Ein Impfzentrum für den Kreis Unna: Vieles offen – aber Planungen laufen mit Hochdruck
53 Impfzentren sollen in NRW entstehen. Auch im Kreis Unna laufen die Planungen für ein Impfzentrum bereits auf Hochtouren: In der neuen Kreissporthalle II an der Platanenallee werden fünf Impfstraßen eingerichtet. Ziel ist, noch vor Weihnachten alles fertig zu haben, um mit den Impfungen beginnen zu können, sobald der Impfstoff bereitgestellt werden kann. „Der Kampf gegen die Corona-Pandemie hat für mich oberste Priorität“, sagt Landrat Mario Löhr. „Die Impfung bedeutet für viele Menschen Hoffnung auf das Ende der globalen Pandemie. Wir im Kreis Unna unterstützen das Land bei der gewaltigen Aufgabe gerne, viele Millionen Menschen gegen das Virus zu impfen und die dafür notwendigen Strukturen zu schaffen.“
Praktische Lösungen gefragt
Zwar soll das Impfzentrum schon zum 15. Dezember betriebsbereit sein. Doch auch für die Verantwortlichen im Kreishaus noch viele Fragen offen, wie Mario Löhr, Gesundheitsdezernent Uwe Hasche und der Leiter des Gesundheitsamtes, Josef Merfels, heute im Pressegespräch einräumten. Täglich kommen neue Informationen, doch Vieles ist noch offen. Vor allem auch die beiden wichtigsten Fragen: Wann kommt der Impfstoff? Wieviel Impfstoff wird kommen?
Zu dem einen Impfzentrum im Kreis Unna werden auch mobile Einheiten gehören, die eingesetzt werden, um Personen zu impfen, die nicht ins Zentrum kommen können. Als Standort des Impfzentrums ist die neue Kreissporthalle an der Platanenallee in Unna ausgewählt worden. Der Vorteil: Das Gebäude gehört dem Kreis Unna, ist barrierefrei und Erfahrungen aus dem Aufbau des benachbarten Testzentrums lassen sich dabei verwerten. Die Kreissporthalle ist zwischen 2017 und 2019 neu errichtet worden. Im Frühjahr 2019 konnte sie zum ersten Mal genutzt werden. Neben der Kreissporthalle steht ein großer Parkplatz zur Verfügung. Mit Nahverkehrsmitteln ist sie ebenso gut zu erreichen wie mit dem eigenen Pkw. Auch ein Fahrdienst wird noch geprüft. Auf rund 1.600 Quadratmetern sollen fünf Impfstraßen entstehen. Das heißt, dass an fünf Plätzen gleichzeitig Impfungen vorgenommen werden können. Außerdem wird es Einlasskontrollen, einen Anmeldebereich und einen Raum zur Nachbeobachtung geben.
Impforganisation
Während das Land NRW verantwortlich für den Gesamtprozess, die Lagerung und Distribution des Impfstoffs ist, kümmert sich der Kreis Unna um das Personal für die Registrierung der Impflinge, Sicherheitsmaßnahmen vor Ort und das Gebäude. Auch die Kassenärztliche Vereinigung hilft, die Mammutaufgabe zu stemmen: Sie stellen das medizinische und nichtärztliche Fachpersonal zur Impfung und Dokumentation, verantworten die medizinisch-fachliche Leitung und stellen die Aufklärungs- und Einwilligungserklärungen zur Verfügung. Auch die Hard- und Software zur Erfassung und Verarbeitung der Patientendaten kommt von dort, ebenso wie die Einsatz-Planung der mobilen Impfteams.
Da für die Aufklärung durch den Arzt jeweils nur etwa drei Minuten veranschlagt werden können, „würden wir uns Vorfeld bereits eine gute Aufklärung durch die Politik und Medien wünschen“, erklärt Prosper Rodewyk, Leiter der Leiter der KVWL-Bezirksstelle Dortmund. Auch muss der Wirkstoff im Abstand von 21 Tagen zweimal verimpft werden, um wirksam zu sein, so dass sichergestellt sein muss, dass ein Patient auch jeweils den gleichen Wirkstoff erhält.
„Die Rekrutierung des ärztlichen und nicht-ärztlichen Personals läuft auf Hochtouren und wir freuen uns über die vielen Helfer, die sich bereits bei uns gemeldet und ihre Unterstützung angeboten haben. Vor uns liegt eine herausfordernde Zeit, aber ich bin zuversichtlich, dass wir auch diese meistern werden. Der Kreis Unna und die KVWL arbeiten bei der Einrichtung des Impfzentrums Hand in Hand, was die Voraussetzung für einen möglichst reibungslosen Ablauf der Impfungen ist“, erklärt Dr. Prosper Rodewyk. Die Kosten für den Impfstoff, der an geeigneten Standorten in der Region gelagert werden soll, will die Bundesregierung zu 100 Prozent übernehmen. Die Kosten für die Einrichtung des Impfzentrums wollen sich Bund und Land teilen.
Geimpft werden voraussichtlich zuerst Bewohner und Patienten in den Seniorenheimen und Krankenhäusern, das Personal in diesen Einrichtungen und Arztpraxen sowie nach Alters- und Risikogruppen – die hochbetagte Bevölkerung zuerst. Doch auch dazu kommen täglich neue Informationen herein. Die Verantwortlichen im Kreishaus gehen ohnhin davon aus, „dass wir zunächst nicht genügend Impfstoff bekommen werden“. dennoch sollen die Impfungen im nächsten Jahr möglichst reibungslos anlaufen.
Ausführliche Informationen zur Impforganisation sind auch unter www.mags.nrw/coronavirus-schutzimpfung zu finden. Die Bundesregierung informiert unter www.zusammengegencorona.de/informieren/informationen-zum-impfen ausführlich zum Thema „Impfen“. PK | PKU