Die Grünen erobern Parkraum zurück: Picknick auf Parkplätzen an der Hauptstraße
Parking day in der Emscherquellgemeinde: Die Holzwickeder Grünen wollen morgen (16. September) zwei Parkbuchten an der Hauptstraße „zurückerobern“ – zumindest für einen kleinen Moment.
Von 16.30 bis 19 Uhr, also mitten im Feierabendverkehr, wollen Ulrike Dürholt, Judith Kuck-Bösing und Friedhelm Klemp mit ein paar grünen Getränken, ein paar Äpfeln, einer Picknickdecke und aus Tetrapacks recycelten Geldbörsen die Parkplätze belegen. „Wir bringen auch ein paar Ausmalbilder und Buntstifte für die Kleinen mit, dann wird es für gut zwei Stunden etwas Gemütliches“, erhofft sich Ulrike Dürholt.
Die Gemeindeverwaltung hat die Genehmigung für die Aktion offiziell erteilt. Voraussetzung: Die Aktion und mitgebrachte Gegenstände dürfen nicht verkehrsbehindernd sein.
Anonym
„Lasst uns den Parkraum zurückerobern“ – Sagt mal, geht es noch ? Martialischer konnte es nicht ausgedrückt werden? Wurde der Parkraum denn mit Gewalt widerrechtlich weggenommen? Malbücher für kleine Kinder direkt an der Hauptverkehrsstrasse? Leider muss die Partei nicht nur in Bonn sondern auch auf kommunaler Ebene immer wieder für solche Spinnereien realitätsferner Phantasten herhalten.
Judith
Direkt an der Hauptverkehrsstraße, an der kleine Kinder sowieso aus Elterntaxis steigen, mit ihren Eltern auf Gehwegen unterwegs sind, ja genau da wollen wir zeigen, dass Raum, der nur für das Parken von Autos freigehalten wird, auch anders genutzt werden kann.
Raum, der fürs Parken von Autos reserviert ist, steht z. B. Menschen ohne Auto nicht zur Verfügung. Dieser Platz ist z. B. weder vorgesehen für Fußgänger oder Radfahrer, noch ist er dafür vorgesehen, dass man dort angenehm die Zeit in einer lebenswerten Innenstadt verbringen kann.
Natürlich halten passionierte Autofahrer, die am liebsten mit ihrem Gefährt bis in den Eingangsbereich von Geschäften fahren, das für Quatsch. Einfach mal vorbeikommen und gucken, wie es vor Ort ist, lohnt sich trotzdem.
Herzliche Einladung.
Tom
Ein Parkplatz ist nicht für Fußgänger/Radfahrer vorgesehen. Genau so wenig ist der Bürgersteig oder Radweg für Autos vorgesehen. Und warum bitte sollte ein Fläche für einen Radweg reserviert werden, wo ich doch gar kein Fahrrad habe? 🙂
Von „passionierten Autofahrern“ zu schwafeln ist reine Ideologie. Von einer lebenswerten Innenstadt an der Hauptdurchgangsstrasse/Landesstrasse zu reden, eine reine Träumerei. Hier geht es nur um die feuchten Träume eine realitätsfernen grünen Clique, die am liebsten sämtliche Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor abgeschafft sehen möchte.
Anstatt weiter auf einen Mobilitätsträger herumzuhacken und zu versuchen, die Bürger zu trennen, sollten Sie eher bemüht sein, allen Bürgern sinnvoll gerecht zu werden. Aber das lässt Ihre Denkweise ja nicht zu.
Ich persönliche vertraue dem Deutschen Wetterdienst. Ziehen Sie sich etwas Warmes und Trockenes an und viel Spaß….
Judith
Lieber Tom,
Auch wenn es Ihnen so vorkommt: Nicht alle verfügbaren Freiflächen im öffentlichen Raum als Parkmöglichkeiten ertüchtigen bzw. erhalten zu wollen und gegen alle Autos mit Verbrennermotor zu sein, sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe, die man tatsächlich voneinander trennen sollte. Deshalb hat auch die Umnutzung von bisher als Parkflächen für Autos genutzten Flächen nichts damit zu tun, ob man prinzipiell für oder gegen Autos, ob mit oder ohne Verbrennermotor ist.
An anderen Stellen der Hauptstraße stellen Gaststätten und ein Eiscafé ihre Tische und Stühle nach draußen, und offensichtlich werden diese durchaus genutzt. Das sind ja Tatsachen, die nicht irgendwelche Grünen Spinner umgesetzt haben.
Warum also nicht auch mal ausprobieren, einen Parkplatz so zu nutzen?
Ulrike Dürholt
Lieber Tom,
ganz lieben Dank fürs Däumchen drücken, hat geklappt ☺️ Blauer Himmel und Sonnenschein ☺️
Ein paar Herren der anderen Parteien schauten auch vorbei, also so schlecht war die Idee nicht, wenn auch politische Verbündete stehen bleiben und mit uns plauschen.
Mal selbst vorbei schauen und sich selbst ein Bild machen, wäre auch sinnig gewesen.
