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Nicht das Radeln auf landschaftlich schönen Wegen, sondern der Alltagsradverkehr steht im Fokus des heute vorgestellten Radverkehrskonzeptes 2021 des Kreises Unna. (Foto: B. Kalle -Kreis Unna)

Generationenvorhaben für Verkehrswende: Kreis stellt Radverkehrskonzept 2021 vor

Nicht das Radeln auf landschaftlich schönen Wegen, sondern der Alltagsradverkehr steht im Fokus des heute vorgestellten Radverkehrskonzeptes  2021 des Kreises Unna. (Foto: B. Kalle -Kreis Unna)
Nicht das Radeln auf landschaftlich schönen Wegen, sondern der Alltagsradverkehr steht im Fokus des heute vorgestellten Radverkehrskonzeptes 2021 des Kreises Unna. (Foto: B. Kalle – Kreis Unna)

Wer wissen will, wie sich der Kreis die Verkehrswende vorstellt, sollte sich dieses Konzept genauer ansehen: Das neu aufgestellte Radverkehrskonzept 2021 des Kreises Unna ist heute (6. April) von Ludwig Holzbeck, Dezernent für Umwelt und Bauen des Kreises Unna, und Birgit Heinekamp, Projektleiterin der Stabstelle Planung und Mobilität im Kreishaus, im Kreishaus vorgestellt worden. Im Fokus des Radwegekonzeptes steht dabei nicht die Qualifizierung der Radwege für Freizeitradler, wie Ludwig Holzbeck erläuterte, sondern der Alltagsradverkehr.

Schließlich kommt diesem eine entscheidende Rolle bei der angestrebten Verkehrswende in den nächsten Jahren zu. Anders als beim Radeln im Freizeitbereich steht beim Alltagsradverkehr „die gute und direkte Verbindung mit möglichst hohen Qualitätsstandards im Vordergrund“, so der Dezernent weiter. Oder anders ausgedrückt: „Wie komme ich mit dem Fahrrad am schnellsten von A nach B.“ Aus Gründen der Umsetzbarkeit hat sich die Planer für das Radverkehrskonzept des Kreises weitgehend an den vorhandenen Kreisstraßen orientiert.

Alltagsradverkehr steht im Fokus

Dezernent für Bauen und Umwelt des Kreises: Ludwig Holzbeck. (Foto: Kreis Unna)
Dezernent für Bauen und Umwelt des Kreises: Ludwig Holzbeck. (Foto: Kreis Unna)

Für die neuen Radwege ist eine Mindestbreite von drei Metern vorgesehen. Denn auf den Radwegen, die nur an einer Straßenseite geführt werden, soll es Radverkehr in beiden Richtungen geben.  

Das Kreisradwegenetz ordnet sich in der Hierarchie zwischen dem regionalen Radwegekonzept Metropole Ruhr des RVR mit dem Radschnellweg RS1 als Basis und den kommunalen Radnetzen ein, die mit dem Kreisradnetz verknüpft werden müssen. „Die Verästelung mit dem Kreisradwegenetz ist dann natürlich Sache der Kommunen“, stellt der Kreis-Dezernent klar.

„Die Verästelung mit dem Kreisradwegenetz ist dann natürlich Sache der Kommunen.“

– Ludwig Holzbeck (Kreis-Dezernent)

In Zahlen ausgedrückt: Das Zielnetz des Kreises beträgt insgesamt 325 km Radwege. Davon verlaufen 181 km an Kreisstraßen mit dem Kreis Unna als Baulastträger, weitere 74 km an Landstraßen (Baulastträger: Straßen.NRW), 64 km an kommunalen Straßen und ein kleiner Bereich von sieben Kilometer mit der Emschergenossenschaft (EGLV) als Baulastträger.

Damit dürfte verständlich werden, weshalb Ludwig Holzbeck betont: „Wir können unser Radverkehrskonzept nicht allein umsetzen, sondern sind dabei auf andere angewiesen.“  Deshalb wurden umfangreiche Abstimmungsgespräche mit den sogenannten Trägern öffentlicher Belange vor bei der Erstellung des Radwegekonzeptes geführt. „Wir gehen jetzt in das abschließende Beteiligungsverfahren. Eigentlich könnten wir nach der Endbeteiligung den Beschluss verkünden. Doch das wollten wir nicht, sondern wir wollen jetzt ganz bewusst noch in eine große öffentliche Beteiligung einsteigen.“

Landskroner Straße und L 677n zeigen Problematik

Trotz aller Abstimmungsgespräche im Vorfeld wird auch Grunderwerb nötig sein, der sich bei Privateigentümern nicht übers Knie brechen lässt. Das weiß auch Ludwig Holzbeck aus leidvoller eigener Erfahrung. Als Beispiel nannte der Kreis-Dezernent die Bemühungen des Kreises einen Radweg entlang der Landskroner Straße in Holzwickede zu bauen. „Hier ist es uns nach jahrelangen Gesprächen mit dem Eigentümer erst im vorigen Jahren gelungen, für beide Seiten eine zufriedenstellende Lösung zu finden.“ Nunmehr hofft der Dezernent, „möglichst noch in diesem Jahr mit dem Bau des Radweges an der Landskroner Straße beginnen“ zu können.

Auch entlang der Ostumgehung (L 677n) soll ein Radweg gebaut werden, für den Grunderwerb getätigt werden muss.

Was die Umsetzung des Radverkehrskonzeptes des Kreises angeht, betont Ludwig Holzbeck deshalb: „Das ist ein Generationenvorhaben, für das man einen langen Atem braucht. Zumal ja auch noch die Finanzierung bewerkstelligt werden muss. Darum werden wir auch noch eine Schüppe zulegen müssen.“

Als nächstes soll nun festgelegt werden, an welchen Kreisstraßen der dringendste Bedarf an Radwegen besteht.

Alle Informationen zum Radverkehrskonzept, einschließlich der detaillierten Streckenverläufe und Luftaufnahmen, finden sich auf der Internetseite des Kreises unter www.kreis-unna.de/radfahren.

Radverkehrskonzept 2021


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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