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In dem interaktiven Präventionsprogramm "Mein Körper gehört mir!", an dem die 3. und 4. Klassen der Dudenrothschule teilnahmen, geht es um Grenzen, die niemand überschreitend darf. (Foto: J. Günther)

Dudenrothschüler nehmen an Präventionsprogramm teil: „Mein Körper gehört mir!“

In dem interaktiven Präventionsprogramm "Mein Körper gehört mir!", an dem die 3. und 4. Klassen der Dudenrothschule teilnahmen, geht es um Grenzen, die niemand überschreitend darf. (Foto: J. Günther)
In dem interaktiven Präventionsprogramm „Mein Körper gehört mir!“, an dem die 3. und 4. Klassen der Dudenrothschule teilnahmen, geht es um Grenzen, die niemand überschreitend darf. (Foto: J. Günther)

„Mein Körper gehört mir!“, ist ein dreiteiliges interaktives Präventionsprogramm für Kinder der 3. Und 4. Klasse, in denen es um Grenzen geht, die niemand überschreiten darf. Die Schüler der Dudenrothschule nahmen jetzt an diesem Programm teil.

„Wenn wir ein Ja-Gefühl haben, können wir Ja sagen, wenn wir ein Nein-Gefühl haben, können wir Nein sagen. Wir können anderen sagen, wie wir uns fühlen, wenn wir berührt werden“, beschreibt der Lehrer und Medienbeauftragte Jan Günther eine zentrale Aussage des Programms. „Hände abklatschen ist toll, auch beim sanften Bürsten durch die Haare entsteht ein positives Gefühl. Doch wenn der Nachbar einen beim Halten des Tennisschlägers an den Po fasst, löst dies ein Nein-Gefühl aus. Es gibt Berührungen, die wir nicht wollen. Davon und wie wir auf sie reagieren können, handeln die Spiel- und Interaktionsszenen von ,Mein Körper gehört mir!‘.“

Schon viele Jahre im Schulprogramm verankert

An der Dudenrothschule ist „Mein Körper gehört mir!“ schon seit vielen Jahren im Schulprogramm verankert und ein fester Bestandteil eines jeden Schuljahres. Auch die Corona-Pandemie hielt die Grundschule nicht davon ab ihre Kooperation mit dem Projekt fortzuführen. „Gerade in der Pandemie müssen wir diese Präventionsarbeit leisten, Eltern und Schüler aufklären“, erklärt Schulleiterin Katja Buschsieweke.

Die interaktiven Spielszenen sind inhaltlich an der Lebenswirklichkeit der Kinder orientiert. (Foto: Jan Günther)
Die Spielszenen sind inhaltlich an der Lebenswirklichkeit der Kinder orientiert. (Foto: Jan Günther)

Die Schülerinnen und Schüler nehmen das Programm mit großer Aufmerksamkeit und Spannung auf. Es ist auch nochmal eine andere Art der Pädagogik, die Abwechslung bringt. „Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen uns, dass die Kinder mit deutlich mehr Selbstbewusstsein in die Welt gehen, in der es immer mehr Gefahren gibt. Deshalb arbeiten wir auch kontinuierlich unter anderem mit dem Internetführerschein und erziehen unsere Schüler zu mündigen Menschen des digitalen Zeitalters“, ergänzt Jan Günther.

75 Spielpaare im ganzen Bundesgebiet

HINTERGRUND: Seit 1994 ist die theaterpädagogische Werkstatt gGmbH (tpw) mit ihrem Präventionsprogramm gegen sexualisierte Gewalt an den Schulen in Holzwickede und im Bundesgebiet zu Gast. Mittlerweile sind mehr als 75 Spielpaare in den 3. und 4. Klassen im mobilen Einsatz. Dort zeigen sie die interaktiven Spielszenen an drei Vormittagen für jeweils eine Schulstunde.

Der Präventionsansatz verfolgt die Aufklärung und Sensibilisierung für das Thema sexualisierte Gewalt, um Kindern die Chance auf ein unbeschwertes, selbstbestimmtes Leben zu geben. Die offene Ansprache der Problematik und die Vermittlung von Handlungsmöglichkeiten sind ein wichtiger Bestandteil der präventiven Arbeit. Das Ganze wird über eine theatral-ästhetische Ausdrucksform vorgebracht, sodass Kindern die Möglichkeit bleibt, selbst zu wählen, ob sie in die kritische Distanz oder aber in die empathische Identifikation gehen wollen.

Zwei Theaterpädagogen, eine Frau und ein Mann, spielen Szenen, die sich inhaltlich an der Lebenswirklichkeit von Kindern orientieren. Eine besondere Bedeutung hat hierbei die Interaktion, denn die Kinder werden angeregt Fragen zu stellen, Vorschläge zu machen und sich allgemein mitzuteilen.

Wissenschaftlich evaluiert

„Mein Körper gehört mir!“ wird regelmäßig in Kooperation mit Fachleuten inhaltlich und sprachlich überarbeitet, um den sich wandelnden Herausforderungen aktuell zu begegnen. Diese Vorgehensweise zahlt sich aus. Die nachhaltig präventive Wirkung des Programms wurde durch die Heinrich-Heine-Universität beim Einsatz an Düsseldorfer Schulen evaluiert. Und auch die Goethe- Universität Frankfurt kommt in ihrer Untersuchung an Bielefelder Schulen zu einem positiven Fazit. Schülerinnen und Schüler, die an dem Präventionsprogramm teilgenommen haben, waren deutlich besser über sexualisierte Gewalt informiert und hatten mehr Handlungsoptionen für kritische Situationen als Kinder der Kontrollgruppen.

Die tpw bietet dem Lehrpersonal zur Nachbereitung des Programms pädagogisches Begleitmaterial an.

Weitergehende Informationen zum Thema finden Sie unter www.tpwerkstatt.de. Und auch für Kinder hat die tpw eine spezielle Website eingerichtet. Auf www.meinkoerpergehoertmir.de können die wichtigsten Inhalte des Programms noch einmal nachgelesen und anhand der Comiczeichnungen nachbetrachtet werden.

Präventionsprogramm

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