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Patrick Keiser ist einer der Antragsteller für die Aufnahme des Düsseldorfer Weges in die gemeindliche Straßenreinigung. Die Gemeinde befragt nun die Anlieger eines Teilbereichs im Düsseldorfer Weg erneut zur Straßenreinigung. (Foto: P. Gräber - Emscherblog)

Düsseldorfer Weg versinkt in Laub und Eicheln: Anlieger fühlen sich im Stich gelassen

Patrick Keiser gehört noch zu den jüngeren Anliegern: „Viele meiner Nachbarn schaffen es einfach nicht mehr, die Straßenreinigung privat zu erledigen.“ (Foto: P. Gräber – Emscherblog)

Patrick Keiser und seine Nachbarn im Düsseldorfer Weg fühlen sich missverstanden: „Keiner von uns will hier etwas umsonst. Selbstverständlich wollen wir auch dafür bezahlen, wenn die Gemeinde hier wieder die Straßenreinigung macht. Hier will auch niemand die Bäume fällen. Doch im Moment haben wir nicht das Gefühl, dass uns die Gemeinde auch nur ansatzweise entgegenkommen will bei unserem Problem hier.“

Das Problem Keisers und seiner Nachbarn:  In ihrem Abschnitt des Düsseldorfer Weges stehen alle zehn Meter Eichenbäume und die werfen im Herbst gefühlt tonnenweise Eicheln und natürlich auch Laub ab. Obwohl die meisten Eicheln und Blätter schon vor drei Woche gefallen sind, liegen die Eicheln noch immer kniehoch in den Beeten am Straßenrand, verstopfen sie die Kanäle und das zertretene Eichenmehl klebt in den Pflasterfugen. Fast täglich fegen die Anlieger in diesen Tagen das Laub zusammen, stopfen es in Säcke und transportieren es ab. „Erst am Wochenende hat mein Nachbar hier drei große Säcke mit Eicheln und Laub vollgepackt“, berichtet Patrick Keiser . „Jetzt liegt hier schon wieder alles voll.“

Ortstermin mit Unterschriftenliste

In der vergangenen Woche gab es einen Ortstermin mit der Bürgermeisterin, bei dem Ulrike Drossel eine Unterschriftenliste mit etwa 30 Unterschriften übergeben wurde. Darin fordern die Unterzeichner die kommunale Straßenreinigung im Düsseldorfer Weg. Anschließend stellte die Gemeinde einen Container am Ende der Straße auf.  „Wie soll ich mit der Schubkarre die Eicheln und das Laub in diesen Container bekommen?“, habe ihn seine 75-jährige Mutter gestern gefragt, berichtet Patrick Keiser.  

Die Siedlung sei Baujahr 1983 bis 1985. Im jahr 1984 seien die Eichen als kleine Bäume gepflanzt worden. „Jetzt sind die Bäume groß und wir müssen mit den Fehlern leben, die hier vor 40 Jahren gemacht wurden“, weiß Patrick Keiser. „Es gibt hier noch viele Nachbarn, die wie meine Eltern noch ältere Erstbezieher sind. Die schaffen es einfach nicht mehr, privat die Straßenreinigung hier durchzuführen.“

„Dabei will hier niemand etwas umsonst. Selbstverständlich würden wir
auch für eine Straßenreinigung zahlen.“  

Patrick Keiser

Dabei sind die Anlieger im Düsseldorfer Weg sehr ungleich von dem Eicheln-Problem betroffen. In Höhe der Hausnummer 24a stehen sehr viele der Eichen in einem Abstand von kaum zehn Meter. „Hinter dem Spielplatz steht nur eine verträumte Eiche und im Bereich des Spielplatzes stehen die Eichen teilweise in den Hochbeeten“, sagt Keiser. „An einigen Stellen würde es auch schon reichen, wenn die Bäume nur etwas beschnitten würden.“  Aber auch da haben die Nachbarn kaum ein Entgegenkommen der Gemeinde gespürt.

Als nicht besonders konstruktiv empfindet Patrick Keiser auch den Antrag, den die CDU nach dem Ortstermin gestellt hat. „Ich sehen es so, dass uns die CDU mit diesem Antrag signalisiert: ,Ihr müsste zusehen, wie ihr alleine klar kommt. Wir machen hier nichts umsonst.‘ Dabei will hier niemand etwas umsonst. Selbstverständlich würden wir auch für eine Straßenreinigung zahlen. “  

Auf dem Pflaster, in den Beeten am Straßenrand und in den Kanalschächten – überall liegen in der Herbstezeit die Eicheln im Düsseldorfer Weg. (Foto: P. Gräber – Emscherweg)

Verwaltung bringt Bürgerantrag in Fachausschuss ein

„Wir werden den Antrag der Anlieger prüfen und diesen dann als Vorlage in den Fachausschuss politisch einbringen“, erklärt Bürgermeisterin Ulrike Drossel. Ganz so einfach sei es allerdings nicht, den Düsseldorfer Weg wieder gebührenpflichtig durch die Gemeinde reinigen zu lassen. „Dabei ist abzuwägen, dass es auch Anlieger von dem gebührenpflichtigen Straßenreinigungsplan betroffen sein werden, die nicht direkt von der Problematik betroffen sind.“ Darüber hinaus müsse geprüft werden, ob die Kehrmaschine die engen Nebenstraßen überhaupt reinigen kann. „Außerdem müssen wir bei der Entscheidung die Begehrlichkeiten anderer verkehrsberuhigter Bereiche berücksichtigen“, so Ulrike Drossel weiter.

„Wir werden den Antrag der Anlieger prüfen und diesen dann als Vorlage in den Fachausschuss politisch einbringen“

Ulrike Drossel (Bürgermeisterin)

 Dass nur Teilbereiche des Düsseldorfer Weges wieder in den Reinigungsplan der Gemeinde aufgenommen werden, schließt die Bürgermeisterin ausdrücklich aus. „Das ist nicht möglich.“

Mit einer schnellen Entscheidung sei auch nicht zu rechnen, so Ulrike Drossel weiter. Es seien einfach sehr viele Fachbereiche und -abteilungen einzubeziehen: vom Steueramt über die Umweltbeauftragte bis zum Baubetriebshof.  

Düsseldorfer Weg, Eichen


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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