BEW Versicherungsmakler GmbH), Wirtschaftsförderer Stefan Thiel und Gero Brandenburg (IHK-Regionalberater). (Foto: P. Gräber – Emscherblog)

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Dortmund hatte heute (6. Oktober) zum Wirtschaftsgespräch in Holzwickede in das neue Porsche-Zentrum eingeladen.  Nachdem die traditionelle Veranstaltung im Vorjahr lediglich als Livestream über die Bühne gehen konnte, sorgte die „Destination Porsche“ – weltweites Vorbild für das neue Design der Porsche-Zentren – für großen Zuspruch: IHK-Regionalbetreuer Gero Brandenburg konnte 65 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung begrüßen.

Das Wirtschaftsgespräch fand unter Berücksichtigung der 3G-Regel statt.

Bürgermeisterin stellt Gemeinde Holzwickede vor

Holzwickedes Bürgermeisterin Ulrike Drossel und Wirtschaftsförderer Stefan Thiel berichtete in der Veranstaltung über aktuelle Entwicklungen in der Emschergemeinde. Ulrike Drossel ging dabei zunächst auf die Haushaltslage ein: Durch die Corona-Pandemie, in der auch viele Unternehmen mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatten, sind der Gemeinde rund sechs Millionen Euro Gewerbesteuereinnahmen verloren gegangen im Vergleich zu 2019. Trotz finanzieller Unterstützung durch das Land hätte es zu einem ausgeglichenen Haushalt nicht gereicht, wenn nicht zusätzlich die Möglichkeit geschaffen worden wäre, die coronabedingten Kosten im kommunalen Haushalt zu isolieren, betonte die Bürgermeisterin. Nur deshalb konnte der kommunale Haushalt noch einmal in Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen gestaltet und auch die Gewerbesteuer ebenso wie alle anderen Hebesätze „stabil auf niedrigem Niveau gehalten“ werden.

Des Weiteren stellte die Bürgermeisterin kurz den Wohnpark Emscherquelle vor, der seit fünf Jahren ein Thema in Holzwickede ist. Dort entstehen sechs Mehrfamilienhäuser, 66 öffentlich geförderte Mietwohnungen und 140 Doppelhaus-Einfamilienhäuser, von denen die ersten in diesen Tagen bezogen worden sind. Auch eine vierzügige Kindertagesstätte wird noch gebaut.

Schließlich stellte Ulrike Drossel auch kurz das Klimaschutzkonzept sowie die ökologischen und sozialen Infrastrukturprojekte in der Gemeinde, darunter auch den Ausbau der Schulen und der Ganztagsbetreuung. Natürlich durfte auch ein kurzer Ausblick auf neue Rat- und Bürgerhaus dabei nicht fehlen. Wie Ulrike Drossel berichtete, sind 90 Prozent der Aufträge bereits vergeben. „Wir befinden uns in der allerletzten Phase, in der uns leider auch die Kostenerhöhungen auf dem Bau erwischt haben.“ Dadurch wird der Neubau rund acht Prozent oder 1,3 Mio. Euro teurer als geplant.

„Ich würde mich freuen, wenn wir das nächste IHK-Wirtschaftsgespräch dann in unserem neuen Rathaus durchführen würden“, beendete Ulrike Drossel im Vorgespräch ihren Vortrag mit einer Einladung an die IHK.

Mit letzten drei Ansiedlungen Eco Port ausgebucht

Holzwickedes Wirtschaftsförderer Stefan Thiel berichtete anschließend kurz über jüngste Entwicklungen im Gewerbegebiet Eco Port. Dazu gehört natürlich auch die Carrerastraße (ehemalige Bertha-Krupp-Straße) als Zufahrt zur Porsche Destination, die schnellstmöglich hergerichtet werden soll, wie Thiel dem Gastgeber und Geschäftsführer der Hülpert Lifestyle Holding, Christoph Kösters, ankündigte. Die letzte nennenswerte Ansiedlungsfläche im Eco Port ist inzwischen auch vergeben, wie Stefan Thiel danach weiter berichtete: Auf die Fläche an der Gottlieb-Daimler-Straße in Nachbarschaftvon Gatter3 wird die Moklansa GmbH umziehen. Das Unternehmen ist auf Schmieranlagen für Schienen und Weichen spezialisiert und bereits in der Gemeinde angesiedelt.  Als zweites Unternehmen siedelt dort auch Teampenta an, ein Pflegedienstleistungsunternehmen. Schließlich nimmt die Westnetz dort auch das Projekt „H2HoWi“ in Betrieb. Dabei handelt es sich um ein bundesweit einzigartiges Forschungs- und Entwicklungsprojekt, bei dem die Westnetz drei Jahre lang testet, ob die bestehende Infrastruktur des Erdgasnetzes auch für reinen Wasserstoff genutzt werden kann. „Mit diesen drei Ansiedlungen sind unsere letzten Flächen im Eco Port vergeben“, so Stefan Thiel, der schließlich auch noch kurz auf das Bürgerbus-Projekt einging.

