Fußball verbindet Generationen
(web/peg) In der Phuma Bar an der Karlstraße, wo die Spiele des BVB auf zwei großen TV-Bildschirmen gezeigt werden, verkehrt überwiegend jüngeres Publikum. Nun, Fußball verbindet über alle Grenzen und Generationen hinweg.
Deshalb wunderte sich auch niemand über den älteren Gast, der offensichtlich nicht mehr so gut zu Fuß war. Schließlich wurde heute Abend (5. März) das Spitzenspiel gegen die Bayern gezeigt. Der ältere Herr sprach auch etwas undeutlich, war ansonsten aber sehr freundlich. Der Senior pichelte gemütlich sein Pils, rauchte in der Halbzeit sein Zigarettchen vor der Tür, wo er auch mit den anderen Rauchern ins Gespräch kam.
Nach dem Spiel kommt plötzlich die Polizei — und packt den älteren Herrn ein. Der Senior war aus einem Pflegeheim abgehauen! Und was lehrt uns diese Geschichte?
Vielleicht sollte man in den Pflegeheimen in Holzwickede einmal ernsthaft über ein Sky-Abo nachdenken.
Bernhard Pendzialek
Sehr geehrter Herr Gräber,
Fußball verbindet Generationen. Eine zutreffende Überschrift. Leider ist es Ihnen in Ihrem Beitrag nicht gelungen diese Verbindung herzustellen.
Es ist zunächst sehr positiv festzustellen, dass Menschen, die ihren Lebensabend in einer Altenhilfeeinrichtung verbringen, dennoch am gemeindlichen Leben interessiert sind und auch daran teilnehmen.
Da die betreffende Einrichtung nicht über einen Skyanschluss verfügt ist es auch positiv herauszustellen wie man trotzdem zum Fußballgenuss gelangt.
Befremdlich halte ich ihre Formulierungen, die ich den älteren Menschen gegenüber als eher diskriminierend bezeichne, “ Der Senior pichelte sein Pils,…“
„Nach dem Spiel kommt plötzlich die Polizei und packt den älteren Herren,…“
Ich weiß nicht welches Bild Sie von alten Menschen und insbesondere von Menschen in einer Altenhilfeeinrichtung haben. Zunächst sei festgestellt, dass Menschen in Altenheimen nicht zwangsläufig unter einer Betreuung stehen (im Volksmund auch Entmündigung genannt). In der Folge bedeutet es dass sie zu jeder Tages und Nachtzeit die Einrichtung verlasen können und dürfen. Ein zurückhalten ohne richterlichen Beschluss ist nicht gesetzeskonform.
Wenn dieser Senior die Einrichtung verlässt so darf ihn die Pflegeperson zunächst nicht daran hindern.
Vermutlich hat in diesem Fall der Senior das Haus verlassen und es versäumt sich abzumelden. Aus der Fürsorgepflicht und einer moralischen Verantwortung heraus werden die Mitarbeitenden der Altenhilfeeinrichtung die Polizei um Hilfe bei der Suche nach dem Senior gebeten haben.
Ich glaube aber kaum dass die Polizei ohne rechtlichen Hintergrund den Senior „packt“ um ihn zurück zu bringen.
Selbstverständlich denken auch Seniorenheime ernsthaft darüber nach in der Einrichtung ein Sky-Abo abzuschließen.
Doch wird das Abo nicht für 19,90 € zu bekommen sein. Als Altenhilfeeinrichtung zählt man zu den gewerblichen Einrichtungen und die dafür zu zahlenden Monatsbeiträge liegen deutlich höher.
Der verhandelte Anteil im Pflegesatz für die soziale Betreuung in Pflegeheimen beträgt 0,60 € pro Bewohner und Tag . Bei einem 80 Betten Haus sind das gerade einmal 48,00 € pro Tag und 1.440,00 € im Monat.
Davon wird alles aus dem Bereich Tagesgestaltung finanziert.
Gerne liste ich alle Positionen auf die durch das Budget finanziert werden müssen.
Somit muss eine Einrichtung ihre Einrichtungsspezifischen Schwerpunkte setzen.
Dazu kann der Abschluss eines Sky-Abos zählen. Allerdings wären es hier im Perthes-Haus etwa 6 Personen die davon profitieren würden.
Fußball verbindet Generationen. Vielleicht wäre es hilfreich gewesen einen Aufruf zu starten zum Generationsübergreifendem Fußball gucken.
Wie wäre es wenn die „jüngeren“ Fußballinteressierten Patenschaften für Senioren im Altenheim übernehmen und diese dann zum Fußball gucken in die Phuma – Bar abholen und begleiten. Dann bräuchten Seniorenheime kein teuren Sky-Abo`s abschließen und die Gastronomie hätte zusätzliche Kunden.
Bernhard Pendzialek
Einrichtungsleiter
Perthes-Haus
Holzwickede
Jörg Häusler
Nun, manche Formulierung mag vielleicht flapsig wirken, aber ich persönlich kann dort keine diskriminierende Tendenz erkennen. Letztendlich hat da vermutlich Jeder seine eigene Schmerzgrenze. Nichts desto trotz muss man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, denke ich. 😉
Was den letzten Absatz betrifft, halte ich diesen für einen interessanten Gedanken.