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Im Alter von 84 Jahren verstorben: Wilhelm Riedel (†). (Foto: FDP Holzwickede)

Die Emscherquellgemeinde trauert um ein Hengser Urgestein: Wilhelm Riedel (84 J.) verstorben

Im Alter von 84 Jahren verstorben: Wilhelm Riedel (†). (Foto: FDP Holzwickede)
Im Alter von 84 Jahren verstorben: Wilhelm Riedel (†). (Foto: FDP Holzwickede)

Dass ein Lokalpolitiker nicht überall beliebt ist, liegt in der Natur der Sache. Die Ausnahme war Wilhelm Riedel: Mit seiner bodenständigen, umgänglichen und vor allem toleranten Art mochte den FDP-Politiker eigentlich jeder. In der Nacht zu Sonntag (24.7.) ist Wilhelm Riedel im Alter von 84 Jahren verstorben.

In einem Interview erzählte mir Wilhelm Riedel einmal: „Eigentlich passe ich in jede Partei, sogar in die SPD.“ Ein Opportunist war der allseits kompatible Liberale deshalb noch lange nicht. Zum einen galt diese Aussage „nur für die Parteien in Holzwickede“, wie Riedel betonte. Zum anderen kam es ihm stets mehr auf die Sache als auf den Schein oder ein Parteibuch an.

Als Landwirt war Riedel ohnehin eher konservativ und seiner Scholle verbunden und ein echtes Hengser Urgestein: Im Oktober 1937 wurde er auf dem elterlichen Hof in Hengsen geboren, den er danach sein ganzes Leben nicht verlassen sollte.

Politische Karriere begann in Wählergemeinschaft

Dabei: Landwirt war Riedel nur im Nebenerwerb, obwohl er auch zwei Jahrzehnte lang Ortslandwirt gewesen ist. Im Hauptberuf war Wilhelm Riedel Verwaltungsangestellter der Bundeswehr in Opherdicke, wobei er zuletzt Wachleiter von ganz NRW und auch im Personalrat tätig war. 1998 trat Wilhelm Riedel in den Ruhestand.

Riedels politische Karriere begann 1969 mit der Kommunalen Neuordnung. Damals schloss er sich zunächst der Wählergemeinschaft des späteren Holzwickeder Bürgermeisters Erwin Heller an und schnupperte als sachkundiger Bürger in die Kommunalpolitik hinein.

Nach Auflösung der Wählergemeinschaft stieß Riedel im Februar 1984 zur FDP, für die er vor allem in den Ausschüssen für Umwelt und Verkehr tätig war – zunächst nur als sachkundiger Bürger. Zudem war er lange Jahre Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses.

Dass der beliebte Riedel für die Liberalen ein Glücksfall war, zeigte sich spätestens bei der Kommunalwahl 1999. Als Direktkandidat der FDP schaffte er, was vor ihm noch keinem Liberalen in der roten Emschergemeinde gelungen war: Er gewann den Wahlbezirk Hengsen/Opherdicke mit deutlicher Mehrheit direkt.

15 Jahre für FDP im Gemeinderat

Danach gehört Wilhelm Riedel bis zum Jahr 2014 dem Gemeinderat von Holzwickede an, war einige Jahre lang auch Ortsvorsteher von Hengsen. Für ganze fünf Minuten hatte Wilhelm Riedel sogar einmal das Amt des Alterspräsidenten des Rates inne, vereidigte Jenz Rother bei seinem ersten Amtsantritt als Bürgermeister. Typisch für Riedels unprätentiöse Art, wie er diesen auch für ihn besondere Ereignis damals kommentierte: „Die Sache wird so gemacht, wie mir der Schnabel gewachsen ist: Ich eröffne die Sitzung, vereidige den Bürgermeister und fertig.”

Der Kreisel in Hengsen, der Sportplatz in Opherdicke und zahllose Anpflanzungen auf dem Haarstrang, das ist es, was für den Riedel rückblickend zählte und was er sich als politische Erfolge anrechnet. „Und ich will auch nicht, dass hier alles zugebaut wird”, erklärte er mir zu seinem Abschied aus der Politik im Jahr 2014.

Wilhelm Riedel hinterlässt seine Frau Liesel, eine Tochter und einen Sohn sowie vier Enkel. Ihnen und der übrigen Familie gilt in dieser schweren Stunde unser tiefes Mitgefühl und unsere Anteilnahme.

Update: Eine Trauerfeier für Wilhelm Riedel findet am Donnerstag, 28. Juli, ab 18 Uhr auf dem Hof der Familie, Schillerstr. 19, statt. Die Beisetzung Wilhelm, Riedels erfolgt im engeren Familienkreis.


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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