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Festakt zum 30jährigen Bestehen der Partnerschaft mit Weymouth & Portland

Trugen sich ins Goldene Buch der Gemeinde Holzwickede ein, v.l. Bürgermeisterin Ulrike Drossel, Marie-Luise Wehlack (DBC), Bürgermeister Richard Korsior, Fred Flack (Twinning Society) und Caroline Churchill. (Foto: P. Gräber – Emscherblog.de)

Die Gäste aus Weymouth & Portland, ihre Gastgeber, Vertreter der Partnervereine, der Politik und Verwaltung nahmen am feierlichen Festakt der Gemeinde teil, der heute (26. April) anlässlich des 30jährigen Bestehens der gemeinsamen Partnerschaft auf Haus Opherdicke stattfand. Im Mittelpunkt stand der Eintrag des Bürgermeisters der englischen Partnerstadt, Richard Korsior, und seiner Frau Caroline Churchill ins Goldene Buch der Gemeinde Holzwickede. Auch Marie-Luise Wehlack vom Deutsch-Britischen Club sowie Fred Flack, Vorsitzender der Twinning Society, trugen sich in das Buch ein.

In ihrer Begrüßungsrede würdigte Bürgermeisterin Ulrike Drossel die Bedeutung der Partnerschaft zwischen beiden Kommunen. Gerade in Zeiten des Brexits, der politischen Trennung Großbritanniens von Europa, seien die freundschaftlichen Bande zwischen den Menschen beider Kommunen wichtiger denn je, so Ulrike Drossel. Allerdings sei Partnerschaft auch kein Selbstläufer, warnte die Bürgermeisterin. Sie bezeichnete es als ihr besonderes Anliegen, die jungen Generationen für die Städtepartnerschaft zu begeistern. Es habe in der Vergangenheit immer wieder Bemühungen um einen Jugendaustausch und auch vereinzelt Aktivitäten gegeben. Doch vieles sei im Konjunktiv geblieben. „Darum habe ich es auch sehr bedauert, dass unser Angebot, an den Ruhr-Games und dem Jugendcamp teilzunehmen, nicht wahrgenommen wurde“, so Ulrike Drossel.

„Es gibt viel zu tun“, appellierte Holzwickedes Bürgermeisterin, die partnerschaftlichen Beziehungen auf allen Ebenen auszubauen: Die Vereine in beiden Kommunen könnten ihre Aktivitäten stärker länderübergreifend gestalten, die Motorsportfreunde beispielsweise gemeinsame Ausfahrten unternehmen und vieles mehr.

Partnerschaft ist kein Selbstläufer

Beim Deutsch- Britischen Club habe Marie-Luise Wehlack die freundschaftlichen Beziehungen zu Weymouth & Portland mehr als 30 Jahre lang maßgeblich begleitet. Doch nun habe die Vorsitzende des Partnerschaftsvereins bereits angekündigt, nicht wieder als Vorsitzende kandidieren zu wollen, bedauert Ulrike Drossel. Ähnlich sehe es in Weymouth & Portland aus, wo Fred Flack, Vorsitzender der Twinning Society, ebenfalls mit der demografischen Entwicklung beschäftigt ist. Den Vertretern der beiden Partnerschaftsvereine gebühre großen Dank für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement, schloss Holzwickedes Bürgermeisterin.

Ulrike Drossel überreichte Richard Korsior ein Aquarell der Holzwickeder Malerin Ilka Breker (M.) als Gastgeschenk. Das Bildmotiv symbolisiert die Freundschaft zwischen beiden Kommunen. (Foto: P. Gräber – Emscherblog.de)

