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Historischer Verein lehnt Terrasse an Südseite von Haus Opherdicke ab

Motov des Monats Juni der geschiuchtswerkjstatt: diese Postkartenansicht aus den frühen 1920er Jahren zeigt die Südseite von Haus Opherdicke.
Motiv des Monats Juni der Geschichtswerkstatt: Diese Postkartenansicht aus den frühen 1920er Jahren zeigt die Südseite von Haus Opherdicke. (Fotografie und Verlag Jul. Flechtner, Unna i.W.)  

Die Geschichtswerkstatt des Historischen Verein Holzwickede hat ihr Foto des Monats Juni Haus Opherdicke gewidmet: Das Foto ist eine alte Postkartenansicht und zeigt die „Schokoladenseite“ von Haus Opherdicke, die zum Ruhrtal hin gelegene Südseite, zu Beginn der 1920er Jahre. Das Motiv haben die Mitglieder der Geschichtswerkstatt und der Vorstand des Historischen Vereins nicht ohne Grund ausgesucht: Die Veröffentlichung auf der vereinseigenen Internetseite  ist auch als Protest gegen die Pläne des Kreises Unna zu verstehen, der auf der Südseite von Haus Opherdicke eine Terrasse für gastronomische Zwecke anbauen will.

„Nachdem der Emscherblog und auch der HA über die Pläne des Kreises Unna, eine Terrasse auf der Rückseite von Haus Opherdicke anzubauen, berichtet haben, sind wir von mehreren besorgten Bürgern angesprochen worden, die befürchten, dass die denkmalgeschützte Fassade auf der Südseite von Haus Opherdicke verändert wird“, bestätigt die Vereinsvorsitzende Monika Blennemann. Der Historische Verein, der sich durch Satzung auch dem Schutz und Erhalt von historischen Einrichtungen und Gebäuden verpflichtet fühlt, lehnt die Pläne des Kreises Unna, soweit sie bisher bekannt geworden sind, ab. „Das Haus Opherdicke ist eines der letzten und wichtigsten historischen Gebäude in Holzwickede und im ganzen Kreis“, so Monika Blennemann weiter. „Für uns ist die geplante gastronomische Nutzung und der damit verbundene Anbau einer Terrasse für die Außengastronomie eine wesentliche Veränderung an Haus Opherdicke, die wir deshalb nicht akzeptieren können.“

Für uns ist die geplante gastronomische Nutzung und der damit verbundene Anbau einer Terrasse für die Außengastronomie eine wesentliche Veränderung an Haus Opherdicke, die wir deshalb nicht akzeptieren können.“

Monika Blennemann, 1. Vorsitzende des Historischen Vereins

Süd-Fassade zeigt Stilspuren aus mehreren Jahrhunderten

Haus Opherdicke
Uns so präsentiert sich die Südseite aktuell den Ausflüglern und Besuchern am Haus Opherdicke. (Foto: Peter Gräber)

Im Text zum Foto des Monats Juni weist der Historische Verein auf die Bedeutung hin: So sei bei der Gestaltung des Loggia-Anbaus auf der Südseite mit zwei Terrassen, Mitte des 19. Jahrhunderts durch die Familie von Lilien, eines der prägendsten Stilmittel des Barock, die Symmetrie, von dem Architekt Feyse verwirklicht worden ist. „Die Fassade verdeutlicht Stilspuren aus mehreren Jahrhunderten.“

Die Südseite von Haus Opherdicke zeige mit den Rundbögen der Fenster, die sich in der Wasserfläche spiegeln, eines der bekanntesten Stilmittel der Romanik, das im Historismus wieder zur Beachtung kam. Durch den Wasserspiegel, der von André Le Nôtre als Stilmittel erfunden wurde, sollte das Spiegelbild des Gebäudes noch mehr Größe und noch mehr Macht vortäuschen.

Nach der Übernahme des ehemaligen Rittersitzes durch den Kreis Unna im Jahr 1980 ist Haus Opherdicke zu einem überregional bedeutenden Kunst- und Kulturzentrum ausgebaut worden. Seit dem 20. März 1983 steht Haus Opherdicke mit allen weiteren Gebäuden unter Denkmalschutz. „Wir können nur hoffen, dass der Kreis Unna von seinen Plänen für die gastronomischen Nutzung und Außenterrasse auf der Südseite von Haus Opherdicke wieder Abstand nimmt“, meint die Vorsitzende des Historischen Vereins, Monika Blennemann.

Haus Opherdicke, Terrasse


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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