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Durch die nunmehr zweigeschossige Planung kann die neue Kita auf 2.000 qm Fläche untergebracht werden. (Entwurf: Weiss und Wessel)

Es ist vollbracht: Gemeinderat schafft Baurecht für neue Kindertagesstätte im Park

Durch die nunmehr zweigeschossige Planung kann die neue Kita auf 2.000 qm Fläche untergebracht werden. (Entwurf: Weiss und Wessel)
So soll die zweigeschossige Kindertagesstätte der AWO nach wie vor aussehen. Ausgelegt für 75 Kinder plant der Träger AWO auf dem Standort im Emscherpark jedoch eine wesentlich größere und attraktivere Außenspielfläche von rd. 1.350 m².  (Entwurf: Weiss und Wessel)

Es ist vollbracht: Nach drei Jahren Suche hat der Gemeinderat in der letzten Sitzung des Jahres heute endlich einen Standort für die neue vierzügige Kindertagesstätte ausgewiesen, den Bebauungsplan gebilligt und damit Baurecht für den Standort nördlich der Multisportanlage im Emscherpark geschaffen.

Diskutiert wurde der Standortbeschluss im Rat nicht mehr groß. Warum auch, nach so langer Zeit sind alle Informationen bekannt, alle Argumente ausgetauscht. Lediglich in der Fragestunde zu Beginn der Ratssitzung hatte es offenbar noch Informationsbedarf beim Sprecher der Initiative Pro Park geben. Peter Steckel ließ sich noch einmal vom 1. Beigeordneten der Gemeinde bestätigen, dass die neue Kita für maximal 75 Kinder in vier Gruppen geplant ist und für jedes Kind eine Außenspielfläche von mindestens zwölf Quadratmetern (also insgesamt 900 m²) gesetzlich vorgeschrieben ist. Bernd Kasischke bestätigte weiterhin, dass die AWO als Träger der Kita auf dem nunmehr beschlossenen Standort im Park eine großzügigere Außenspielfläche von insgesamt ca. 1.350 m² anlegen will. Ferner erklärte Kasischke auf eine weitere Frage Steckels, dass die Kita zweigeschossig geplant und wie auf den bereits von der AWO öffentlich vorgestellten Entwürfen aussehen soll.

Pappeln bleiben unangetastet

Schließlich meldete sich ein weiterer Bürger zu Wort, der wissen wollte, ob die Gemeinde auch die großen Pappeln in der Nachbarschaft der Kita fällen lassen wird: Die Samen der Bäume könnten Allergien auslösen und herabfallende Äste die Kinder verletzten. Die Verwaltung teilte dazu mit, dass es einen Beschluss des Umweltausschusses gibt, welche fünf Bäume gefällt werden. Die Pappeln gehören nicht dazu und werden deshalb auch nicht gefällt.

Im weiteren Verlauf der Sitzung stand auch noch die Bürgeranregung eines lokalen Orchideen-Experten auf der Tagesordnung, der anregte, den Bau der Kita wegen des Vorkommens einer geschützten Wildorchideenart (Breitbblättriger Stendelwurz) auf dem Standort zu vertagen. Der Verfasser war allerdings gar nicht erst zur Ratssitzung erschienen. Fachbereichsleiter Uwe Nettlenbusch wiederholte zu dessen Anregung noch einmal seine Mitteilung aus den vorangegangenen Fachausschüssen: Das Vorkommen des Breitblättrigen Stendelwurzes stehe dem Bauvorhaben nicht entgegen, da diese Orchideenart nicht in ihrem Bestand gefährdet ist und deshalb auch nicht unter das gesetzlich vorgesehene allgemeine Besitz-, Zugriffs- und Vermarktungsverbot fällt.

CDU und Bürgerblock übten Enthaltung

Auf Nachfrage der CDU bestätigte die Nettlenbusch wie schon im Fachausschuss tags zuvor, dass alle Bäume, die gefällt werden müssen, vorher auf das Vorkommen von Fledermäusen oder anderen Tieren geprüft werden. Empfohlen wird eine solche Überprüfung auf Fledermaus-Besatz in dem erstellten artenschutzrechtlichen Gutachten allerdings nur für eine Roteiche und Säulenpappel. Beide Bäume bleiben aber unangetastet.

Die eigentliche Billigung der Kita-Planung und es geänderten Bebauungsplanes war ein gesonderter Tagesordnungspunkt. Die Sprecher der CDU- und Bürgerblock-Fraktion machten deutlich, dass ihre Fraktionen zwar weiterhin nicht den Kita-Standort im Park favorisieren, aber den Bau der Kita nicht aufhalten wollen. Mit 21 Ja-Stimmen der SPD, FDP und Grünen bei 15 Enthaltungen war der Beschluss schließlich nur noch Formsache.

Gegen den Bebauungsplan 8a Gemeindliche Mitte wäre, wie schon mehrfach berichtet, ein Bürgerbegehren nicht zulässig. Das von der Initiative Pro Park angestrebte Bürgerbegehren richtet sich gegen die Einleitung der Bauleitplanung und läuft damit ins Leere.

Emscherpark, Kita, Rat


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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