Bürgerblock steht „unmissverständlich fest“ zum neuen Rat- und Bürgerhaus
Auch der Holzwickeder Bürgerblock (BBL) hat sich jetzt noch einmal in einer Presseerklärung zu den Planungen des neuen Rat- und Bürgerhauses geäußert und darin in den zurückliegenden Tagen entstandenen Misstöne und die daraus resultierende Diskussionen in den öffentlichen Foren bedauert. Der Bürgerblock stellt „unmissverständlich fest, dass er nach wie vor zu der Maßnahme steht“.
Die Argumentation der CDU für ihren Ausstieg aus dem Projekt kann der BBL „nicht nachvollziehen“. „Mit einer übertriebenen Darstellung der Fakten wird hier versucht, die ablehnende Haltung darzulegen“, so BBL-Sprecher Heinrich Schlinkmann. Und weiter:
„Fakt ist, dass von einem Kostenvolumen von 20 Mio. Euro nie die Rede war. Klar war allen politischen Entscheidungsträgern, dass das Rat- und Bürgerhaus teurer als die zunächst bekannten 8,5 Mio. Euro würde. Es wurde kein Zweifel daran gelassen, dass es sich hierbei allein um die Kosten für den Bau und die technische Einrichtung handelt, denen Aufwendungen etwa für die Gründung, Abriss, vorübergehende Anmietung von Räumen im Ecoport, den Umzug, die Einrichtung und das Architektenhonorar hinzuzurechnen sind.“ Das nunmehr errechnete Kostenvolumen von 19,5 Mio. Euro beruhe auf einer „soliden Schätzung, von der die Baufachleute so überzeugt sind, dass es keine deutliche Steigerung geben wird, zumal eine Summe für Unvorhergesehenes eingeschlossen ist“.
Kritik der CDU „nicht nachvollziehbar“
Die aktuelle Planung für das Rat- und Bürgerhaus sehe „das Minimum der benötigten Fläche“ vor. Im Keller wurden bereits Abstriche vorgenommen und durch den Ratskeller kompensiert, der künftig als Gaststätte nicht mehr zur Verfügung steht. „Hier ist nun ein Bürgerraum geplant, der künftig auch barrierefrei zugänglich ist. Eine weitere Reduzierung des Baukörpers würde die Funktion des Gebäudes erheblich einschränken und den städtebaulichen Entwurf verwässern.“
Wenn nun jede Kostensteigerung bei Investitionsprojekten mit einem Unsicherheitsfaktor à la Carolinenbrücke in Verbindung gebracht wird, kann in Holzwickede wohl kaum noch gebaut werden.“
BBL-Sprecher Heinrich Schlinkmann
Alle Verfahrensabläufe seien in einem eigens gebildeten Arbeitskreis erörtert worden, in dem auch die CDU Mitglied seit, die „in keiner Phase der Planungen ihren Protest erhoben“ habe. Auch aus diesem Grunde ist für den BBL nicht nachvollziehbar, dass sie das Projekt nun als eine Nummer zu groß für Holzwickede hält, während auf der anderen Seite bereit ist, 17 Mio. Euro als Obergrenze festzulegen.
„Ohne Zweifel hat der Bau der Carolinenbrücke Spuren hinterlassen. Die Fehler wurden aufgedeckt und aus diesen wurde gelernt. Wenn nun jede Kostensteigerung bei Investitionsprojekten mit einem Unsicherheitsfaktor à la Carolinenbrücke in Verbindung gebracht wird, kann in Holzwickede wohl kaum noch gebaut werden“, so der BBL weiter.
Wichtig ist für den Bürgerblock Transparenz
Wichtig war und ist für den Bürgerblock Transparenz, und an dieser Leitlinie wird er auch beim Bau des Rat- und Bürgerhauses festhalten. Nur so kann Vertrauen geschaffen werden. Dies veranlasste den BBL jüngst, die zunächst für die Diskussion im nichtöffentlichen Teil des Planungsausschusses vorgesehene Streichliste in den öffentlichen zu verlegen
Entschieden tritt der BBL der Kritik entgegen, dass der Bau des Rat- und Bürgerhauses ein Prestigeobjekt darstellt. Im Gegenteil. Der Neubau ist zweckmäßig, schnörkellos. Alle Entwürfe orientierten sich v.a. an dem Raumbedarf der Gemeindeverwaltung und der Einrichtung eines Bürgersaals. Zukünftig werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht mehr in Häusern arbeiten müssen, die für Wohn- und nicht für Bürozwecke konzipiert wurden.
Die CDU erweckt durch die Berichterstattung den Eindruck, als einzige Partei verantwortungsbewusst zu handeln. Das Gegenteil ist der Fall. Verantwortungslos wäre es, das Projekt nun fallen zu lassen. Die Chance, der Verwaltung, der Politik und den Bürgern ein neues, modernes Rathaus zu bieten, das zudem zur Belebung des Rathausumfeldes und des Marktplatzes beiträgt, wird es so nicht noch einmal geben, zumal die Finanzierung derzeit günstig ist. Der Kämmerer jedenfalls sieht keine Probleme, das Projekt aus dem Haushalt zu finanzieren, ohne sich zur Decke strecken zu müssen.