Ausbildungsprogramm NRW: Monatlicher Zuschuss vom Land – Begleitung durch Fachleute
Die Corona-Krise hat den Ausbildungsmarkt stark verändert. Das Dilemma: Die Betriebe bieten einerseits weniger Ausbildungsstellen an, die oft unbesetzt bleiben, weil sich nicht die passenden Bewerberinnen und Bewerber finden. Andererseits gibt es viele Jugendliche, die noch nach dem passenden Ausbildungsplatz suchen. Hier setzt das Ausbildungsprogramm NRW an.
Sehr gute Erfahrungen mit dem Programm hat die Andreas Hoffmann Nutzfahrzeugreparatur GmbH gesammelt. Vor zwei Jahren begann Niklas Thomeh seine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker für Nutzfahrzeuge in dem Lüner Betrieb. Verwaltungsmitarbeiterin Sabine Nagel ist seither vom Ausbildungsprogramm NRW überzeugt. „Für uns war besonders interessant, dass die Auszubildenden im Rahmen des Programms begleitet werden. Wir haben zwar keine Probleme, die passenden Bewerber zu finden, haben aber in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass Jugendliche die Ausbildung vorzeitig abbrechen“, erklärt Nagel.
So finden Betriebe und Auszubildende richtig zueinander
Niklas Thomehs Wunsch Kfz-Mechatroniker zu werden, stand schon früh fest. Doch er fand zunächst nur Praktikumsstellen, bei denen er lediglich fegen, Blätter rechen oder andere Hilfsarbeiten erledigen durfte. Einen Einblick in seinen Traumjob konnte er so nicht gewinnen. Erst das Praktikum bei Hoffmann Nutzfahrzeuge brachte den Durchbruch:
„Hier durfte ich richtig an den Fahrzeugen arbeiten und konnte schon im Praktikum feststellen, ob der Beruf etwas für mich ist“, berichtet Niklas Thomeh. Der Betrieb bot ihm einen Ausbildungsplatz an, suchte allerdings nach zusätzlicher Unterstützung und fand sie bei der Werkstatt im Kreis Unna mbH.
Olaf Maise, der Betrieb und Auszubildenden im Auftrag der Werkstatt im Kreis Unna begleitet, ergänzt: „Der Anfang war holprig, da sich Unternehmen und Auszubildender aufeinander einstellen mussten. Inzwischen hat Niklas Thomeh erfolgreich seine Zwischenprüfung bestanden“. Hilfreich waren da die regelmäßigen Betriebsbesuche, bei denen Probleme nicht nur angesprochen, sondern auch gelöst wurden bzw. werden.
Auch Azubi und betrieb aus der Region können profitieren
Für den Betrieb gibt es neben der Begleitung und Unterstützung durch die Werkstatt im Kreis Unna für die Dauer von zwei Jahren einen monatlichen Zuschuss. Finanziert wird dies durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) NRW, bezuschusst durch Fördergelder aus dem Europäischen Sozialfonds ESF. Voraussetzung: Der Ausbildungsplatz muss zusätzlich zu den sonst im Betrieb bereits vorhandenen Ausbildungsplätzen angeboten werden.
„Vor allem für Betriebe, die auch jetzt noch Auszubildende suchen oder sich scheuen, eine Bewerberin oder einen Bewerber einzustellen, weil sie bisher schlechte Erfahrungen gesammelt haben oder es sich finanziell auf den ersten Blick nicht lohnt, einen weiteren Ausbildungsplatz zu schaffen, bietet sich das Programm an“, erklärt Viktoria Berntzen, Fachberaterin der bei der WFG Kreis Unna angesiedelten Regionalagentur Westfälisches Ruhrgebiet. Sie berät Betriebe zu dem Programm und arbeitet eng mit der Werkstatt im Kreis Unna zusammen.
Von dem Programm können auch Ausbildungsplatzinteressierte und Ausbildungsbetriebe aus angrenzenden Regionen wie dem Märkischen Kreis, Soest oder auch Coesfeld profitieren.
Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Britta Baumgart, Tel. 0 23 03 9 59 90 40, von der Werkstatt im Kreis Unna.