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Ob der Holzwickeder Sport Club tatsächlich in die Regionalliga aufsteigt, liegt noch im Nebel. Nicht nur der HSC, auch die Gemeinde müsste bei einem Aufstieg in das Montanhydraulik-Stadion (Bild) investieren. (Foto: P. Gräber - Emscherblog)

HSC vor Aufstieg in Regionalliga: Aber auch Gemeinde müsste noch in Stadion investieren

Ob der Holzwickeder Sport Club tatsächlich in die Regionalliga aufsteigt, liegt noch im Nebel. Nicht nur der HSC, auch die Gemeinde müsste bei einem Aufstieg noch in das Montanhydraulik-Stadion (Bild) investieren. (Foto: P. Gräber – Emscherblog)

Die 1. Mannschaft des Holzwickeder Sport Club hat bislang sehr erfolgreich in der Oberliga Westfalen gespielt und könnte deshalb in die Regionalliga aufsteigen. Abgesehen von dem Imagegewinn für die Gemeinde und auch den Kreis, wäre der sportliche Aufstieg in die Regionalliga – würde man alle Heimspiele im eigenen Stadion austragen wollen – mit erheblichen Investitionen auch für die Gemeinde als Eigentümerin des Montanhydraulik-Stadions verbunden. Es dürfte wohl einen sechsstelligen Betrag kosten, um die Sportstätte für die Regionalliga zu machen. Noch ist über den Aufstieg des HSC allerdings nicht entschieden.

Wie HSC-Sprecher Lars Rohwer bestätigt, erhielt der HSC als aktueller Tabellenzweiter Oberliga Westfalen vom Westdeutschen Fußballverband vor zwei Wochen die Unterlagen für das Lizensierungsverfahren der Regionalliga West. „Unabhängig, ob die Saison weitergespielt wird, müssten wir bis Ende März diesen Antrag einreichen“, sagt Lars Rohwer. Der HSC-Vorstand, die sportliche Leitung, vor allem aber die Mannschaft haben sich intern für diesen Schritt bereits ausgesprochen.

Für HSC und Gemeinde kommt nur „Light“-Lösung infrage

1. Vorsitzender des HSC: Udo Speer. (Foto: HSC)
1. Vorsitzender des HSC: Udo Speer. (Foto: HSC)

Aktuell sind die HSC-Verantwortlichen dabei, die Möglichkeiten näher zu prüfen, wie der Aufstieg des HSC in die Regionalliga umgesetzt werden kann. Denn neben einer soliden Finanzplanung bedarf es auch einer entsprechenden Infrastruktur. „Wir stehen sportlich vor einer einmaligen Möglichkeit, da wollen wir nicht, dass am Ende die Infrastruktur nicht passt“, erklärt der 1. Vorsitzende Udo Speer.

Vor diesem Hintergrund haben sich Vertreter des HSC, der Gemeinde Holzwickede, des Westdeutschen Fußballverbandes und der Polizei in der vergangenen Woche bereits zu einem Ortstermin getroffen, um die Notwendigkeiten und Möglichkeiten für einen Aufstieg zu erörtern.

Dabei wurde schnell klar: So gerne der HSC in der höheren Spielklasse auch alle Heimspiele im eigenen Stadion austragen würde – finanziell wäre das kaum leistbar: Allein die Gemeinde Holzwickede als Eigentümerin des Montanhydraulik-Stadions müsste wohl über 100.000 Euro in die Hand nehmen, um die Sportstätte baulich für alle Anforderungen in der Regionalliga herzurichten. „Uns als Vorstand ist deshalb klar, dass kein kompletter Umbau, sondern nur eine ,Light‘-Lösung in Frage kommt“, so der Vorsitzende Udo Speer.

Keine Risikospiele im Montanhydraulik-Stadion

Die Light-Lösung bedeutet: So genannte Risikospiele, von denen es etwa ein halbes Dutzend gäbe, könnten nicht im heimischen Montanhydraulik-Stadion ausgetragen werden. Der HSC müsste dazu in ein geeignetes anderes Stadion ausweichen. „Da kämen, Hagen oder vielleicht auch Dortmund infrage“, bestätigt HSC-Sprecher Lars Rohwer. „Die Gespräche werden dazu bereits geführt, sind aber noch nicht abgeschlossen.“

Darüber hinaus ist auch die Light-Lösung keineswegs kostenlos zu haben: So muss der HSC selbst in Abstimmung mit der Polizei, dem Ordnungsamt, dem Rettungsdienst und der Feuerwehr ein umfassendes Ordnungsdienst- und Sicherheitskonzept für alle Spiele in der Regionalliga erstellen und umsetzen.  Schließlich müsste der HSC vor Saisonbeginn auch eine Kaution in Höhe von 30.000 Euro leisten.

Auch die Gemeinde müsste noch tätig werden. Für die Heimspiele in der höheren Spielklasse müsste das Montanhydraulik-Stadion einen separaten Eingang für Gästefans bekommen, der mit einem Gitterkäfig zu sichern ist, wie Matthias Aufermann erläutert. Der zuständige Fachbereichsleiter der Gemeinde, der an dem Ortstermin teilnahm, meint: „Diesen Eingang könnten wir an der Montanhydraulikstraße schaffen.“  Schließlich müssten zusätzliche Zäune aufgestellt und möglicherweise auch noch Änderungen an den Parkplätzen vorgenommen werden. „D8ie Flutlichtanlage wäre ausreichend, da in der Regionalliga keine Abendspiele im Fernsehen gezeigt werden.“

Auch Politik müsste mitziehen

Mehr Updates an der Sportstätte sind aus Sicht der Gemeinde wohl nicht nötig. „Ich denke nicht, dass wir uns gegen den Aufstieg des HSC sträuben werden“, sagt Matthias Aufermann deshalb. „Aber natürlich müssen wir uns noch genau ansehen, was alles zu tun sein wird und welcher finanzieller Aufwand damit verbunden ist.“

Der HSC jedenfalls, würde die Chance, in die Regionalliga aufzusteigen, gerne ergreifen: „Es ist eine große Herausforderung für Verein, Sponsoren, Fans und das gesamte Umfeld“, sagt der Vorsitzende, Udo Speer. „Aber der HSC möchte dadurch auch dem Kreis Unna Freude bereiten. Mit Regionalliga-Fußball bekommt auch dieser eine gute Plattform geboten und für Sponsoren erweitert man in solch einem Fall auch das Spektrum.“

Noch muss der HSC weitere Gespräche führen. Mit der Gemeinde ist das nächste bereits für kommende Woche vereinbart. „Wir tun alles dafür, um die Planung bestmöglich voranzubringen“, kündigt Sprecher Lars Rohwer an. Ob der HSC tatsächlich bis zum 31. März den Antrag stellen wird, hängt letztlich von der Unterstützung durch die Mitglieder, Sponsoren und Politik ab.

HSC


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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