Ihr englisches Pendant, Bürgermeister Richard Korsior, erinnerte daran, dass es in früheren Zeiten Könige, Minister und Diplomaten waren, die die Dinge für die Menschen arrangierten. In der heutigen Zeit regeln die Menschen ihre Beziehungen selbst von Mensch zu Mensch. Eine Städtepartnerschaft sei dabei sehr wichtig, weil sie keine abstrakte diplomatische Beziehung ist, sondern die Menschen in zwei Gemeinden direkt zusammenbringt und ihnen ermöglicht, zu sehen, wie sie leben und wohnen. Es gebe viele Wege, wie eine Botschaft zu den Menschen kommt. Lernen und Bildung sei der wichtigste Weg, eine Städtepartnerschaft sei ein weiterer. Er bedeute ganz konkretes Handeln und nichts Abstraktes. Das Wichtigste sei aber, dass die Botschaft ankommt. „In diesem Sinne lasst uns heute hier feiern, dass die Verträge für unsere Partnerschaft vor 30 Jahren unterzeichnet und die Partnerschaft sogar schon vor 35 Jahren angebahnt wurde“, schloss Richard Korsior.

Städtepartnerschaft verbindet die Menschen

Richard Korsior überreichte seinerseits die abstrakte Glasskulptur eines lokalen Künstlers aus Weymouth als Geschenk. (Foto: P. Gräber – Emscherblog.de)

Anschließend überreichten die Bürgermeister gegenseitig ihre Gastgeschenke. Ulrike Drossel schenkte Korsior ein von Ilka Breker gemaltes Aquarell, das zwei Wahrzeichen der Partnerstädte, das Holzwickeder Rathaus und berühmte Uhr von Weymouth, und einen Handschlag als Symbol der gemeinsamen Verbindung zeigt. Richard Korsior überreichte der Bürgermeisterin die Glasskulptur eines lokalen Künstlers aus seiner Heimatstadt, die, je nachdem aus welchem Winkel man sie betrachtet, die Umrisse von Weymouth & Portland, ein Boot oder eine Welle darstellt.

Im weiteren Verlauf des Empfangs präsentierte Marie-Luise Wehlack dann mit Charles Stevens noch einen Überraschungsgast: Der junge Mann ist derzeit Städtebotschafter in Osnabrück und Mitglied eines etwas anderen Diplomatischen Korps. Diese bisher in Deutschland einmalige Einrichtung geht auf eine Anregung der Stadt Osnabrück zurück, die seit 1961 insgesamt zehn Partnerschaften zu anderen Städten pflegt. Nach Abschluss der Partnerschaftsverträge mit Haarlem und Angers im Jahr 1964 beschlossen die drei Städte zur Vertiefung und Förderung ihrer Partnerschaften innerhalb der Stadtverwaltungen eine Stelle für junge Leute einzurichten, von der alle anfallenden Tätigkeiten im Rahmen der Partnerschaft erledigt werden. Seitdem findet regelmäßig zwischen den verschiedenen Partnerstädten ein Austausch von Städtebotschaften statt. Etwa 150 junge Frauen und Männer haben das Angebot bislang schon genutzt, als Städtebotschafter für ein Jahr in der Stadtverwaltung einer Partnerstadt zu arbeiten. Nicht wenige sind nach Ende des Arbeitsvertrages aus persönlichen oder beruflichen Gründen in der jeweiligen Stadt oder dem Land geblieben.

Der junge Opherdicker Gitarrist Phillip Schütte umrahmte den Festakt gekonnt musikalisch mit klassischen und eigenen Kompositionen. (Foto: P. Gräber – Emscherblog.de)

Die Vorsitzende des Deutsch-Britischen Clubs ist von diesem Modell der Städtebotschafter sehr angetan: „So etwas würde ich mir auch für Holzwickede und unsere drei Partnerstädte wünschen“, sagt Marie-Luise Wehlack.

Musikalisch umrahmt wurde der Empfang von dem jungen Opherdicker Gitarristen Phillip Schütte mit klassischen und eigenen Kompositionen.

Das Restprogramm

Der Donnerstag wird morgen weniger offiziell und etwas entspannter verlaufen. Dann unternehmen die englischen Gäste mit ihren Gastfamilien und interessierten Gästen eine Tagesfahrt nach Köln mit Dombesuch, Besichtigung der Altstadt und Mittagessen im Früh sowie anschließender Rheinfahrt. Übermorgen, am Freitag (28. April), wird die englische Delegation dann wieder in Richtung Heimat reisen.

 

Deutsch-Britischer Club


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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