Ein versöhnender Kampfhahn „Made in Holzwickede“
Dass Kunst, Kultur und Fußball in Holzwickede einen auch international vielbeachteten Dreiklang bilden, zeigte sich jetzt an einem Projekt anlässlich des 55. Todestages des bekannten deutschen Bildhauers Benno Elkan. Der vom gebürtigen Dortmunder Elkan in seinem englischen Exil 1942 geschaffene Kampfhahn „Fighting Cock“ wurde von der Holzwickeder Designerin und Künstlerin Elke Strauch in unzähligen Arbeitsstunden nachgebildet. Die Skulptur zeigt einen kampflustigen Hahn mit den Krallen auf einem Fußball. Das Original selber, ein Geschenk von Arsenal London an seinen Stadtrivalen Tottenham Hotspurs, war in den Kriegswirren verschwunden. Bereits beim Adventsfenster der Spielvereinigung Holzwickede im Ballhaus hatte der Holzwickeder Gerd Kolbe, der die Geschichte der jüdischen Familie Elkan erforscht, die Geschichte des „Kampfhahnes“ eindrucksvoll erzählt.
Im Rahmen einer Feierstunde der Auslandsgesellschaft Intercultural Academy g(AgGmbH), der Stadt Dortmund und des Historischen Vereins vor über 200 Gästen aus Kunst, Kultur, Wirtschaft, Politik und Sport im Dortmunder Museum für Kunst- und Kulturgeschichte, übergab Elke Strauch die Skulptur, die jetzt ihren Ehrenplatz im Foyer des neuen Orchesterzentrums Dortmund erhalten wird.
Der Kampfhahn und die Kampfbahn
Die säulenumrandete 20 Meter hohe Rotunde im Dortmunder Museum für Kunst- und Kulturgeschichte zeigte auf neun großformaigen, mit einzigartig historisch bebilderten Bannern aus der Produktion von Elke Strauch, markante Details aus dem Leben und Wirken Benno Elkans, seine herausragende Bedeutung für die Stadt Dortmund sowie für den Schach- als auch Fußballsport. Die themenübergreifende Ausstellung „Die erstaunlichen Elkans und ihre Erben“ umrahmte kulissenartig die feierliche Lüftung des Geheimnisses der tuchbedeckten Sockelvitrine mit ihrer bis zur letzten Minute verhüllten Skulptur.
NRW-Arbeitsminister Guntram Schneider, Dortmunds Oberbürgermeister Ulrich Sierau, der Geschäftsführer der Auslandsgesellschaft NRW, Klaus Wegener, der Präsident des Deutschen Schachbundes, Herbert Bastian, Michael Rummenigge, Gerd Kolbe und die Verwaltungsdirektorin des Orchesterzentrums NRW, Sabrina Haane, zeigten sich vom im Holzwickeder Atelier von Elke Strauch wieder auferstandenen Werk Elkans begeistert. Stellvertretend sagte Guntram Schneider unter dem Applaus der Besucher: „Niemand soll und wird vergessen. Die Veranstaltung und die Skulpturenübergabe mit der Würdigung der Leistungen jüdischer Familien im Gemeinwesen ist eine wichtige Botschaft.“
Bekannt wurde Benno Elkan neben dem „Fighting Cock“ mit der Schaffung der Großen Menora, einem siebenarmigen und über fünf Meter hohen Leuchter vor der Knesset in Jerusalem sowie weiteren zahlreichen Denkmale, Büsten und Medaillen in Deutschland und England. Er porträtierte auch Staatsmänner, Wissenschaftler und Künstler. Und damit sich der Kreis „Kunst, Kultur und Fußball“ wieder schließt: Benno Elkan ist Mitbegründer des FC Bayern München und gründete vor 120 Jahren auch den DFC 95, heute TSC Eintracht 48/95, den ältesten Dortmunder und gleichzeitig zweitältesten westfälischen Fußballverein.
Für Elke Strauch war die Nachbildung des „Fighting Cocks“ eine besonders große Herausforderung. „Benno Elkan ist einer der bedeutendsten Künstler Dortmunds und weltweit als Bildhauer anerkannt. Das Vertrauen, eines seiner Werke wieder zum Leben zu erwecken, ist eine ganz besondere Ehre.“
Der „Kampfhahn“ wird in seiner neuen Heimat im Orchesterzentrum NRW in der Brückstraße 47 bald eines der Besucher-Anziehungspunkte werden. Auch die Fußballvereine Arsenal London und Tottenham Hotspurs zeigen großes Interesse, und im Programmheft des Spiels gegeneinander vor wenigen Wochen fand sich ein Hinweis auf das Werk Elkans.
Das nächste Kunstwerk: Wappen für den Fusionsverein
Um Fußball geht es auch bei der nächsten Herausforderung für Elke Strauch. Sie legte einen Entwurf für das mögliche neue Logo des Fusionsvereins aus SG und SV Holzwickede vor. „Dieses klassisch in Wappenmanier gehaltene und eben nicht runde Logo zeigt sehr schön die Einbindung des neuen Fusionsvereins in das Gemeindeleben, blendet auch die Historie beider Vereine nicht aus und ist eindeutig zukunftsgerichtet“, so Strauch. Entscheiden werden darüber die Mitglieder bei der Fusionsversammlung am 25. März in der Rausinger Halle.