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Zum Start des gemeinschaftlichen Kunstprojekts "Einssein" wurden heute die ersten Bilder aufgehängt: Bürgermeisterin Ulrike Drossel (l.) und Ideengeberin Andrea Springer. (Foto: P. Gräber - Emscherblog)

Gemeinschaftliches Kunstprojekt: Bauzaun zeigt gemalte Gefühlswelten

Zum Start des gemeinschaftlichen Kunstprojekts "Einssein"  wurden heute die ersten Bilder aufgehängt: Bürgermeisterin Ulrike Drossel (l.) und Ideengeberin Andrea Springer. (Foto: P. Gräber - Emscherblog)
Zum Start des gemeinschaftlichen Kunstprojekts „Einssein“ wurden heute die ersten Bilder aufgehängt: Bürgermeisterin Ulrike Drossel (l.) und Ideengeberin Andrea Springer. (Foto: P. Gräber – Emscherblog)

In dieser außergewöhnlichen Lebensphase, die uns alle betrifft, startet die Gemeinde ein außergewöhnliches, gemeinschaftliches Kunstprojekt: Die Holzwickederin Andrea Springer und Bürgermeisterin Ulrike Drossel möchten damit den Menschen dieser Gemeinde den Zugang zu etwas Besonderem ermöglichen und Hoffnung und Zuversicht schenken. „Das Corona-Virus bringt uns mehr denn je dazu, in unsere innere Welt zu schauen“, so Bürgermeisterin Ulrike Drossel. Das Kunstprojekt unter dem Titel „Einssein“ soll den Menschen die Möglichkeit geben, ihren Gefühle Ausdruck zu geben und sich individuell und kreativ zu entfalten.

Jeder kann mitmachen, unabhängig vom Geschlecht oder Alter, indem er auf einem DIN-A-4 Blatt sein ganz persönliches Kunstwerk erstellt, das die eigene derzeitige Gefühlswelt widerspiegelt. Die fertigen Bilder können anschließend einfach in den Briefkasten der Gemeinde eingeworfen werden. Alle Bilder werden dann von der Gemeinde wetterfest laminiert und anschließend an den hölzernen Bauzaun vor dem alten Rathaus aufgehängt.

Wirklich jeder kann dabei kann mitmachen

So wird gemeinsam von möglichst vielen Holzwickedern etwas Kunst- und Wundervolles erschaffen, hoffen die Initiatorinnen. „Malen und Zeichnen braucht keine Sprache, es überwindet alle Grenzen. Der Kreativität für Jung und Alt sind keine Grenzen gesetzt, selbst ein Finger- oder Handabdruck reicht“, heißt es dazu in der heute zum Auftakt am Bauzaun ausgehängten Einladung. Die Initiatorinnen setzen darauf, dass über das Projekt „Einssein“ ein Zusammengehörigkeitsgefühl entsteht, das positive Emotionen erzeugt. „Jeder einzelne von uns bildet eine Art Puzzleteil, das am Ende ein gesamtes Kraftbild entstehen lässt und Verbundenheit symbolisiert.“

Ideengeberin des Projektes ist Andrea Springer aus Holzwickede, die Bürgermeisterin in der vergangenen Woche angesprochen hatte. „Jeder von uns ist doch in dieser Zeit mit Ängsten und Einsamkeit konfrontiert“, erklärte sie heute zum Projektstart ihr Motiv. „Ich habe mich gefragt, wie man es schaffen kann, die Menschen zusammen zu bringen und zwar alle, egal ob alt, ob jung, ob krank. In einem Bild seinen Gefühlen Ausdruck geben – das kann jeder“, glaubt Andrea Springer, die als Friseurin arbeitet, aber begeisterte Hobbymalerin ist und sich für alles interessiert, was mit Kreativität zu tun hat.    

Gefühl der Zusammengehörigkeit stärken

Das Logo zum Projekt „Einssein“ hat sie ebenfalls entworfen. Der Begriff Einssein verdeutliche, dass „das Gefühl der Zusammengehörigkeit im Vordergrund“ stehe und „wir gerade jetzt miteinander verbunden sind“, erläutert Andrea Springer. „Die Blüte besteht aus übereinandergelegten Einigkeitszeichen und deuten wieder auf Verbundenheit hin.“ Ein weiteres Bild, das verschlungene Hände zeigt und heute zum Start aufgehängt wurde, stammt von ihrer Tochter.

Besonders dankbar ist Andreas Springer der Bürgermeisterin, dass mit ihrer Hilfe nun eine Möglichkeit gefunden wurde, die hoffentlich zahlreich eingehenden Bilder längerfristig am Bauzaun ausstellen zu können. „Denn wenn sich alles wieder beruhigt, ist man schnell wieder in alten Mustern“, ahnt Andrea Springer. „Das sollte meiner Meinung nach nicht passieren.“ Schließlich habe es auch einen positiven Wandel gegeben. Es sei mehr „Mitgefühl, Aufgeschlossenheit, Achtsamkeit“ entstanden und wir haben uns sprichwörtlich „mehr Raum und Abstand“ gegeben. „Das sollten wir uns immer vor Augen halten. Deshalb wäre es schön, wenn die Bilder möglichst länger hängen bleiben.“

Einssein, Kunstprojekt


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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