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Die Mitglieder des Seniorenbeirates informieren regelmäßig an Info-Ständen, wie hier a, Rande des Wochenmarktes, über ihre Arbeit. Bei der Kommunalwahl im September wird auch ein neuer Seniorenbeirat gewählt. (Foto: P. Gräber - Emscherblog)

„Hehre Wünsche“ für altersgerechtes Wohnen im Wohnpark Emscherquelle

Die Mitglieder des Seniorenbeirastes, hier an ihrem Info-Stand auf dem Streetfood-Markt, haben ihre Vorschläge für den sozialen Wohnungsbau auf dem Kasernengelände zur Diskussion gestellt. (Foto: P. Gräber - Emscherblog.de)
Der Seniorenbeirat weiß, wo Holzwickedes Senioren der Schuh drückt: Der Beirat hat deshalb Maßnahmen zum generationsübergreifenden sozialen Wohnungsbau im Wohnpark Emscherpark vorgeschlagen.  (Foto: P. Gräber – Emscherblog.de)

Ein Antrag des Seniorenbeirates zur altersgerechten Ausgestaltung des geplanten Wohnparks Emscherquelle stand ebenfalls auf der Tagesordnung im Planungs- und Bauausschusses gestern (27.9.) Abend.

Die 1. Vorsitzende Beate Hahn-Heinrichs begründete noch einmal ihren Antrag für die Fraktionen im Ausschuss: Altersarmut und Einsamkeit seien die beiden Hauptthemen, die Senioren bewegen, so die Vorsitzende des Seniorenbeirates. Aus diesem Grunde wünsche sich der Seniorenbeirat alters- und behindertengerechte Wohnungen in dem geplanten Wohnpark, die zwischen 45 m2 (für eine Person) und 55 bis 60 m2 groß zur ortsüblichen Miete, die auch von der Wohngeldstelle der Gemeinde übernommen werden kann. „Denn viele Senioren können inzwischen ihre Miete nicht mehr bezahlen“, so Beate Hahn-Heinrichs. An so zugeschnittenen altersgerechten Wohnungen bestehe „großer Bedarf in der Gemeinde“.

Ortsübliche Miete und Kiosk mit Kümmerer

Wobei behindertengerecht für den Seniorenbeirat nicht nur rollstuhlgerecht heißt: „Ganz viele Senioren sind auch sehbehindert. Darum sollten die Wohnungen mit kontrastreichen Farben ausgestaltet sein“, so Beate Hahn-Heinrichs. Wünschenswert sei auch ein ehrenamtlich zu betreibender Kiosk, der neben einer Verkaufsfunktion noch viel wichtiger eine soziale Funktion übernehmen könnte: Mit einem Kümmerer hinter dem Schalter, „der merkt, wenn Frau Meier am Sonntag noch nicht da war“, so die Beiratsvorsitzende.

Auch eine Bushaltestelle/Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr sowie Räume für eine ambulante medizinische Versorgung wünschenswert für das mehrgenerationenwohnen im künftigen Wohnpark Emscherquelle.

Schließlich empfahl Beate Hahn-Heinrichs der Verwaltung: „Es gibt ganz viele Förderprogramme – und mittel für Projekte, die für Senioren wichtig sind.“ Diese könne man nutzen.

Welchen Einfluss kann Gemeinde nehmen?

Alle Fraktionen waren sich einig darin, dass die vom Seniorenbeirat empfohlenen Maßnahmen sinnvoll und richtig sind. „Es gibt wohl niemanden hier, der sich diesen Maßnahmen verschließen würde“, so Ausschussvorsitzender Wilfried Brinkmann (BBL). „Doch das sind alles hehre Wünsche, Mal sehen, was sich davon mit dem Investor realisieren lässt.“

Wir sind auf den guten Willen des Investors angewiesen.“

Winfried Hardung (CDU).

„Wir haben ja ein 17-Punkte-Programm aufgestellt“, erinnert Michael Klimziak (SPD). „Mehrgenerationenwohnen ist eine gute Idee. Sicher gibt es da noch Raum für die eine oder andere Idee. Das müssen wir dann mit dem Investor besprechen.“ Ähnlich sah es die CDU. „Wir sind auf den guten Willen des Investors angewiesen“, so Winfried Hardung.

Die Verwaltung wies darauf hin, dass es bisher nur eine Forderung an den Investor gebe, sozialen Wohnungsbau auf rund 6000 m2 Bruttofläche zu erstellen.  „Gleichwohl kann die Verwaltung (…) versuchen, Einfluss auf die weitere Ausgestaltung des sozialen Wohnungsbaus im Sinne des gestellten Antrags zu nehmen“, so die Beschlussempfehlung.

Interfraktioneller Arbeitskreis soll es richten

Lediglich FDP-Sprecher Fritz Bernhardt, war das zu lasch: „Wir haben als Gemeinde doch die Planungshoheit und von daher natürlich immer noch Einflussmöglichkeiten“, so Bernhardt. „Darum sollten wir die Verwaltung auch beauftragen, Einfluss zu nehmen und ,kann“ durch ,soll‘ im Beschlussvorschlag ersetzen.“ Das lehnte die Mehrheit des Ausschusses ab.

Gegen die Stimmen der Grünen und FDP verständigte sich der Ausschuss schließlich darauf, die vom Seniorenbeirat angeregten Maßnahmen dem künftigen Investor im interfraktionellen Arbeitskreis näher zu bringen, der die Wohnbebauung der Kaserne begleiten soll.

Emscherkaserne, PluBa


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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