Spiele nicht zum Verkehr, zur sicheren Seite, zur Häuserseite, die einige Kinder jeden Tag entlang gehen, die waren offen für unsere Idee
Wie schon Herr Grönemeyer singt: Kinder an die Macht ☺️….
Es war ein bunter Nachmittag und das ist die Hauptsache ☺️
Sascha
Die anderen Parteien haben sicher nachgeschaut was ihre Partei jetzt wieder für einen Mist verzapft. Was kommt als nächstes? Parkplätze für Lastenräder oder eventuell Windräder auf der Hauptstrasse.
Mike
Die Grünen sind tolle Hechte, die immer für sinnvolle Ideen gut sind. Vor Ort Parkraum vernichten ist großartig, aber im Bund sieht man, dass nach einem Jahr viel bessere Ideen da sind, wie Unternehmen vernichten, Strom, Gas und Lebensmittel super teuer machen und nebenbei noch Straßen oder Weihnachtsbeleuchtung abschaffen. Die Lebenslüge der Grünen, dass man alle Atomkraftwerke abschaltet und den fehlenden Strom durch Wind und Sonne ersetzt ist nicht überwunden, die Bürger müssen Wohlstands Verluste hinnehmen. Daher:nicht jammern, sondern anders wählen, mal sehen, ob vier Jahre zum Nachdenken reichen
Alex
Wo ist genau ist denn Parkraum „vernichtet“ worden? Die Grünen machen Strom, Gas und Essen teurer? Was für ein polemischer Blödsinn. Aktuell sind noch drei Atomreaktoren aktiv und erzeugen pro Quartal was? 5% unseres Strombedarfs? (Bitte korrigieren)
Nächstes mal anders wählen bin ich auch für. Definitiv sollten CXU und FDP weniger Stimmen kriegen, da bin ich ganz ihrer Meinung.
Tom
Na ja, es sind nicht die Grünen alleine. Die anderen Parteien haben schon das ihrige dazugetan. Ein Ausstieg aus Atomkraft und fossiler Energie ist schon sehr gewagt, solange keine Alternativen ausreichend zur Verfügung stehen. Und statt einem Kohlekraftwerk mal eben zehn Windräder bauen geht auch nicht, da aufgrund fehlender Speichermöglichkeiten Strom verbrauchsentsprechend produziert werden muss. Was mich nur jetzt an dem Plan des Herrn Habeck irritiert, warum er von drei AKW nur zwei einsetzt, diese zwei sogar nur in Reserve. Emsland wird definitiv nicht genutzt. Vielleicht wegen Atomkraftgegner und Landtagswahl? Warum werden nicht sofort alle möglichen AKW eingesetzt, um die Gasstromwerke zu entlasten und damit auch den Gasverbrauch und die Kosten zu senken? Das sind Fragen, die nur die Grünen beantworten können. Und das sind auch Ursachen, die die Preise in die Höhe treiben.
Alex
Das ist richtig aber ich denke die Fakten, welche gegen den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke sprechen, wiegen im Angesicht der Tatsache, dass unsere Gasspeicher zu 90% gefüllt sind und damit der Bedarf für den Winter ohne Komplikationen gedeckt ist (ohne jegliches russisches Gas), wiegen schwerer.
Die Strompreiserhöhung/Heizkosten sind natürlich ein erhebliches Problem, das man aber auch auf vielen anderen Wegen abmildern könnte. Ob man es auch lösen kann, ich glaube dieses Jahr nicht mehr. Das liegt aber auch daran, dass dieses Dilemma eine ganz direkte Konsequenz aus der politischen Inkompetenz und Kurzsichtigkeit der letzten 16 Jahre ist.
Karsten
Kohlekraftwerke und Waffenlieferungen? Dafür bekommen die Grünen sicherlich viele Wählerstimmen
Alex
Wer das militärische Unterstützen der Ukraine deren Bevölkerung aktuell schwersten Kriegsverbrechen zum Opfer fällt polemisch einfach nur aus dem Kontext gerissen als „Waffenlieferung“ bezeichnet, dem ist echt nicht mehr zu helfen. Ist ja nicht so, dass da Eike Land wie sagen wir mal Saudi Arabien oder so schwere Waffen geliefert bekommt… ach Moment mal… welche Partei hatte das damals noch gleich veranlasst?
Kohlekraftwerke zu reaktivieren ist natürlich übel, da Stimme ich zu. Noch viel übler wäre es aber aus falschem Idealismus heraus dumme Entscheidungen zu treffen. Oder 16 Jahre lang gar keine.
Karsten
Nicht hinter 16 Jahre verstecken! Ihr hättet ja die Wahl nicht annehmen müssen.
Karsten
Bezeichnend, wie hier alle an die Decke gehen, wenn mal an einem(!) Tag in ein paar Autoparkplätze nicht zur Verfügung stehen. Sogleich wird man polemisch. „Die Grünen wollen uns das Autofahren verbieten!“ – So ein Quatsch.
Der (übrigens weltweite) Aktionstag soll verdeutlichen, wie viel wertvoller Raum mitten in Städten für parkende Fahrzeuge geopfert wird. Ein einziges Auto nimmt beim Parken rund 12m² Fläche ein. Kostenlos. Wieviel zahlt man an Kaltmiete für 12m²?
