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Flüchtlingen sollen bald wieder Unterkunft an der Mühlenstraße beziehen

Die Flüchtlingsunterkunft an der Mühlenstraße wird derzeit auf Einzelversorgung umgebaut und soll bald wieder bezogen werden: die CDU-Fraktion bei der Besichtigung der Unterkünfte. (Foto: Privat)

Der Bericht der Verwaltung zur Situation der Flüchtlinge in Holzwickede stand heute (20. März) im Mittelpunkt einer Sitzung des Ausschusses für Jugend, Familie, Senioren und Gleichstellung im Rathaus.

Wie der zuständige Mitarbeiter Andreas vom Lehn darlegte, leben aktuell 248 Flüchtlingen in der Gemeinde (Stand: 14. März). Einen Monat zuvor waren es noch 269 Personen gewesen. Von den aktuell 248 Flüchtlingen befinden sich 133 im laufenden Asylverfahren, 64 sind anerkannte, 17 vollziehbare, 33 noch nicht rechtskräftig abgelehnte Bewerber sowie eine Person mit ungeklärtem Status.

Insgesamt gibt es 40 Flüchtlingskinder in Holzwickede von denen acht Kinder einen Kindergarten, 14 eine Grundschule, sieben eine weiterführende Schule besuchen und zehn Kinder zu Hause sind.

Auf Nachfrage, ob den Flüchtlingen inzwischen Internet zur Verfügung steht, erläuterte Andreas vom Lehn: In den neuen Modulbauten an der Bahnhofstraße gibt es Telefon und eine 50 MB-Leitung mit Flatrate und Volumenbegrenzung. Auch in den Unterkünften an der Mühlenstraße ist inzwischen WLAN bzw. ein Hotspot ohne Volumenbegrenzung eingerichtet worden. Der Gemeinde entstehen dadurch circa 200 Euro monatliche Kosten. Inzwischen hat die Verwaltung auch beim Fahrservice ein Angebot angefragt für eine Verbindung zwischen der Mühlenstraße und Ortsmitte. „Das Angebot liegt allerdings noch nicht vor“, so Andreas vom Lehn. „Bei der VKU haben wir nicht angefragt, da nicht beabsichtigt ist, einen VKU-Bus einzusetzen.“

Zurzeit steht die zur Flüchtlingsunterkunft umgebaute ehemalige Raketenstation leer. Die Zentralküche, aus der das DRK die Bewohner versorgen sollte, wird so verändert, dass sich die Bewohner künftig individuell selbst bekochen und versorgen können.

Zentralküche wird derzeit auf Einzelversorgung umgebaut

Sobald die älteren Notunterkünfte an der Bahnhofstraße 23 und 25 abgerissen werden, sollen einige der Bewohner zur Mühlenstraße umziehen. Das geschieht auch im Hinblick darauf, dass die BIMA/Bundeswehr als Eigentümerin die Unterkünfte wieder zurückfordern könnte, wenn diese nicht genutzt werden. So hat das Bundesministerium für Migration und Flüchtlinge (BAMF) auch schon angefragt, wie es um die Unterbringungssituation in der Gemeinde bestellt ist und die ehemalige Raketenstation genutzt wird.

Offenbar funktioniert auch der Dialog zwischen Verwaltung und Ehrenamtlichen wieder etwas besser, wie Matthias Aufermann für die Verwaltung und Friedhelm Nusch für die Flüchtlingsinitiative auf Nachfrage der CDU bestätigten: „Wir haben uns zusammengesetzt und vereinbart, nach vorne zu blicken und weiter gemeinsam zu arbeiten. Auch wenn wir in der Sache nicht immer einer Meinung sind.“ Auf Ebene der Hauspaten finden ohnehin regelmäßige Treffen statt.

KI bietet Ehrenamtlichen Hilfe und Vernetzung an

Für die Initiative der Flüchtlingshelfer lenkte Friedhelm Nusch den Fokus auf die Integrationsfrage: „Wir müssen uns fragen, wie wir mit den Menschen umgehen wollen, die als Asylbewerber anerkannt sind und jetzt hier bei uns bleiben. Wollen wir diese Neubürger, wie in Fröndenberg, in Obdachlosenunterkünften unterbringen? Da kommt noch etwas auf uns zu“, warnt Nusch.

Ina Ravenschlag und Antje Vandree vom Kommunalen Integrationszentrum Kreis Unna (früher RAA) in Bergkamen berichteten über ihre Aufgabe, die im wesentlich darin besteht, die Ehrenamtlichen Flüchtlingsinitiativen im Kreis zu unterstützen und untereinander zu vernetzen. So können die Ehrenamtlichen bei der KI auch finanzielle Fördermittel beantragen oder sich in rechtlichen oder anderen Fragen beraten und fortbilden lassen.

AfJFSG


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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