AWO Ruhr-Lippe-Ems will Fachkräftemangel in Kitas entgegentreten: Qualifizierung „on the job“ soll Ziel sein
Die AWO NRW hat ein Konzeptpapier mit dem Titel „Kitasystem neu denken“ veröffentlicht. Inhaltlich geht es in dem Papier um Möglichkeiten, wie die Träger der angespannten Situation in den Kindertageseinrichtungen entgegenwirken können. Denn die Träger von Kindertageseinrichtungen stehen nicht erst seit gestern vor der großen Herausforderung, genügend Personal für die Aufrechterhaltung des Betriebs zu werben und vorzuhalten. Da ein Ende dieser Situation zum jetzigen Zeitpunkt nicht in Sicht ist, bedarf es alternativer Wege.
Es ist demnach an der Zeit, bei der Personalgewinnung „out of the box“ zu denken, denn nur so kann auch die AWO Ruhr-Lippe-Ems (AWO RLE) langfristig der Verantwortung gegenüber den Kindern, den Familien und ihren Mitarbeitenden gerecht werden. Gerade für diese Herausforderung liefert das Konzeptpapier einige innovative Lösungen, von denen auch die AWO RLE in angepasster Form für ihre Zwecke Gebrauch machen könnte. Dabei geht es nicht darum, pädagogische Fachkräfte einzusparen, sondern vielmehr darum, diese durch profilergänzende Kräfte dort zu entlasten, wo es eben die jeweilige Qualifikation erlaubt. Zeitgleich dazu hat das Landesministerium eine neue Personalverordnung für den Bereich Kindertagesbetreuung veröffentlicht, die das Berufsfeld für weitere Berufsgruppen und Interessierte öffnet.
Konzept „Kitasystem neu denken“ liefert gute Vorlagen
„Das Papier liefert wirklich gute Vorlagen, wie man die Herausforderungen in Sachen Personalgewinnung angehen kann. Daher bin ich sehr froh, dass sich die Kolleginnen und Kollegen hier auf den Weg gemacht haben und ein solch ausführliches Konzeptpapier erarbeitet haben“, erklärt Rainer Goepfert, Geschäftsführer der AWO RLE. Dass die Qualität der Betreuung bei der AWO RLE an erster Stelle steht, daran ändere auch der Vorschlag von profilergänzenden Kräften nichts. Dies würde sich auch nicht durch das Konzeptpapier ändern, führt Goepfert weiter aus.
„Dass es aufgrund der angespannten Personalsituation alternativer Wege bedarf, ist sicherlich kein Geheimnis. Auch wenn das vorliegende Papier an der ein oder anderen Stelle für uns als AWO Ruhr-Lippe-Ems noch Ausbaupotenzial aufweist, bin ich dennoch davon überzeugt, dass es ein erster Schritt in die richtige Richtung ist“, ergänzt Daniel Frieling, Bereichsleiter Kindertagesbetreuung bei der AWO RLE.
„Profilergänzende Kräfte“ könnten Fachpersonal entlasten
Durch profilergänzende Kräfte wäre es dem pädagogischen Fachpersonal möglich, den vollen Umfang ihrer Arbeitsleistung am Kind zu verwirklichen. So wären diese nicht an andere Aufgaben gebunden. Dabei muss die berufliche Weiterqualifizierung im Feld besondere Berücksichtigung finden. Qualifizierung „on the job“ ist hier das Ziel. Die profilergänzenden Kräfte sollen dadurch von Beginn an und im Laufe eines definierten Zeitraumes für die pädagogischen Aufgaben weitergebildet werden.
Da Interessierte sich oft in unterschiedlichen Lebenslagen befinden, ist es unabdingbar, sich diesen Situationen als weiterbildender Betrieb anzupassen. So müssen für unterschiedliche Lebenslagen unterschiedliche und individuell passgenaue Weiterbildungsmöglichkeiten angeboten werden.