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Das Luftbild zeigt den Standort der Natorper Mühle. Der hochwassergefährdete Bereich entspricht in etwa der Freifläche links und rechts der Wasserstraße. (Luftbild: Kreis Unna)

Hochwasserschutz im Bereich Natorper Mühle: Wasserstraße soll höher gelegt werden

Das Luftbild zeigt den Standort der Natorper Mühle. Der hochwassergefährdete Bereich entspricht in etwa der Freifläche links und rechts der Wasserstraße. (Luftbild: Kreis Unna)
Das Luftbild zeigt den Standort der Natorper Mühle. Der hochwassergefährdete Bereich entspricht in etwa der Freifläche links und rechts der Wasserstraße. (Luftbild: Kreis Unna)

Der Standort der historischen Natorper Mühle gehört zu denen in der Gemeinde, die besonders von Hochwasser bedroht sind. Auch beim bisher letzten Starkregen vor zwei Jahren wurde er wieder überschwemmt. Die Gemeinde will nun den Hochwasserschutz im Bereich der Natorper Mühle verbessern und die Wasserstraße höher legen. Ein erstes Zwischenergebnis wurde im jüngsten Umweltausschuss (6.6.) vorgestellt.

Zum Hintergrund: Nach den jüngsten Überschwemmungen hatte der Eigentümer der Mühle, Markhart Ullrich, die Erhöhung der Wasserstraße als Hochwasserschutzmaßnahme beantragt. Der Umweltausschuss traf sich daraufhin im Januar vorigen Jahres zu einem Ortstermin und beauftragte anschließend die Verwaltung, die Möglichkeiten zur Verbesserung des Hochwasserschutzes in diesem Bereich zu überprüfen.

Mehrere Faktoren erhöhen Überschwemmungsgefahr

Die Situation an der Wasserstraße nach dem Starkregen vor zwei Jahren: Blick auf die Pumpstation Richtung Holzwickede (li.) und in Richtung Stuckenberg. (Fotos: Gemeinde Holzwickede)
Die Situation an der Wasserstraße nach dem Starkregen vor zwei Jahren: Blick auf die Pumpstation Richtung Holzwickede (li.) und in Richtung Stuckenberg. (Fotos: Gemeinde Holzwickede)

Die bisherigen Prüfungsergebnisse wurden im jüngsten Umweltausschuss vorgestellt. Sie zeigen, warum der Bereich um die Natorper Mühle ein neuralgischer Punkt bei Hochwasser ist: Nicht nur liegt die Mühle in einem topografischen Tiefpunkt, zusätzlich erhöht auch die Zusammenführung der beiden Gewässer Natorper Bach und Holzwickeder Bach in diesem Bereich die Hochwasserwahrscheinlichkeit. Darüber hinaus stellten die Gutachter fest, dass der vorhandene Durchlass im Kreuzungsbereich Wasserstraße/Am Stuckenberg zu gering ist. Schließlich begünstigt auch die einfache Bauart der Wasserstraße ohne Randeinfassungen das Überschwemmungsrisiko.

Schutzbedürftig sind im neuralgischen Bereich auch nicht nur die historische Natorper Mühle und die Anlieger, sondern auch die angrenzende Pumpstation er Gemeinde Holzwickede. Bei längerer Überflutung droht deshalb hier die Einleitung häuslicher Abwasser in das Grabensystem.

Vorgeschlagene Maßnahmen

Das beauftragte Ingenieurbüro schlägt folgende Maßnahmen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes vor:

  • Errichtung eines Notüberlaufes für den Durchlass im Kreuzungsbereich Wasserstraße/ Am Stuckenberg
  • Gefälleänderung der Fahrbahn: Anhebung der Straße um ca. 30-40 cm
  • Änderung des Quergefälles
  • Ergänzung einer Randeinfassung auf der nordwestlichen Fahrbahnseite
  • Berücksichtigung einer Notüberflutung im Rahmen der Straßenplanung
  • Schaffung einer Sekundäraue mit zusätzlichem Retentionsvolumen zur Reduzierung der Fließgeschwindigkeit (z.B. auf der angrenzenden Mühlenwiese)

Nach einer ersten groben Kostenschätzung, so hieß es im Ausschuss, sind die reinen Hochwasserschutzmaßnahmen mit rd. 565.000 Euro zu veranschlagen. Die Anhebung der Wasserstraße ist in diesen Kosten noch gar nicht enthalten, wie die Verwaltung auf Nachfrage im Umweltausschuss erklärte. Nach Bereitstellung der Mittel im Haushalt 2024 könnte eine Umsetzung der Maßnahmen im nächsten Jahr erfolgen.

Der Ausschuss nahm die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis und beauftragte die Veraltung, das notwendige Planfeststellungsverfahren zur Umsetzung der Hochwasserschutzmaßnahmen im Bereich der Natorper Mühle einzuleiten.

Auf Nachfrage bestätigte die Verwaltung, bereits mit dem Eigentümer der Mühle und auch dem NABU wegen des Amphibienschutzes in diesem Bereich Gespräche geführt hat. Alle weiteren Fragen und auch die genauen Kosten der Maßnahmen würden im Laufe des Planfeststellungsverfahrens geklärt.

Natorper Mühle, Umweltausschuss, Wasserstraße


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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