Flüchtlinge ziehen in Vereinsheim auf Haarstrang-Anlage: Vereine arrangieren sich
Nach dem Bericht des Emscherblogs in dieser Woche, dass die Gemeinde Holzwickede Teile des Vereinsheim auf der Haarstrang-Sportanlage für Flüchtlinge nutzen will, hat jetzt der Vorstand des Holzwickeder Sport Clubs reagiert:
Das ist eine große Aufgabe auch für den Sport, und wir stellen uns ihr vorbehaltlos“
Karl Lösbrock, HSC-Vorsitzender
Die dringend benötigte Aufnahme von Syrien-Flüchtlingen auch in Holzwickede habe Auswirkungen auf den Übungs- und Spielbetrieb des Holzwickeder Sportclubs. „Das ist eine große Aufgabe auch für den Sport, und wir stellen uns ihr vorbehaltlos“, erklärte HSC-Vorsitzender Karl Lösbrock in einer erweiterten Vorstandssitzung zur Ankündigung der Gemeinde, von Montag an Teile des Sportheims der Haarstrang-Sportanlage in Opherdicke für die Unterbringung von Flüchtlingen zu nutzen.
In einer Ortsbesichtigung mit dem Fachbereichsleiter Schule, Sport, Kultur, Soziales der Gemeinde, Mathias Aufermann, informierten sich jetzt Vorstandsmitglieder des HSC zusammen mit dem Vorsitzenden des Ortsverbandes für Sport, Dirk Jacobi, und dem Vorsitzenden der Turngemeinde, Peter Wehlack, über die geplanten Maßnahmen, die vornehmlich den HSC betreffen. Danach wird das gesamte Obergeschoss des Sportheims mit seinen Sitzungsräumen sowie eine Dusch-/Umkleidekabine im Erdgeschoss den in der kommenden Woche eintreffenden Flüchtlingen zur Verfügung gestellt.
Nur eine von vier Kabinen für die Vereine blockiert
Ursprünglich war angedacht, zwei der insgesamt vier Kabinen zu belegen. „Aber da wir möglichst nur männliche Flüchtlinge in dem Sportheim unterbringen wollen, benötigen wir nur eine Kabine“, betonte Aufermann und stieß bei den HSC-Vertretern auf positive Resonanz. „Damit ist uns schon sehr geholfen“, so der 2. Vorsitzende Wolfgang Hense.
Wegen der Belegung des Obergeschosses kann auch der HSC-Gesundheitssport dort drei seiner Kurse nicht mehr durchführen. „Wir akzeptieren das und haben schon Lösungsmöglichkeiten“, lobte die Gesundheitssport-Leiterin Susanne Werbinsky unter anderem eine Familie, die einen Kursus in ihren Privaträumen durchführen will. „Das ist die Solidarität, die wir alle den aus den schrecklichen Krisengebieten kommenden Menschen gegenüber zeigen sollten.“
Das ist die Solidarität, die wir alle den aus den schrecklichen Krisengebieten kommenden Menschen gegenüber zeigen sollten.“
Susanne Werbinsky, HSC-Gesundheitssport
Wie lange das Opherdicker Sportheim vom HSC nur teilweise genutzt werden kann und ob eventuell auch andere Sportstätten für die Unterbringung von Flüchtlingen herangezogen werden müssen, konnte Fachbereichsleiter Aufermann nicht verbindlich sagen: „Wir wollen möglichst keine weiteren Sportstätten in Anspruch nehmen und sind ständig auf der Suche nach anderen geeigneten Räumlichkeiten, aber ob uns das bei dem zu erwartenden Flüchtlingsstrom auf Dauer gelingt, kann natürlich nicht vorhergesagt werden“.