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AWO fordert Beschluss zum Kita-Neubau im Emscherpark

Das Landesjugendamt äußerte erhebliche Bedenken wegen der Unterbringungssituation der Kinder: die Kita-Übergangslösung an der Rausinger Halle. (Foto: P. Gräber – Emscherblog.de)

Die Arbeiterwohlfahrt (AWO), Träger der geplanten Kita im Emscherpark, fordert ein klares Bekenntnis zum Kita-Standort. Allerdings belässt es die AWO nicht bei einer Forderung, sondern präsentiert auch Vorschläge für eine konstruktive Lösung.

„Die Arbeiterwohlfahrt sieht sich als zuverlässige Partnerin des Kreises Unna und der kreisangehörigen Kommunen bei der Schaffung von ausreichenden und guten Betreuungsplätzen für die Kleinsten in unseren Kommunen. Aus diesem Selbstverständnis heraus ist es unser Anliegen, Projekte und Aufträge, die uns angetragen werden, verlässlich und planbar umzusetzen“, heißt es in einer Presseerklärung der AWO zu dem in Holzwickede wieder aufgeflammten Streit um die neue Kita. 

Nach dem Ratsbeschluss vom 12. Juli zum Standort der Kita im Emscherpark haben sich Diskussionen ergeben, die „einer zeitnahen Umsetzung des Ratsbeschlusses im Wege stehen könnten“, heißt es in der Erklärung weiter. Diese Entwicklung sehen die Verantwortlichen der AWO „mit großem Bedauern, da durch die Unwägbarkeiten und die öffentliche politische Diskussion erneut in erheblichem Umfang Unsicherheiten insbesondere in der Elternschaft und bei den Mitarbeitern der Kindertageseinrichtung ausgelöst werden. Diese wirken sich sehr belastend auf alle Beteiligten aus.“

Konstruktive Lösungsvorschläge

Auch die Übergangslösung in Opherdicke, ursprünglich für zwei Jahre angelegt, geht bereits ins fünfte Jahr. (Foto: AWO Kreis Unna)

Nach dem Informationsstand der AWO ist die vorgesehene Fläche „nach intensiven Prüfungen durch die Verwaltung das einzig realisierbare Baugebiet im Emscherpark“, heißt es in der Erklärung der AWO weiter. „Die dafür notwendigen Baumfällungen bzw.  –versetzungen, oder die Erinnerung an das Haus Dudenroth sollten dabei nicht gegen den Kita-Neubau ausgespielt werden.

Gemeinsam mit der UKBS, die den Kindergarten bauen wird, hat sich die AWO-Geschäftsführung deshalb in der vergangenen Woche an die Vorsitzenden der Ratsfraktionen gewandt und „konstruktive Vorschläge zur Weiterentwicklung der Diskussion“ gemacht.

Danach soll der naturpädagogische Ansatz, der bereits zum Konzept der AWO-Kita Sonnenblume gehört, auch im neuen Gebäude weiterverfolgt werden. Dort sollen die Kinder „aktiv und mit allen Sinnen Natur, Umwelt und die Veränderungen eines naturnahen Lebensraumes erleben“. Konkret schlägt die AWO vor: „Die Anlage einer Streuobstwiese durch die UKBS vor dem Kitagelände könnte sowohl als Kompensation des bisherigen Baumbestandes positive Wirkungen erzielen, als auch die pädagogische Arbeit der Kindertageseinrichtung bereichern.“

Auch das ehemalige Haus Dudenroth, das früher in diesem Bereich bestand, könnte eine Würdigung erfahren, so die AWO, „indem auf dem Baukörper eine bildliche Darstellung des Rittergutes oder eine anderweitige farbliche Gestaltung implementiert wird“.  Darüber hinaus könnte auch ein Hinweis auf den Namen und die Bedeutung von Haus Dudenroth seinen Platz auf dem Gelände finden.

Landesjugendamt könnte Container schließen

Fordert ein Ende der Übergangslösungen: AWO-Geschäftsführer Rainer Göpfert. (Foto: AWO Kreis Unna)

AWO-Geschäftsführer Rainer Goepfert macht deutlich, warum der bestehende Ratsbeschluss jetzt umgesetzt werden muss: „Die Modullösung in Opherdicke wurde 2014 für maximal zwei Jahre errichtet, geht aber mittlerweile in das fünfte Kindergartenjahr. Die Module an der Rausinger Halle waren als Übergang für ein Jahr gedacht, aber sind nun in das zweite Jahr gestartet.“ Ach das Landesjugendamt habe bei seiner jüngsten Begehung am 4. September „erhebliche Bedenken an der gesamten räumlichen Situation angemeldet und als zuständige Aufsichtsbehörde ein Ende des derzeitigen Zustandes eingefordert“, so Rainer Goepfert weiter. „Ich möchte nicht riskieren, dass das Landesjugendamt einen unserer Übergangsstandorte schließt, ohne dass wir eine räumliche Alternative haben.“

Auch AWO-Unterbezirksvorsitzender Wilfried Bartmann hat wenig Verständnis für den erneut aufgeflammten Streit um den Standort der neuen Kita: „Nach mehreren Jahren der Standortsuche und dem Verwerfen eines bereits bestehenden Ratsbeschlusses, muss es nun endlich ein klares politisches Bekenntnis zum geplanten Kita-Standort im Emscherpark geben, auch um die berechtigten Interessen der Holzwickeder Familien und ihrer Kinder an einem ausreichenden und guten frühkindlichen Bildungsangebot zu berücksichtigen.“

AWO, Emscherpark, Kita-Neubau


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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