IHK: Großes Lob für Wirtschaftsförderung in Holzwickede

Viel Lob gab es anschließend vom IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber für die Gemeinde Holzwickede. Er ging in seinem Vortrag auf die wirtschaftlichen Stärken der Gemeinde ein. Die Wirtschaft in der Emschergemeinde verglich Schreiber mit einem „gut und ruhig laufenden Sechs-Zylinder-Turbo“: Obwohl die Corona-Krise 2020 natürlich auch in der Gemeinde ihre Spuren hinterließ, sei die Zahl der versicherungspflichtig Beschäftigten seit 2010 doch „insgesamt kräftig gewachsen“. Mit einem Zuwachs von 7.921 auf 10.427 Beschäftigte, was einem Plus von fast 32 Prozent entspricht, kann Holzwickede „den drittstärksten Anstieg in der IHK-Region“ vorweisen. Damit liegt die Gemeinde auch deutlich über dem Landes- (+18 Prozent) und Bundesdurchschnitt (+ 19 Prozent).

„Das ist ein Wahnsinnszuwachs und zeigt, welche gute Wirtschaftsförderung hier in Holzwickede gemacht wird“, lobt der IHK-Hauptgeschäftsführer.

Etwas weniger positiv entwickelte sich lediglich der Ausbildungsmarkt, so Stefan Schreiber. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl der IHK-zugehörigen Unternehmen zwar auf 1.122 (+17) erhöht und auch der Ausbildungsmarkt hat sich weiter positiv entwickelt. Zum 30. September wurden in Holzwickede 74 neue Ausbildungsverträge verzeichnet (+ rd. zehn Prozent gegenüber 2019) Der Zuwachs auf insgesamt 580 Ausbildungsplätze sei „besonders erfreulich“, so SDchreiber weiter. „Der Ausbildungsmarkt hat aber noch nicht so die richtige Durchzugskraft. Da ist auch nicht die Laufruhe des Sechs-Zylinders drin, das ist eher Vier-Vierzylinder“, blieb der IHK-Hauptgeschäftsführer im Bild. „Ich bitte alle Unternehmen, auch noch Auszubildende einzustellen und sich bei uns zu melden. Das Ausbildungsjahr ist noch nicht beendet.“

Hülpert investierte ca. 20 Mio. Euro am Standort

Im Anschluss an Stefan Schreiber stellte der Geschäftsführer der Hülpert Lifestyle Holding GmbH & Co KG, Christoph Kösters, die Unternehmensgruppe Hülpert und das im November eröffnete Porsche Zentrum Dortmund vor (Emscherblog berichtete). Seit mehr als 70 Jahren arbeiten Hülpert und der Sportwagenhersteller als Partner eng zusammen. Die Destination Porsche direkt am Airport Dortmund entstand in einer Bauzeit von nur 15 Monaten. Investiert wurden dafür rund 20 Mio. Euro. Die 85 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten den Kunden ein beeindruckendes Markenerlebnis: Entlang einer „Racing Line“, die direkt hinter dem Eingangsbereich beginnt, befinden sich die erlebbaren Themenwelten, in denen die E-Mobilität eine große Rolle spielt.  

Wie Christoph Kösters erläuterte, kommt der neue E-Porsche, der Taycan, sehr gut bei den Kunden an. So wurden dieses Jahr bereits 100 Taycan verkauft. Mit vier DC-Ladesäulen (bis 320 kW), fünf AC-Säulen (22 kW) und der Option auf zwei weitere DC-Lader verfügt die Destination Porsche über eine adäquate Ladeinfrastruktur. Dazu gibt es 400 Parkplätze am Standort.

Porsche-Zentrum mit Rekordjahr

Wie Christoph Kösters darlegte erzielt das Porsche-Zentrum Holzwickede seit 2010 kontinuierlich Jahr für Jahr eine Umsatzsteigerung von fünf bis zehn Prozent. Mit dem Verkauf von 535 Neuwagen und 781 Gebrauchtfahrzeugen sowie über 20.000 Werkstattstunden erzielte das Porsche-Zentrum im Jahr 2020 einen Umsatz von rd. 103 Mio. Euro. Kein anderes Autohaus in Deutschland verkaufte im vergangenen Jahr mehr Gebrauchtfahrzeuge als das Porsche-Zentrum Holzwickede. „Trotz Corona war 2020 das bisher beste Jahr in der Geschichte des Unternehmens“, so Christoph Kösters.

Zum Abschluss des offiziellen Teils des IHK-Wirtschaftsgesprächs gab Frank Haase von der BEW Versicherungsmakler GmbH in Holzwickede einen Einblick, wie mittelständische Unternehmen ihre Risikokosten (Versicherungs- und Schadenskosten) nachhaltig optimieren können. Vor dem Hintergrund der jüngsten Unwetterereignisse und er Gefahr durch Cyberangriffe rückt das Thema aufgrund sehr hoher Schadenskosten aktuell stärker in den Fokus vieler Unternehmen.

IHK, Wirtschaftsgespräch


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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