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Das MediaLab Kreis Unna des Regionalen Bildungsnetzwerks startet eine Reihe Arbeiten mit Tablets im Unterricht. Zielgruppe der ersten Veranstaltung am 25. März sind Lehrerinnen und Lehrer sowie pädagogische Fachkräfte der Primarstufe sowie der Sekundarstufe I und II. (Foto: privat)

Digitales Lernen: Teilhabe aller Schüler scheitert weiterhin an Austattung

Die neuen Tablets der Dudenrothschule erlauben ein sehr individuelles Lernen und werden im Unterricht eingesetzt. (Foto: privat)
Die Gleichbehandlung aller Schüler beim digitalen Lernen stand auf Antrag der SPD im Schulausschuss auf der Tagesordnung: Nicht allen Kindern stehen digitale Endgeräte zur Verfügung. (Foto: privat)

Wenn die Zwangspause der Schulen in der Corona-Krise eines gezeigt hat, dann dies: Es können nicht alle Kinder gleichermaßen am digitalen Lernen teilhaben. Dies liegt zum einen an den unterschiedlichen Lernplattformen und Ausstattungen in den Schulen der Gemeinde. Zum anderen verfügen aber auch die Schüler nicht über die nötigen Voraussetzungen für digitales Lernen wie Endgeräte, WLAN oder Internetanschlüsse.  Nach Ansicht der SPD müssen alle Schüler in Holzwickede über die nötigen Endgeräte verfügen. Falls nicht, sollten sie diese auch leihweise von der Gemeinde zur Verfügung gestellt bekommen. Ein entsprechender Antrag der SPD wurde im Schulausschuss gestern (4.6.) beraten und einstimmig angenommen. Allerdings bleibt der Antrag auch ohne Konsequenzen.

Auf Vorschlag der Verwaltung wurde Antrag zur Kenntnis genommen und die Verwaltung lediglich beauftragt, „in Zusammenarbeit mit den Schulen und unter Umsetzung des Medienentwicklungsplanes das digitale Lernen an den Holzwickeder Schulen voran zu bringen“.

SPD-Antrag ohne Konsequenzen

Zuvor hatte die Verwaltung das Ergebnis einer Umfrage an den Holzwickeder Schulen dargelegt, wie viele Schülerinnen und Schüler aufgrund von nicht vorhandenen digitalen Endgeräten oder einem schwierigen Wohn- und Lebensumfeld keine Chance haben, am Lernen auf Distanz teilzunehmen.

Aloysiusschule

Die Schule berichtete, dass nach Angabe von Eltern 136 Kinder nicht über ein eigene Endgerät verfügen, 76 haben auch keinen Druckerzugang.

Dudenrothschule

Hier wird von 38 Schülern berichtet, die keinen Zugang zu digitalen Geräten haben. Die Schule wies außerdem darauf hin, dass es in den Familien auch an digitalem Wissen fehlt, so dass das Bereitstellen von Geräten keine Lösung ist. Kritisch sieht es die Schulleitung außerdem, wenn die bereits in der Schule vorhandenen Endgeräte an die Schüler zur Nutzung zu Hause verteilt würden, weil diese dann zur Nutzung in der Schule fehlten.

Nordschule

Die Nordschule berichtet von etwa 30 Schülern, die keinen Zugang zu digitalen Endgeräten zu Hause haben.  Aus diesem Grund werden an der Nordschule alle Pflichtaufgaben und Arbeitspläne in Papierform an die Schüler verteilt.

Paul-Gerhardt-Schule

Die Schulleitung teilte mit: Einige Schüler haben technische Probleme unterschiedlicher Art. Es sei beabsichtigt, die vorhandenen Tablets gegen Unterschrift an die Schülern für das Lernen zu Hause auszugeben. Zusätzlich wird an einer App gearbeitet, die gleichzeitig Messenger und Videoplattform ist. Hierzu wurden auch Gelder bei der Gemeinde angefragt.

Von den beiden weiterführenden Schulen im Schulzentrum lagen rechtzeitig zur Sitzung keine Antworten vor.

Unterschiedliche Plattformen und wenig Endgeräte

Wie die Verwaltung dazu mitteilte und auch aus dem Sachstandsbericht zum Medienentwicklungsplan ersichtlich ist, steht an den Holzwickeder Schulen nur eine relativ übersichtliche Zahl von digitalen Endgeräten (z.B. Tablets) zur Verfügung. Allerdings können nach Erhalt der Digitalpaktmittel noch einige offene Bestellungen realisiert werden. Technisch gesehen, hält die Verwaltung „die Überlassung von schulischen Endgeräten“ an die Schüler für „problematisch“, da diese in ein System (mobile-device-management) eingebunden sind und „nicht ohne Weiteres an anderer Stelle als in der Schule einsetzbar“ seien.

Was die unterschiedlichen Lernplattformen an den Holzwickeder Schulen angeht, so wies die Verwaltung bereits jetzt darauf hin, dass „eine einheitliche Lernplattform für alle Schulen und Schulformen nicht sinnvoll wäre“.

AfSSKS, digitales Lernen


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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