Wie wertvoll Frischluftschneisen sind, hat man spätestens in diesem Sommer erleben müssen. Beton- und Asphaltflächen speichern die Wärme und geben diese über Nacht wieder ab, daher kühlt es sich in Stadtzentren deutlich weniger ab als auf dem Land. Mehr Grünflächen sind also gut für das Mikroklima; dass diese als Puffer für Niederschläge gut sind, sollte auch bekannt sein.
Just in dieser Woche ging auch die Meldung durch die Nachrichtenticker, dass die PKW-Dichte weiterhin kontinuierlich steigt. Auf 1000 Einwohner kommen in Deutschland 580 PKW – wie erwähnt: mit steigender Tendenz. 2011 lag der Wert noch bei 517.
Mich würde interessieren, wie sich die Nörgler vorstellen, wie die Städte in der Zukunft aussehen sollen. Werden von Ihnen Lösungsansätze geboten, oder geht es Ihnen lediglich um’s Herumnörgeln?
Beschließen möchte ich diese Sätze mit einem Zitat:
„Wir müssen bereit sein, uns von dem Leben zu lösen, das wir geplant haben, damit wir das Leben finden, das auf uns wartet.“ (Oscar Wilde)
Karsten
Ich glaube mit Karsten schreibt hier der größte Autohasser auf diesem Planeten ( siehe auch seine anderen Kommentare ). Es geht nicht um Lösungsansätze ( dafür sind wir nicht zuständig )oder herumnörgeln. Es geht darum das uns durch die Grünen Politik der Geldhahn zugedreht wird und sich etliche Menschen auch nicht umerziehen lassen. Über den Vergleich mit 12 m² würde ich mich als Verfasser selbst auslachen.
Karsten
Echte Debatten kann man heute nicht mehr führen.
Ich bin kein Autohasser. Ich kritisiere lediglich, dass man dem Auto viel zu viel öffentlichen Raum zur Verfügung stellt und gleichzeitig den ÖPNV sträflichst vernachlässigt und den Fuß- und Radverkehr nicht vorantreibt.
Ich bin für eine Wahlfreiheit bei der Mobilität. Viele haben aber gar nicht die Wahl, haben sich vom Auto abhängig machen lassen. Diese Spirale gilt es zu durchbrechen, damit Menschen, die gar kein Auto fahren wollen oder können, genauso mobil sind, wie die, die Autofahren wirklich lieben.
Karsten
Jetzt wird aber ganz schön zurückgerudert. Sie könnten Politiker werden!
Friedhelm Klemp
An alle Kritiker, auch die bei Facebook,
ich bin schon sehr erschrocken über derartige Anfeindungen.
Wer in der Schule aufgepasst hat und in der Lage ist, Texte zu interpretieren, wird erkennen, dass es in keiner Silbe darum geht das Autofahren zu verbieten, sondern im Sinne vieler die Lebensqualität, auch mit mehr Grün, in unserer Gemeinde und in den Städten zu verbessern.
Paul
Herr Klemp,
wenn Sie in der Schule aufgepasst hätten, würden Sie spätestens jetzt bemerken, das wir nicht mehr im Mittelalter leben.
Tom
Tja, Herr Klemp, wer von „Elterntaxis“ und „passionierten Autofahrern, die am liebsten mit ihren Gefährten in den Eingangsbereich von Geschäften fahren“ spricht, braucht sich über Gegenwind nicht zu wundern. Da gibt es auch keine Interpretationsmöglichkeit.
Mike
Die vier Reiter der Apokalypse (Offenbarung 6) sind angekommen. Krieg-Pest-Hunger-Armut. Die passenden Namen aus dem Kabinett könnt ihr euch selbst denken.
Milena
Ja, Autos nerven, die schiere Menge an Autos in der Stadt nervt.
Tausende von Parkplätzen nerven, fehlende Radwege nerven, veraltete Mobilitätskonzepte nerven, Leute die 100 Meter zum Bäcker im SUV fahren nerven, ja.
Kann man Autofahrer/innen dazu bekehren mit dem Rad zu fahren indem man auf einem Parkplatz Äpfel isst? Bringt es Carsharing, ÖPNV, Mobilität jenseits des Individualverkehrs in riesigen Straßenkreuzern oder die Diskussion über selbige konstruktiv voran? Ich denke nicht.
Solche Aktionen sind Futter für die Kanonen derer, die die Grünen zu irrationalen Ökoquerulanten diskreditieren wollen und führen lediglich zu bockigen Trotzreaktionen à la „mimimi, die blöden Grünen hassen Autofahrer, jetzt fahr ich extra viel, ich kann parken wo ich will, ätschbätsch“.
Ich wähle die Grünen, ich halte eine nachhaltigkeitsorientierte Verkehrswende für notwendig, ich würde Innenstädte liebend gerne autofrei sehen. Und dennoch finde ich die Aktion – Überraschung – nervig.
Genauso wie die meckernden Autofahrer hier in den Kommentaren übrigens.