Bewohner und auch Gemeinde klagen über fliegende Bauabfälle aus dem Wohnpark Emscherquelle
Im Umfeld des Wohnparks Emscherquelle gibt es Probleme mit Bauabfällen wie Dämmmaterial, Verpackungsfolien oder Styroporresten, die überall auf der Sölder Straße und angrenzenden Feldern herumfliegen. In der Vergangenheit war das immer wieder Anlass für Beschwerden, etwa von Ulrike Dürholt (Die Grünen). Jetzt zeigt sich: Auch die ersten Bewohner des Wohnparks Emscherquelle leiden zunehmend unter der Vermüllung ihrer Grundstücke.
Bei Thorsten Braun und einigen seiner Nachbarn ist der Leidensdruck inzwischen so groß geworden, dass er sich öffentlich zu Wort meldet: „Die Verschmutzungen hier sind schlimm. Wir haben das Haus im Bachforellenweg 29. Hinter uns wurden die Häuser im Stichlingsweg errichtet. Bei einigen wurden die Maßnahmen zur Dämmung nun anscheinend abgeschlossen. Zwischen unseren und dem Bauabschnitt Stichlingsweg liegt ein Grünstreifen, der durch einen Bauzaun und den Zaun zu unserem und den Nachbargrundstücken begrenzt ist. In diesem Bereich haben sich das Styropor und auch Plastikreste gesammelt. Durch den Wind sind die Abfälle natürlich auch in unsere Gärten und sogar bis vor unsere Häuser geflogen.“
Vergebliche Beschwerden der Bewohner
Überall fliegen die Abfälle nun herum und die WILMA reagiere bisher nicht auf ihre Beschwerden. Auf Initiative des Eigenheimers ist auch schon ein Mitarbeiter des Kreis-Umweltamtes vor Ort gewesen. „Hier ging es aber vorrangig um Abfall- und Baureste, die in unserem Vorgarten unter der aufgebrachten Mutterbodenschicht liegen. Auch da sind wir wohl kein Einzelfall“, berichtet Thorsten Braun. Wer Verursacher der verbuddelten Bauabfälle in seinem Garten ist, konnte allerdings „letztlich nicht zweifelsfrei ermittelt“ werden.
„Der Mitarbeiter vom Kreis-Umweltamt wollte die Geschäftsführung des Bauträgers WILMA anschreiben“, berichtet Thorsten Braun weiter. „Eine Nachbarin und auch ich hatten die zuständige Sachbearbeiterin bei der WILMA auch schon über die Vermüllung hier informiert. Ohne Erfolg.“ Das Schreiben des Kreises Unna muss aber wohl doch etwas bewirkt haben, glaubt der Hauseigentümer. „Denn der Grünstreifen ist vor gut einer Woche endlich gesäubert worden. Inzwischen sieht es hier aber schon wieder verheerend aus. Die Styroporkügelchen fliegen durch den Wind inzwischen auch schon in unseren Wohnungen herum. Eigentlich müsste das Gebiet hier regelmäßig gesäubert werden.“
Mehrfache Aufforderung durch Gemeinde nötig
Auch Uwe Nettlenbusch, Fachbereichsleiter der Gemeinde Holzwickede, ist die Problematik nicht unbekannt. Er bestätigt die Beschwerden in der Vergangenheit, die aber nur die Verschmutzung der Sölder Straße und angrenzenden Felder, also den Außenbereich des Baugebietes betrafen. „Wir haben eigentlich einen ganz guten Draht zu dem Bauträger. Trotzdem hat es lange gedauert bis in dieser Woche endlich unseren mehrfachen Aufforderungen Folge geleistet wurde“, so Nettlenbusch. „Am Dienstabend war der Außenbereich wirklich pikobello sauber gemacht worden. Davon habe ich mich selbst überzeugt.“
Nur: Innerhalb des Wohnparks sei schon weiterer Verpackungsmüll erkennbar, der sicher beim nächsten Windstoß auch wieder auf der Sölder Straße und den Feldern landen werde, fürchtet Nettlenbusch. „Im Innenbereich des Wohnparks haben wir allerdings wenig Handhabe, weil das Gebiet offiziell noch nicht an uns übergeben worden ist. Da sollten die Anlieger bei Problemen den Bauträger direkt ansprechen.“
WILMA-Geschäftsführer verspricht Abhilfe
WILMA-Geschäftsführer Andreas Häcker zeigte sich gestern auf Nachfrage überrascht von der Problematik: „Die Beschwerden sind mir neu, deshalb kann ich da konkret noch nichts zu sagen. Ich werde die Sache aber sofort intern an den Bauleiter weitergeben“, verspricht Andreas Häcker. „Da müssen wir eigentlich auch gar nicht lange diskutieren. Selbstverständlich müssen die Abfälle beseitigt werden.“
Ein regelmäßiger Reinigungsdienst, wie ihn sich die Anwohnern wünschen, sei mit den Arbeitsabläufen in einem Baugebiet allerdings nicht möglich. „Ich habe den Impuls jetzt aber aufgenommen und wir werden das Problem auch sicher lösen“, verspricht der WILMA-Geschäftsführer. „Letztlich sind die Handwerker vor Ort dafür verantwortlich, dass die Abfälle nicht überall herumfliegen.“