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Das neue Preissystem am Wertstoffhof soll moderner, fairer und transparenter werden. (Foto: privat)

GWA-Wertstoffhof Holzwickede wird erweitert: Vorstellung der Planung im Umweltausschuss

Der Wertstoffhof  in Holzwickede wird modernisiert und erweitert: Im Zuge der Maßnahme muss auch der Grünschnittplatz überdacht werden. . (Foto: GWA Kreis Unna)
Der GWA-Wertstoffhof in Holzwickede, der älteste im Kreis Unna, wird modernisiert und erweitert: Im Zuge der Maßnahme muss auch der Grünschnittplatz überdacht werden. . (Foto: GWA Kreis Unna)

Dass der Wertstoff der Gesellschaft für Wertstoff- und Abfallwirtschaft (GWA) Kreis Unna in Holzwickede modernisiert werden muss, lange bekannt. Über das Wie hat es auch bereits mehrere Abstimmungsgespräche zwischen der Holzwickeder Verwaltung und der GWA gegeben. Die Planungen zur Erweiterung werden morgen (5. September) im Umweltausschuss vorgestellt und von GWA-Sprecher Andreas Hellmich erläutert. Die finanziellen Auswirkungen für die Bürger in Holzwickede ähneln dagegen einem Überraschungsei. Klar ist bisher nur: Für die Gebührenzahler wird es teuer.

Der Wertstoffhof an der Friedrich-Ebert-Straße in Holzwickede ist in die Jahre gekommen: Er wurde im Oktober 1994 als erster Recyclinghof im Kreis Unna eröffnet. Seitdem sind zwar regelmäßig kleinere Verbesserungen und Erweiterungen erfolgt, doch größere Annahmemengen, mehr Wertstofffraktionen, größere Autos und eine gestiegene Zahl von Anhängern habe dazu geführt, dass der Wertstoffhof an seine Kapazitätsgrenzen gekommen ist.

Darüber hinaus ist auch eine Gebäude- und Betriebsflächensanierung notwendig: Die wasserrechtliche Genehmigung für die Einleitstelle in den Natorper Bach läuft ab, was eine bauliche Veränderung zum Bau eines zentralen Regenrückhaltebeckens erforderlich macht. Zudem gibt es Auflagen der Bezirksregierung zur Entwässerung des Wertstoffhofes, die etwa auch die Überdachung des Grünschnittplatzes vorschreiben. Vor diesem Hintergrund soll der Wertstoffhof auch mit Blick auf mehr Service, Verkehrssicherheit und den Klimaschutz überplant werden.

Baumbestand und Teil der Zufahrtsstraße entfallen

So sieht die Planung zur Erweiterung des GWA-Wertstoffhofes an der Friedrich-Ebert-Straße aus.
So sieht die Planung zur Erweiterung des GWA-Wertstoffhofes an der Friedrich-Ebert-Straße aus.

Der im Umweltausschuss morgen vorgestellte Plan sieht vor, dass die derzeitige Fläche von ca. 2.600 m² auf eine nutzbare Betriebsfläche von 3.400 m² erweitert wird. Dazu muss ein Teil der derzeitigen Zufahrtsstraße in das Betriebsgelände einbezogen werden. Der vorhandene Baumbestand muss verschwinden. Da sich das Gelände im Außenbereich befindet und die Bäume nicht mehr durch eine Baumschutzsatzung geschützt sind, ist eine Zustimmung durch den Umweltausschuss nicht erforderlich. Ein Ausgleich für die entfernten Bäume bei diesem Vorhaben soll im Rahmen der allgemeinen Ausgleichsbilanzierung erfolgen.

Nach Darstellung der Verwaltung sind aber auch ökologische Aspekte zur Verbesserung der Umwelt- und Klimaschutzbilanz in das Vorhaben eingeflossen. So soll eine Photovoltaik-Anlage auf der Dachfläche des Betriebsgebäudes errichtet werden und eine Wärmepumpe die bisherige Gasheizung ersetzen. Darüber hinaus ist eine E-Ladesäule vorgesehen und die Begrünung des überdachten Grünschnittplatzes.

Der Zeitplan sieht — vorbehaltlich der Genehmigungserteilung — einen Baubeginn im 2. Quartal 2023 vor. Derzeit werden die erforderlichen Fachgutachten erstellt. Außerdem befinden sich zwei Verdachtsstellen für Altlasten (Blindgänger) auf dem Gelände. Sondierungsbohrungen durch den Kampfmittelräumdienst bei der Bezirksregierung Arnsberg sind angefragt.

Kosten des Vorhabens völlig offen

Dass die Erweiterung und Modernisierung Geld kosten wird, das alle Gebührenzahler in Holzwickede aufbringen müssen, liegt auf der Hand. Um wieviel Geld es genau geht, steht im Moment noch gar nicht fest. Bislang machen die Verantwortlichen daraus noch ein Geheimnis. In der Berichtsvorlage der Verwaltung für den Umweltausschuss morgen heißt es zu den Kosten lediglich, dass „in Anbetracht der vielen Vorteile (…) der Mehraufwand als vertretbar angesehen“ wird. Aktuell wird mit Ausgaben von rd. 800.000 Euro für den GWA-Wertstoffhof kalkuliert.

Durch den Fachbereich III werden derzeit Einzelheiten zur Vertragsdauer und der jährlichen Abschreibung geprüft, sodass die finanziellen Auswirkungen der Wertstoffhof-Erweiterung im Rahmen der Abfallgebührenkalkulation für 2023 in der letzten Sitzungsfolge von HFPA/Gemeinderat im Dezember abschließend beschlossen werden können.

Erweiterung, GWA-Wertstoffhof


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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