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Für mehr Sicherheit: Kreis nimmt Radwege in Holzwickede unter Lupe

Nur 20 Prozent der Radfahrer bremsen ab, wenn sie über einen Einmündungsbereich fahren. Foto: M. Arnold - Kreis Unna
Nur 20 Prozent der Radfahrer bremsen ab, wenn sie bei dieser Beschilderung über einen Einmündungsbereich fahren: Einmümdung Oelpfad/Massener Straße.. (Foto: M. Arnold – Kreis Unna)

(PK) Die Zahl der Unfälle mit Radfahrern steigt, der Kreis will gegenlenken und plant Sonderverkehrsschauen. Gestartet wurde in Holzwickede. Erkenntnis: Radfahrer haben es auch nicht immer leicht. Einige Maßnahmen sollen nun Abhilfe schaffen.

Eine Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen beschäftigt sich kritisch mit sogenannten und entsprechend ausgeschilderten Zweirichtungs-Radwegen. Mit den aktuellen Unfallzahlen der Polizei Anlass genug für den Kreis, die Einmündungsbereiche dieser Radwege im Zuständigkeitsbereich – also in Bönen, Holzwickede und Fröndenberg – im Lichte neuer Erkenntnisse genauer unter die Lupe zu nehmen. Holzwickede stand zuerst auf dem Programm.

Gemeinsam mit Gemeinde und Polizei in Augenschein genommen wurden die entsprechend ausgeschilderten Zweirichtungs-Radwege entlang der Chaussee, der Sölder Straße, der Friedrich-Ebert-Straße und am Oelpfad. Die Kommissionsmitglieder waren sich einig, dass die gesetzlich vorgeschriebene Mindestsicherung z. B. durch eine Furtmarkierung und das Verkehrszeichen „Radfahrer kreuzen“ ergänzt werden müssen.

„Weil es nicht überall eine ausreichende Sicht auf den von rechts kommenden Radverkehr gibt, wird in diesen Einmündungen nun die Furtmarkierung als optisches Signal rot eingefärbt“, erläutert Michael Arnold von der Straßenverkehrsbehörde beim Kreis.

An der Einmündung Massener Straße/Oelpfad wird sogar das Vorfahrtsrecht verschärft. Hier schränkt eine Brücke die Sicht auf den Radverkehr von rechts dermaßen ein, dass der einbiegende Verkehr künftig durch das Verkehrszeichen „Halt, Vorfahrt gewähren“ zum Stopp gezwungen wird.

Regeln allein reichen aber nicht aus. „Augen auf“ und „Rücksicht nehmen“ sind zwei Dinge, mit denen jeder Verkehrsteilnehmer (s)einen persönlichen Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit leisten kann. Michael Arnold appelliert deshalb an alle Radfahrer, in den Einmündungsbereichen trotz eines Vorfahrtsrechtes immer Vorsicht walten zu lassen.

Aus gutem Grund: Nach der Studie des Bundesamtes werden nur 25 Prozent der Radler, die in der linken Fahrtrichtung auf einem Radweg unterwegs sind, langsamer, wenn sie einen Einmündungsbereich überfahren. Das kann schlimme Folgen haben, denn die Forschung sagt ebenfalls, dass nur 20 Prozent der rechts einbiegenden Fahrzeuge vor der Radverkehrsfurt bremsen oder anhalten.

Übrigens: Nicht als Zweirichtungs-Radwege ausgewiesene Bereiche wie z.B. entlang der Stehfenstraße wurden keiner Prüfung unterzogen. Fahren in Gegenrichtung war und ist hier schlicht verboten. In Fahrtrichtung Nordstraße gehören Radfahrer sowieso auf die Straße.

Radwege

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