Bürgerbus für Holzwickede in greifbarer Nähe: Verwaltung informiert über Linien und Fahrpreise
Dass der Öffentliche Nahverkehr in der Emschergemeinde, gelinde gesagt, etwas lückenhaft ist, weiß niemand besser als die Menschen in Holzwickede. Doch nun liegt es allein in ihrer Hand, das Nahverkehrsangebot zu verbessern: Ein Bürgerbus-System, ähnlich wie es in der Nachbarstadt Fröndenberg gut funktioniert, ist auch für die Gemeinde Holzwickede in greifbare Nähe gerückt: Noch Ende diesen Monats soll es die entscheidende Informationsveranstaltung zum Thema geben, kündigt Stefan Thiel an.
Der Wirtschaftsförderer und Stadtentwickler in der Gemeindeverwaltung hat die bisherigen Verhandlungen mit der Verkehrsgesellschaft Kreis Unna (VKU) über das Bürgerbussystem geführt. „Wir hoffen, diese Veranstaltung auch in Präsenz durchführen zu können.“
Informationsveranstaltung noch Ende August
Die Informationsveranstaltung richtet sich vor allem an die Zielgruppe, die sich aktiv einbringen will in das Bürgerbussystem: Diejenigen Bürgerinnen und Bürger, die den Bürgerverein gründen und Funktionen innerhalb des Vereins übernehmen wollen – bis hin zu den Fahrerinnen und Fahrern der künftigen Bürgerbusse.
„Wir wollen die konkrete Linienführung vorstellen, welche Vor- und Nachteile es gibt und können auch schon Fahrpreise nennen“, sagt Stefan Thiel. „Soweit sind wir inzwischen schon, auch wenn noch einige Dinge in der Linienführung geklärt werden müssen. Deshalb können wir auch noch keinen Termin für die Informationsveranstaltung nennen. Den Termin werden wir aber nächste Woche noch veröffentlichen.“
„Die Finanzierung sieht ganz positiv aus und es wird auch einen geringen Fahrpreis geben.“
-Stefan Thiel
Eines der wichtiges Ziele des Bürgerbusses ist, die Ortsteile Opherdicke und Hengsen besser an den Ortskern anzubinden. Trotzdem ist die Linienführung des Bürgerbusses „nicht ganz so banal“, wie Thiel erklärt. „Wir wollen natürlich den bestehenden VKU-Linien keine Konkurrenz machen. Auf der anderen Seite muss der Bedarf für den Bürgerbus vorhanden sein, müssen das Quellgebiet und Zielorte genau passen.“
Initiative muss jetzt von Bürgern kommen
Von entscheidender Bedeutung für den Bürgerbus dürften auch die Fahrpreise sein, die deutlich unter den üblichen Tarifen der VKU liegen sollten, wie es in der bisher einzigen Bürgerversammlung zum Thema hieß. „Die Finanzierung sieht ganz positiv aus und es wird auch einen geringen Fahrpreis geben“, kann Thiel bereits verraten. Doch auch hier steht die letzte Abstimmung in der VKU aus, weshalb der genaue Fahrpreis erst in der Versammlung Ende des Monats genannt werden kann.
Zum Hintergrund: In der Bürgerversammlung zum Thema im September vorigen Jahres war vereinbart worden, dass die Gemeindeverwaltung Grundlegendes wie die Linienführung und Fahrpreise mit der VKU verhandelt. Alles Weitere muss dann der noch zu gründende Bürgerbus-Verein in eigener Regie regeln, erklärt Stefan Thiel. „Wobei wir als Verwaltung dem Verein selbstverständlich auch weiterhin bei Bedarf helfen werden, etwa wenn Förderanträge zu stellen sind. Die Initiative muss aber jetzt vom Bürgerverein kommen.“