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Ausstellung Conrad Felixmüller: „Kunst ist eine historische Angelegenheit“

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Conrad Felixmüller, Frühlingsabend in Klotzsche, 1926, Öl auf Leinwand. (Foto: VG Bild-Kunst, Bonn 2016)

Mit einem bemerkenswerten Finale verabschiedet sich Thomas Hengstenberg, der langjährige Ausstellungsmacher des Kreises Unna und Fachbereichsleiter Kultur, aus seinem Amt. Unter dem Titel „Kunst ist eine historische Angelegenheit“ – einem Zitat von Conrad Felixmüller aus dem Jahr 1924 – präsentiert Hengstenberg für den Kreis Unna mit rund 100 Arbeiten das Werk des Malers, Zeichners und Grafikers.

Zu sehen sind die Arbeiten vom 25. September bis zum 26. Februar 2017 in den Ausstellungsräumen im kreiseigenen Haus Opherdicke, Dorfstraße 29 in Holzwickede.

Conrad Felixmüller (1897-1977) gehört zu den bedeutendsten Künstlerpersönlichkeiten seiner Generation. Zwischen Expressionismus und Neuer Sachlichkeit zeigen seine Bilder einfühlsame Porträts und spiegeln Szenen des Alltags wider, insbesondere sozialkritische Darstellungen des Arbeitermilieus.

Schon im Alter von 18 Jahren arbeitet Felixmüller als freischaffender Künstler, wobei Kunst und politische wie soziale Verantwortung für ihn untrennbar miteinander verknüpft sind. 1919 wird er Gründungsmitglied der Dresdner Sezession und Mitglied der Novembergruppe. Im gleichen Jahr heiratet seine Schwester Hanna den Maler Peter August Böckstiegel. Beide Künstler verbindet lebenslang eine intensive und auch inspirierende Freundschaft.

Repräsentativer Querschnitt durch das Werk des Künstlers

Conrad Felixmüller, Londa im blauen Samtkleid, 1927, Öl auf Leinwand. (Foto: VG Bild-Kunst, Bonn 201)
Conrad Felixmüller, Londa im blauen Samtkleid, 1927, Öl auf Leinwand. (Foto: VG Bild-Kunst, Bonn 201)

1920 wird Conrad Felixmüller der sächsische Staatspreis verliehen, der mit einem Stipendium für einen zweijährigen Aufenthalt in der Villa Massimo in Rom verbunden ist. Er bittet darum, diese Zeit im Ruhrgebiet verbringen zu dürfen, um dort intensive Studien zu betreiben. 1933 gerät Felixmüller in das Visier der Nationalsozialisten. Er wird mit 40 Werken in der Dresdener Ausstellung „Entartete Kunst“ gezeigt, mehr als 150 seiner Arbeiten werden bis 1939 vernichtet.

Den Wiederaufbau nach 1945 erlebt der Künstler in der DDR. 1949 wird Felixmüller zum Professor an der Pädagogischen Fakultät der Universität Halle berufen, wo er bis 1961 lehrt. Im Jahr 1967 zieht er nach Berlin-Zehlendorf (Westberlin) um und verbringt dort zehn weitere, erfüllte Schaffensjahre. Am 24. März 1977 stirbt Conrad Felixmüller an dem Schreibtisch seines Berliner Ateliers.

Mit bedeutenden Leihgaben aus der Familie und dem Freundeskreis des Künstlers sowie den Sammlungen Wilke, Brabant und Bunte wie auch dem P. A. Böckstiegel Freundeskreis und dem Von der Heydt-Museum zeigt die Ausstellung des Kreises auf Haus Opherdicke einen repräsentativen Querschnitt durch das Oeuvres dieses beeindruckenden Künstlers.

  • Termin: Sonntag, 25. September bis Sonntag, 26. Februar 2017, Haus Opherdicke, Dorfstr. 29

 

Haus Opherdicke


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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