Freundeskreis holt Professor Henri Ménudier nach Holzwickede
Dem Freundeskreis ist es gelungen, den bekannten französischen Politologen, Professor Henri Ménudier, zu einem Gastvortrag in deutscher Sprache in die Emschergemeinde zu holen.
Der Politologe Professor Henri Ménudier beschäftigt sich insbesondere mit Deutschland nach 1945 und den deutsch-französischen Beziehungen in Europa. Er hat an bekannten Eliteschulen in Paris sowie an mehreren deutschen Universitäten, zuletzt in Freiburg, als Gastprofessor unterrichtet. Henri Ménudier kann auf eine jahrelange umfangreiche Vortragstätigkeit in und außerhalb Europas zurückblicken, daneben veröffentlichte er auch Bücher und zahlreiche Artikel. Auch in den deutschen Medien ist er wiederkehrend präsent. Sein Engagement bezieht sich besonders auf die Vertiefung der deutsch-französischen Beziehungen in der Zivilgesellschaft und im Rahmen des sogenannten Weimarer Dreiecks zwischen Frankreich, Deutschland und Polen wirkte er aktiv mit. Er gilt als überzeugter Anhänger der deutsch-französischen Freundschaft zugunsten der europäischen Einigung.
Hochkarätiger Gastvortrag und CSG-Besuch
Die europäische Einigung in dieser schwierigen europäischen Zeit hochzuhalten, ist auch erklärter Wille des Holzwickede Freundeskreises. Er hat Henri Ménudier im Oktober zu einem Gastvortrag in die Emschergemeinde eingeladen. Es handelt sich um einen Zusatztermin, der im veröffentlichen Jahresprogramm des Vereins bislang nicht zu finden ist. Henri Ménudier spricht fließend deutsch und freut sich auf eine interessante Gesprächsrunde mit den Holzwickeder Besuchern.
Nach seinem Vortragstermin beim Freundeskreis im Gemmekehaus wird Ménudier am nächsten Vormittag dem Clara-Schumann-Gymnasium einen Besuch abstatten, um dort vor Schülerinnen und Schülern der Kurse Geschichte und Französisch zu referieren und zu diskutieren. Die Schulleitung des CSG hat dieses Angebot des Freundeskreises gern angenommen. Auch wurde unproblematisch eine weitangelegte Kooperation mit dem ZIB Unna, der VHS Unna-Fröndenberg-Holzwickede und der Dortmunder Auslandsgesellschaft NRW eV und Europe direct getroffen.
Das Thema in Holzwickede wird für Ménudier die aktuelle Bedrohung Europas- und hier namentlich Frankreichs und Deutschlands – durch den internationalen Terrorismus sein.
Internationale Terrorismus als Herausforderung für Europa
Als ehemalige Kolonialmacht, die darüber hinaus in den aktuellen militärischen Konflikten Afrikas, des Mittel- und Nahen Ostens involviert ist, bleibt Frankreich eine wichtige Zielscheibe des internationalen Terrorismus. Mehrere Attentate mit vielen Toten und Verletzten waren in den letzten Jahren zu beklagen. Es wurden auch viele Attentate vereitelt. Die aktuelle Lage ist besonders gefährlich, weil die Kriege in muslimischen Staaten eine starke Anziehungskraft über junge Menschen ausüben, die die westliche Lebensart und ihre Werte radikal ablehnen. Es lohnt sich über Ursprung, Organisation, Vernetzung, Formen, Folgen und Bekämpfung des internationalen Terrorismus nachzudenken. Es geht um eine existentielle Herausforderung nicht nur für die Europäer. Die Vereinbarkeit von Islam, Demokratie und Menschenrechte sowie der Beitrag Europas zur Lösung der religiösen und politischen Konflikte in einer globalisierten Welt sind unbedingt diskussionswürdig.
- Termin: Montag, 24. Oktober 2016, 20 Uhr (Einlass: 19 Uhr), Alois-Gemmeke-Haus, Eintritt frei.