Skip to main content
Fraktionsmitglieder der Grünen bei ihrem Treffen mit Anwohnern des neuen Wohnparks Emscherquiell. (Foto: privat) :

Bürgergespräch der Grünen am Wohnpark Emscherquelle: Neubürger fühlen sich bei aller Kritik hier wohl

Fraktionsmitglieder der Grünen bei ihrem Treffen mit Anwohnern des neuen Wohnparks Emscherquiell. (Foto: privat) :
Fraktionsmitglieder der Grünen bei ihrem Treffen mit Anwohnern des neuen Wohnparks Emscherquiell. (Foto: privat) :

Die Holzwickeder Grünen hatten am vergangenen Samstag (3.9.) zu einem Bürgergespräche vor dem Wohnpark Emscherquelle eingeladen. „Wir waren etwas überrascht und erfreut, dass unserer Einladung überwiegend junge Familien und Neubürger gefolgt waren“, so Friedhelm Klemp, Ratsherr der Grünen. Aber auch einige Vertreter der Bürgerinitiative Pastor Kamp waren erschienen, um sich mit den Anwohnern über deren Erfahrungen mit dem Neubaugebiet auszutauschen.  

Aus den Gesprächen konnten die Fraktionsmitglieder der Grünen mitnehmen, dass sich die Anwohner überwiegend wohl fühlen und sich auch schon miteinander verbundene Nachbarschaften gebildet haben. Dennoch gab es auch kritische Äußerungen.

Kritik an fehlender Kita und Busanbindung

So kam das Gespräch nach der Begrüßung und einem kurzen Rückblick auf die Entwicklung des Neubaugebietes durch Friedhelm Klemp auf die geplante Fertigstellung Ende 2024 sowie die damit verbundene Eröffnung des zugesagten Kindergartens. „Leider müssen wir noch zwei Jahre auf einen Kindergarten hier warten. Bis dahin geht unser Kind vermutlich schon zur Schule. Hier hätte ich mir eine bessere Planung gewünscht“, zeigte sich ein Vater sichtbar enttäuscht von der Umsetzung dieses Zeitplans.

„Leider müssen wir noch zwei Jahre auf einen Kindergarten hier warten. Bis dahin geht unser Kind vermutlich schon zur Schule. Hier hätte ich mir eine bessere Planung gewünscht“

– ein enttäuschter Vater

Auch die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr kam zur Sprache. Einige Anwohner äußerten sich verärgert über die noch immer fehlende Busanbindung, da diese nach ihrer Aussage im Bebauungsplan mit angegeben wurde. Derzeit scheint es eher fraglich, ob es diese jemals geben würde.

Ohne falsche Hoffnungen schüren zu wollen, versprachen die Fraktionsmitglieder der Grünen, sich für die Überprüfung zur Einrichtung einer Teststrecke einzusetzen. „Da die großen Mehrfamilienhäuser erst im Februar nächsten Jahres bezugsfertig sein sollen, streben wir eine vorzeitige Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr an“, informierte Friedhelm Klemp die Anwohner.

Bauträger unflexibel und Baugebiet wenig ökologisch

Darüber hinaus waren sich Fraktionsmitglieder und Anwohner einig, dass ökologische Aspekte wie Zisternen, Wärmepumpen oder Dachbegrünung bei der Planung des Wohnparks nicht ausreichend berücksichtigt wurden. Es gab seitens der Anwohner sogar Bedenken gegenüber der Leichtbauweise der Garagen und ob diese überhaupt für eine angemessenen Dachbegrünung geeignet seien. Einige Anwohner berichten auch darüber, dass sie sich der Auflage des Heizsystems hätten fügen müssen und selbst mit einkalkulierten Mehrkosten ihre individuellen Wünsche nicht umgesetzt bekamen.

Ein anderer Anwohner beklagt ebenfalls die unflexible Vorgehensweise des Bauträgers. So würde der Blick aus dem Kinderzimmerfenster seines Eigenheimes mitten auf die Garagenwand des Nachbarn fallen, obwohl aus seiner Sicht die Versetzung des Fensters nur einen minimalen Aufwand bedeutet hätte.

Eine Zeitlang kam es zu erheblichen Problemen mit dem Verpackungsmüll. Vom Baugebiet bis zum angrenzenden Feld hin verteilten sich Styroporabfälle und anderer Baustellenabfall auch die Grundstücke der Bewohner.  „Inzwischen hat sich das gebessert. Die Arbeiten mit diesen Müllaufkommen sind abgeschlossen“, bestätigte eine Anwohnerin. Besser betreut fühle sie sich dennoch nicht.

Für die Mitglieder der BI Pastors Kamp war solche Kritik ein wichtiger Punkt. Mit den übrigen Anwesenden war man sich einig, dass

Eine Art Baustellenaufsicht durch die Gemeinde wünschenswert wäre. Es könne nicht sein, dass jegliche Verantwortung mit der Baugenehmigung abgegeben werde. „Wo sind die Ansprechpartner für die Anwohner und Neubürger?“, so eine Frage.  „Es kann nicht sein, dass wir mit unseren Sorgen, Bedenken und Nöten von der Gemeinde im Stich gelassen werden, nur weil ein externer Bauträger diesen Auftrag übernommen hat.“

Entwässerung auch im Wohnpark problematisch

Als ein Beispiel wurde das Geschehen um das Regenrückhaltebecken für den Wohnpark genannt: Beim jüngsten Starkregen wies es bedenkenswerte Mängel auf, die dazu führten, dass die Feuerwehr Anwohnern geraten haben soll, das Erdgeschoss ihres gerade neu erworbenen Eigenheimes zu räumen. „Glücklicherweise sind wir alle mit einem Schrecken davongekommen. Aber es hätte auch anders verlaufen können“, äußerte sich eine Anwohnerin zu dem Vorfall. Und auch die Gemeinde hatte Glück: „Da das Baugebiet noch nicht abgeschlossen ist, lag die Verantwortung beim Bauträger. Nach Abschluss der Arbeiten hätte vermutlich die Gemeinde für die Kosten der Ausbesserungsarbeiten aufkommen müssen“, glaubt eine Anwohnerin. Hier scheint auch aus Sicht der Grünen akuter Nachbesserungsbedarf bei vertraglichen Abschlüssen zu bestehen.

Neben vielen anderen Themen wurde auch die Schulwegsicherung und damit verbunden die Verkehrssicherheit angesprochen. Amüsiert zeigten sich die Anwohner darüber, sich augenscheinlich im „Niemandsland“ zu befinden. „Es wird Zeit, endlich das Ortseingangsschild zu versetzen. Derzeit fühle ich mich ein wenig ausgegrenzt. Gelten bei uns eigentlich zollfreie Einkaufsbestimmungen?“, scherzte ein Anwohner über diesen Umstand.

Von den Grünen bekamen die Anwohner ein Versprechen mit auf den Weg: „Wir haben seinerzeit gegen dieses Baugebiet gestimmt. Dennoch lassen wir Sie mit Ihren Sorgen jetzt nicht allein. Wir werden das Gespräch mit der Gemeinde suchen“, so Friedhelm Klemp.

Bürgergespräch, Die Grünen, Wohnpark

Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert